SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY HAWKE TRANSIT SYSTEMS »Schotten dicht« für verbesserten Brandschutz Für die Vermeidung von Schiffsbränden gibt es diverse Stellschrauben, an denen man drehen kann. Eine Option liegt in der Abdichtung von Kabeln und Rohren. In diesem Markt ist das spanische Unternehmen Hawke Transit Systems mit modularen Dichtungssystemen aktiv, Schwerpunkte liegen unter anderem in den Segmenten Marine, Passagierschiffe und Offshore-Öl-&-Gas. Der Zweck der MCT genannten Systeme besteht darin, die Unversehrtheit eines feuerfesten Schotts, von Decks, einer Wand oder eines Gehäuses, in dem Kabel oder Rohre verlaufen, zu erhalten. Sie sollen spätere Inspektionen und Modifizierungen leichter machen. »Wenn wir von der Wahrung der Integrität eines Schotts sprechen, beziehen wir uns auf die Sicherung seiner Schwachstelle, worunter wir den Durchgang verstehen, durch den Kabel und Rohre verlaufen«, sagt CEO Pedro Serna gegenüber der HANSA. Diese Durchgänge können in Extremsituationen, etwa bei Bränden, ohne vollständige Abdichtung beeinträchtigt werden, was wiederum die Integrität des gesamten Schotts beeinträchtigen würde. Im Grunde gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Dichtungssystemen, die für ein Kriegsschiff, eine Fähre oder eine Yacht verwendet werden. Prinzipiell ist das Bewusstsein bei Schiffseignern für die Thematik durchaus ausgeprägt, meint Serna. Die Spanier finden allerdings, dass dem Thema – vorrangig aus Kostengründen – oftmals nicht die Bedeutung beigemessen wird, die für die Sicherheit von Menschen und Gütern benötigt würde, auch weil es keine Norm gebe, die die Verwendung von MCTs vorschreibt: »Die günstigeren Systeme bieten jedoch nicht die gleiche Wirksamkeit wie modulare Dichtungssysteme und sind auf lange Sicht teurer, da sie nicht geändert oder überprüft werden können«. Die Wahl der einen oder anderen Komponente hänge jedoch von mehreren Faktoren ab. Hawke ist in verschiedenen Industriebereichen aktiv, unter anderem in der Infrastruktur oder in der Stromerzeugung. In der Schifffahrt steht eine Steigerung der Geschäfte auf der Agenda: »Unser Ziel ist es, in diesem Bereich weiter zu wachsen. Wir sind uns der Vorteile bewusst, die unser Produkt bietet, und deshalb sind wir optimistisch«, so der CEO. Die Spanier bieten zusätzlich zum eigentlichen Produkt auch einen Überwachungs- und Analyseservice für die Abdichtung an, um sicherzustellen, dass sie den Spezifikationen und gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dieser Service gilt für neue und alte Anlagen, aber auch für Geräte oder komplexe Systeme. Die Dienstleistungen reichen von der Herstellung, korrigierenden Wartung, Systemmodernisierung bis zur Wiederversiegelung von MCTs. RD © Hawke STRATEGIC MARINE BAUT FÜR BLUE PETRA Feuerlösch-System mit Fernzugriff Die in Singapur ansässige Werft Strategic Marine hat sich einen Auftrag zum Bau eines Crew-Transfer-Schiffes gesichert, dass auch für Feuerlöscharbeiten eingesetzt werden soll. Der 40 m lange Neubau wurde von Blue Petra, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Great Ocean Supply & Services mit Sitz in Malaysia, platziert. Great Ocean wiederum ist Partner des Ölkonzerns Petronas. Die Ablieferung ist für das 3. Quartal geplant. Das neue Schiff verfügt unter anderem über einen ferngesteuerten Wassermonitor mit einer Kapazität von 1.200 m3/h, so dass es »vollständig für die externe Brandbekämpfung und die Sicherheitsbereitschaft ausgerüstet ist«, teilte die Werft, die auch eine Vertretung in Deutschland hat, mit. Drei Caterpillar C32-Motoren mit Festpropellern sorgen für das Antriebssystem. Auch ein Tunnelstrahlruder am Bug wird installiert. Syed Mohd Shahriman, der Chief Executive Officer von Great Ocean, sagte an- © Strategic Marine lässlich der Auftragsvergabe: »Die Brandbekämpfungsmöglichkeiten machen dieses Schiff zu einem überzeugenden Angebot.« Das Achterdeck hat eine große freie Fläche von 120 m2 mit einer Deckstärke von 2 t/m2. Das Schiff verfügt über eine Treibstoffkapazität von 70 m3 und eine Frischwasserkapazität von 30 m3, so dass ein längerer Betrieb auf See möglich ist. In Europa gehört unter anderem WEM Marine aus Großbritannien zu den Kunden von Strategic Marine. Der Offshore-Dienstleister hatte beispielsweise im vergangenen Jahr zwei Crew- Transfer-Vessel (CTV) bei der Werft aus dem südostasiatischen Stadtstaat in Auftrag gegeben. 70 HANSA – International Maritime Journal 04 | 2022
