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HANSA 04-2022

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING

SCHIFFFAHRT | SHIPPING Gastbeitrag: Gesine Meißner – Vorsitzende des nationalen Komitees der UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung Die Zukunft ist blau In der litauischen Hafenstadt Klaipėda entsteht ein Innovationszentrum der »Blue Economy« Unserem Planeten geht es nicht gut. Und es könnte ihm – und damit auch der Menschheit – in Zukunft noch deutlich schlechter gehen, wenn sich nicht bald etwas daran ändert, wie wir unsere Erde bewirtschaften. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei unseren Meeren zu. Sie bedecken rund 71 % der Erdoberfläche und beinhalten 97 % der weltweiten Wasserressourcen. Wichtig ist deshalb eine nachhaltigere wirtschaftliche Nutzung dieses Ökosystems. In der Fachwelt hat sich dafür der Begriff »Blue Economy« etabliert. Gemäß der Weltbank entspricht sie der »nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen für wirtschaftliches Wachstum, Verbesserung der Lebensgrundlagen und Beschäftigung bei gleichzeitiger Erhaltung eines gesunden Meeresökosystems«. Die litauische Hafenstadt Klaipėda will bei der Lösung dieser Zukunftsfragen eine entscheidende Rolle spielen. Schon heute ist der Standort ein wichtiger Player im Baltikum, wenn es um Themen wie nachhaltige Fischerei, moderne Aquakultur und innovative Nutzung von Bioressourcen geht. Mit dem Wissenschaftsund Technologiepark verfügt man zudem über ein in der Region wegweisendes Innovations-Zentrum für die »Blue Economy«. Spezialisiert auf Dienstleistungen im blauen Technologiebereich, arbeitet man dort auf nationaler wie internationaler Ebene eng mit akademischen Einrichtungen, Unternehmen, öffentlichen Organisationen, Start-ups und Innovatoren zusammen. Konkret geht es den litauischen Initiatoren um die Förderung und Umsetzung neuer Cluster-Initiativen, innovativer Geschäftsmodelle und Prototypen sowie der Inkubation neuer Unternehmen. Maritimes Wissenszentrum Damit den Plänen möglichst schnell Taten folgen, hat Klaipėda viel Geld in solide Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und in sein maritimes Wissenszentrum investiert. Den Nukleus dieses Wissenszentrums bildet die Universität Klaipėda. Mit einem Drei-Stufen-Plan will man zum Gelingen beitragen. Im Kern geht es um die Bereiche »Bildung & Training«, »Wissenschaft & Innovation« sowie um »Kooperation mit Industrie und Stakeholdern«. Die damit einhergehenden Programme reichen von Trainingsangeboten für Führungskräfte aus der Blue Economy, die Einbindung von Industrie-Partnern in den Lehrbetrieb, das Aufsetzen von bis zu 100 themenbezogenen nationalen und internationalen Forschungsprojekten pro Jahr bis hin zur Entwicklung konkreter Problemlösungen bei der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Dass Klaipėda mit seiner »Blue Economy«-Strategie auf das richtige Pferd setzt, beweist eine Studie des World Wide Fund For Nature. Der WWF taxiert die aktuellen Vermögenswerte der »Blue Economy« auf 24,2 Bill. $. Davon entfallen 6,9 Bill. $ auf direkte Leistungen, etwa aus der Seefischerei, und 17,3 Bill. $ auf indirekte Leistungen, wie die Bereitstellung von Schifffahrtswegen und produktiven Küstenlinien sowie den Schutz des Klimas durch die CO2-Speicherung. Die wirtschaftliche Wertschöpfung der Blue Economy beträgt demnach mindestens 2,5 Bill. $ pro Jahr. Wäre sie eine eigene Volkswirtschaft, so stünde sie in Bezug auf ihre Größe weltweit an achter Stelle. © UN-Ozeandekade Rasantes Wachstum Schätzungen der Europäischen Union zufolge könnte die »Blue Economy« bis zum Jahr 2030 doppelt so schnell wachsen wie herkömmliche Volkswirtschaften. Der überwiegende Anteil der Investitionen in diesen Bereich stammt bislang aus dem öffentlichen Sektor und wurde auf gesetzlichem Wege eingeführt. Es gibt jedoch zunehmend Forderungen, bei der Finanzierung der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen stärker auf den privaten Sektor zu setzen, um Innovationen zu gewährleisten. Denn allein die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane könnten 2050 weltweit wirtschaftliche Kosten von 428 Mrd. $ pro Jahr verursachen; 2100 könnten es schon 1,98 Bill. $ sein. Netzwerke für die »Blue Breakthrough Strategy« Klaipėda baut bei seinen ambitionierten Plänen auf starke Netzwerke. Ziel der Macher ist es, ein zentraler Ansprechpartner für alle im maritimen Business tätigen Unternehmer, Politiker, Forscher und Multiplikatoren zu werden. Darüber hinaus geht es um die Chance, mit Experten aus ganz Europa zu arbeiten und so Teil einer weltweiten »Blue Economy«-Plattform zu werden. Partnerschaft bietet sich auch an mit zwei internationalen Initiativen: der »Mission Starfish 2030 / Restore our Oceans and Waters« der Europäischen Union und der »Dekade Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung« (»Decade of Ocean Science for Sustainable Development«) der Vereinten Nationen. Bei beiden Projekten ist es das Ziel, die Bedeutung der Meere für die Zukunft unseres Planeten mehr in den Fokus der gesellschaftlichen Debatte und des politischen und wirtschaftlichen Handelns zu bringen – ganz im Sinne der »Blue Economy«. 34 HANSA – International Maritime Journal 04 | 2022

