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HANSA 04-2022

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SCHIFFFAHRT | SHIPPING

SCHIFFFAHRT | SHIPPING © Bimco Liquid bulk: Hauptexporte aus Russland und der Ukraine 2017-2021 und Anteil am globalen seewärtigen Export RUSSLAND UKRAINE Ladung Crude oil Fuel oil Gas oil Gasoline Andere Total Drybulk: Hauptexporte aus Russland und der Ukraine 2017-2021 und Anteil am gobalen seewärtigen Export RUSSLAND UKRAINE Ladung Kohle Eisenerz Weizen Mais Andere Total Schwarzes Meer 3.2% 0.5% 6.0% 0.5% 2.4% 2.1% Schwarzes Meer 8.3% 14.1% 9.4% 0.7% 10.6% 8.5% Andere Region 8.8% 0.6% 12.6% 1.0% 2.6% 3.8% Andere Region 1.6% 4.5% 5.3% 1.0% 7.6% 2.6% Total 12.0% 1.1% 18.6% 1.5% 5.0% 5.9% Total 9.9% 18.6% 14.7% 1.6% 18.3% 11.1% vereinbarte Frachtgeschäfte müssen im großen Stil annulliert, Ladungen im Transit umgeroutet und Schiffe und Besatzungen in Sicherheit gebracht werden. Der Verkehr durch die Straße von Kertsch in das Asowsche Meer mit seinen wichtigen Getreidehäfen wie Rostow (Russland) und Mariupol (Ukraine) wird von russischer Seite blockiert. Bis zu 200 Schiffe auf beiden Seiten der Straße von Kertsch sind zwischenzeitlich in Warteposition – größtenteils Stückgutfrachter, Bulker und Produktentanker. Über die Häfen des Asowschen Meeres beziehen Länder in Nordafrika und im östlichen Mittelmeer einen großen Teil ihres Getreidebedarfs. Von der Schließung betroffen ist auch der Hamburger Terminalbetreiber HHLA, der eine Anlage in Odessa betreibt. Die rund 480 Mitarbeiter an dem Containerterminal schlagen jährlich rund 300.000 TEU um. Um die internationalen Sanktionen gegen Russland umzusetzen, wurde die Containerverladung für Russland an allen HHLA-Terminals gestoppt. Die Hamburger folgen damit dem Beispiel von Terminalbetreibern in anderen europäischen Häfen. Für den Hamburger Hafen dürfte sich die Maßnahme in den Total 0.0% 2.2% 10.6% 14.7% 1.3% 1.9% Total 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% 0.0% Umschlagzahlen deutlich bemerkbar machen. Russland war bislang im Containerverkehr der viertgrößte Handelspartner. Klassifikation Wichtigste Empfänger EU (59%), China (32%) EU (59%), USA (34%) EU (67%), Turkey (14%) EU (36%), USA (15%) EU (56%), China (13%) Wichtigste Empfänger China (24%), EU (34%), Japan (13%) China (47%), EU (39%) Egypt (20%), Turkey (13%), Indonesia (6%) EU (38%), China 18%), Egypt (10%) EU (25%), China (21%), USA (10%) Der globale Klassifikationsverband IACS hat die russische Klasse RMRS rausgeworfen. Nach den Maßnahmen von Regierungen und anderen Stellen weltweit, einschließlich insbesondere der Sanktionen im Vereinigten Königreich, wo IACS seinen Sitz hat, habe der Rat die sich entwickelnde Sanktionslandschaft kontinuierlich überprüft, um sicherzustellen, dass er alle rechtlichen Anforderungen vollständig erfüllt, heißt es in einem Statement. Im Ergebnis sei man übereinkommen, dass die Mitgliedschaft des russischen Seeschifffahrtsregisters (Russian Maritime Register of Shipping, RMRS) im IACS »nicht länger haltbar ist«. Die russische Klasse hatte zuletzt rund 2.100 Schiffe mit etwa 11,8 Mio. GT in ihrer Flotte. Unter den IACS-Mitgliedern lag sie damit auf Rang 9. Den Ausschluss aus dem Verband kommentierte die Klasse als »unrechtmäßig« und »entgegen der IACS- Charta« und will ihn anfechten. Mit dem American Bureau of Shipping (ABS) und Lloyd‘s Register (LR) gaben zudem zwei Klassen bekannt, das Geschäft in und für Russland einzustellen. Sanktionen entfalten Wirkung Die Rating-Agentur Fitch hat fünf russische Transportunternehmen in ihrer Bonitätsbewertung herabgestuft und auf Rating Watch Negative (RWN) gesetzt. Darunter sind die russischen Reedereien Fesco und Sovcomflot. »Die Ratingmaßnahmen spiegeln den schweren Schock des operativen Umfelds in Russland und die geschwächte finanzielle Flexibilität wider und folgen auf die Herabstufung der russischen Staatsratings durch die Agentur am 2. März«, so Fitch. Vor allem der eingeschränkte Zugang zu externen Finanzierungen macht sich bemerkbar, aber auch durch die Abwertung des Rubels. Im Schifffahrtsbereich wurden die Reederei Sovcomflot (SCF) von »BBB-« auf »B« herabgestuft und das Unternehmen auf Rating Watch Negative (RWN) gesetzt. Von der Herabstufung betroffen ist auch die Reederei Fesco (Far-Eastern Shipping Company), deren Rating von »B+« auf »B« herabgestuft und die RWN gesetzt wurde. Etwa 30 % des EBITDA, hauptsächlich aus den Bereichen Hafen, Linienschifffahrt und Logistik, werden in US-Dollar erwirtschaftet. Fesco teilte mit, dass alle Abrechnungen in russischen Rubeln wie üblich abgewickelt werden.« Für Transaktionen in Euro und US-Dollar mit Banken, die Sanktionen unterliegen, bietet die Gruppe »verschiedene alternative Zahlungsmöglichkeiten«, auch über andere Banken. Darüber hinaus setzt man offenbar auf die Unterstützung Chinas. Es sei möglich, so Fesco in einem Statement weiter, in chinesischen Yuan zu bezahlen. Von den EU-Sanktionen ist auch der Markt für Navigationstechnik betroffen. Der Verkauf, die Lieferung, die Weitergabe oder die Ausfuhr solcher Güter und Technologien für die Seeschifffahrt zur Verwendung in Russland oder zur Verbringung an Bord eines unter russischer Flagge fahrenden Schiffes sind verboten. P&I: Größere Kriegsgebiete Die Ausschlussgebiete für die Kriegsversicherung für Schiffe bei Seekasko und P&I im Schwarzen Meer wurden deutlich ausgeweitet. So hat das Joint War Committee der Versicherungsbörse Lloyd’s of London die Zone auf das nördliche 18 HANSA – International Maritime Journal 04 | 2022