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY Ein Sensor für viele Fälle Ein Auftragseingang im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro sowie ein neuer, multifunktionaler Sensor – das Schwarzwälder Unternehmen Vega Grieshaber blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Von Anna Wroblewski Geschäftsführer Günter Kech zeigte kürzlich im Rahmen einer – corona-bedingt digital durchgeführten – Präsentation einige »Highlights« auf. »Wir haben aktuell Aufträge im Wert von über einer halben Milliarde Euro«, berichtete Kech. »Das entspricht einem Zuwachs von 18 % bezogen auf das Jahr 2020. Im Vergleich zu 2019, dem bislang besten Jahr, bedeutet das Ergebnis ein Plus von 14 %.« Rund 1.935 Menschen sind bei Vega derzeit beschäftigt. In diesem Jahr sollen weitere eingestellt und eine Mitarbeiterzahl von über 2.000 erreicht werden. Nach Angaben von Kech wurde 2021 auch kräftig investiert, unter anderem in einen Neubau am Schiltacher Hauptstandort. Dadurch hat Vega 25.000 m 2 Produktionsfläche dazu bekommen. Ein weiteres Highlight des vergangenen Jahres sei gewesen, dass das Unternehmen die Marke von über einer Million verkaufter Produkte erreichte. Im Fokus stand nicht zuletzt ein neues Produkt, der Vegapuls 6X. Mit dieser Neuentwicklung will Vega die Wahl des richtigen Sensors vereinfachen. Ein Sensor, viele Anwendungen Der Vegapuls 6X ist ein Sensor, der an breites Spektrum an Anwendungen abdeckt © Screenshot HANSA © Vega Anstatt zwischen verschiedenen Sensoren wählen zu müssen, sollen Kunden nun auf nur einen zurückgreifen. Damit er bestmöglich auf die Bedürfnisse passt, unterstützt Vega die Auswahl mit einem Online-Konfigurator. Der Vegapuls 6X ist sowohl für Schüttgüter als auch Flüssigkeiten geeignet. Er bietet auch eine Selbstdiagnose, die Beeinträchtigungen sofort erkennen und eine deutlich höhere Verfügbarkeit sicherstellten soll. Ferner zeichnet sich der Sensor laut Vega durch neue Radar-Chiptechnologie, erweiterte Anwendungsmöglichkeiten sowie eine einfachere Bedienung aus. Neben der SIL- Zertifizierung erfüllt er die Norm IEC 62443–4–2 mit strengsten Anforderungen an sichere Kommunikation und Zugangskontrolle. Damit bietet er ein hohes Maß an Cyber-Sicherheit. Lieferkettenprobleme Langfristig soll das neue Produkt andere Sensoren im Portfolio ersetzen. Dafür wird es aber eine Übergangsphase geben, um unter anderem auf Kundenseite sicher zu stellen, dass alle Zulassungen vorliegen. Gefragt nach den Kosten für den Sensor, antwortete Kech: »Der Preis bleibt, aber der Kunde erhält mehr Performance für sein Geld«. Ein Thema, mit dem sich das im Schwarzwald ansässige Messtechnik- Geschäftsführer Kech Unternehmen gezwungenermaßen beschäftigen muss, ist die Lieferkettenproblematik: »Vega macht Lagerhaltung. Unser Lager hält ein Jahr, doch nach zwei Jahren Pandemie ist auch das großzügigste Lager leer«, sagte Kech. Und auf Nachschub könne man sich nicht mehr verlassen. Man müsse sich zudem sehr beim Einkauf anstrengen. Die Lieferzeiten seien länger, die Mengen kleiner, aber dafür teuer. Aufgrund von Corona, der damit eingehenden Lieferkettenprobleme und Personalknappheit, könne man nicht mehr innerhalb von fünf Tagen liefern. Allein am Standort in Schiltach sind 75 Stellen zu besetzen, so der Geschäftsführer. HANSA – International Maritime Journal 04 | 2022 71
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EDITORIAL Wie einen großen Teil de
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