SCHIFFFAHRT | SHIPPING Turning data into tangible results By integrating vessel data and turning it into substantial efficiency gains, Opsealog sees itself as the »performance partner« of shipowners and charterers . By Felix Selzer In his duty time as officer at sea, Arnaud Dianoux, Managing Director and Founder of French company Opsealog, understood that the maritime sector could improve quite a bit in terms of efficiency in logistics and operation of vessels – but there seemed to be no way to really change things, when he started his career in 2000. In 2015, a new ingredient had become more widely available: data. »Everything starts from there. The maritime industry needs more efficiency and the data is a key element in the recipe to create efficiency,« says Dianoux. »To know, in real time, exactly and in a consolidated way what is the operation of the vessel, what is the fuel consumption, the engine hours – that’s the starting point to unlock efficiency.« Opsealog started in the offshore industry, because Dianoux already knew the sector and could directly start to work with charterers of supply vessels. »Very quickly, by collecting mixed data from manual inputs and real time digital data we were able to create some key performance indicators for the fuel consumption and exhaust gas emissions. We have been able to straight away generate between eight and 12 % of fuel savings and CO 2 emissions reduction,« he says. After rolling out »efficiency as a service« in the offshore energy market, Opsealog now turns its attention to the wider merchant marine sector. »The offshore sector today comprises around 3,000 vessels, the global merchant marine fleet is made up by 70,000 vessels. We believe that there is a lot to do in the digitalization on these vessels,« says Dianoux. Opsealog’s integration platform integrates data from different softwares but also from sensors and external suppliers to create KPIs. After sharing these KPIs with owners or charterers, a consulting service with marine experts and data management experts is added. In a weekly »efficiency meeting« the results of the analyses are shared to discuss with the customer the data can be transformed into action. No experiment without knowledge For Dianoux, a data driven approach and a clear picture of the operation is also key when it comes to the decision on future fuels: »It is a very challenging time for shipowners, because they face tightening regulation in terms of reporting while, at the same time, the IMO objectives to reduce emissions are very ambitious. The owner has to decide which fuel and which technology he should use tomorrow. Should I experiment with a new type of propulsion?«. Before starting to experiment, an owner should make sure he knows how © Opsealog his vessels operated in the past year. »When you then do a retrofit like installing batteries or a new fuel technology, you continue the measurement. That way you are able to measure the effects and the progress on sustainability that your retrofit project has – or not,« Dianoux explains to illustrate the value of data analyses for the decision making process in a difficult environment. He is confident that, with the data available today, fuel savings of up to 15 % are possible to achieve with the Opsealog efficiency service on existing ships. By working together with ecosystem partners – different specialists in hardware, software, weather routing and prediction –, Dianoux believes that up to 20 % savings are possible in the future trough data untilization. Your one stop shop Navigation and communication equipment Alphatron Marine Deutschland | +49 (0)4101 3771 0 | sales@alphatron.de HANSA – International | alphatronmarine.com/de Maritime Journal 04 | 2022 35

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