SCHIFFFAHRT | SHIPPING Schwarze Meer inklusive Asowschem Meer zwischen der ukrainisch-rumänischen Grenze im Westen und der Grenze Russlands mit Georgien ausgedehnt. Zuvor waren nur die ukrainischen und russischen Territorialgewässer in dem Gebiet betroffen. Für Seeschiffe, die in der Gegend weiterhin unterwegs sind, müssen Extraprämien gezahlt werden. Kriegsschiffe Die Türkei hat die Meerengen Bosporus und Dardanellen für Kriegsschiffe aus allen Ländern gesperrt – unabhängig davon, ob sie an das Schwarze Meer grenzen oder nicht. Zwar dürfen Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte wieder ins Schwarze Meer zurück, falls sie sich außerhalb befinden. Die Entscheidung soll aber Russlands Möglichkeiten einschränken, Schiffe seiner anderen Flotten dorthin zu verlegen. Das NATO-Mitglied Türkei beruft sich auf das Abkommen von Montreux von 1936, das es ihr erlaubt, die Durchfahrt durch die Eine Einordnung Die HANSA beobachtet die maritimen Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg kontinuierlich und gewissenhaft. Dennoch kann dieser Überblick keinen Anspruch auf Vollständigkeit und abschließende Bewertung stellen. Weitere Einblicke finden Sie darüber hinaus in den Rubriken »Märkte«, »Versicherungen« und »Häfen«. In unserem News-Portal auf www.hansa-online.de halten wir Sie nach bestem Wissen und gewissen stets auf dem Laufenden. Meerengen in Kriegszeiten zu beschränken. Die ukrainische Marine hat unterdessen dem Vernehmen nach ein russisches Landungsschiff vor Odessa zerstört. Außerdem soll sie ihr Flaggschiff »Hetman Sagaidachny« vor Mykolajiw selbst versenkt haben, um es vor dem Zugriff durch Russlands Marine zu bewahren. Die Deutsche Marine hat unterdessen diverse Schiffe in die Ostsee verlegt. Sie sollen die Nordflanke der Nato stärken. So machten sich die Minenjagdboote »Sulzbach-Rosenberg« und »Homburg«, das Minensuchboot »Siegburg« sowie der Tender »Elbe« auf den Weg. Auch die Minenjagdboote »Datteln« und »Fulda« und die Korvette »Erfurt« und das Flottendienstboot »Alster« sind unterwegs. »Unser Signal ist klar: Nicht während unserer Wache!«, sagte der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Jan C. Kaack. Anlass dieser Maßnahmen ist die verstärkte Bedrohung durch Russland, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen, heißt es. Das russische Militär soll hingegen mehrere Handelsschiffe im Schwarzen Meer beziehungsweise vor der Ukraine festgesetzt haben. Gesicherte detaillierte Informationen dazu sind allerdings nicht zugänglich, viele Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen. RD Spende und werde ein Teil von uns. seenotretter.de Einsatzberichte, Fotos, Videos und Geschichten von der rauen See erleben: #teamseenotretter HANSA – International Maritime Journal 04 | 2022 19

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