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HANSA 04-2021

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Ruderpropeller & Pods · Arktische Schifffahrt · Deutsche Flotte · Containersicherheit · Scrapping und IHM · Scrubber-Bilanz · Neue Feeder aus Hamburg · »Ships made in Germany 2020«

VERSICHERUNGEN |

VERSICHERUNGEN | INSURANCE Northern Lloyd auf Sprung nach Athen und Abu Dhabi Der Makler ist künftig nicht nur von Europa aus, sondern auch im Nahen Osten aktiv. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Von Michael Hollmann Der Bremer Schiffsversicherungsmakler Northern Lloyd baut seine Organisation international aus. Nach dem Einstieg in Limassol vor knapp zwei Jahren eröffnet die Firma jetzt weitere Niederlassungen in Athen und Abu Dhabi. »Wir gehen direkt in diese Märkte hinein, mit Maklern und Claims Handlern vor Ort. Wir wollen ganz nah dran sein, und die Kunden möchten von uns ein Commitment sehen«, sagt Stefan Gläbe, Inhaber und Geschäftsführer von Northern Lloyd der HANSA. Sowohl Griechenland als auch die Vereinigten Arabischen Emirate stellten inzwischen wichtige Märkte für das Unternehmen dar. In der jetzigen Struktur gibt es Northern Lloyd seit 2008, die Wurzeln reichen aber viel weiter zurück: Die Firma ist aus der Schifffahrtsabteilung der 1837 gegründeten A. Atermann Assekuranzmakler hervorgegangen. Gründungsgeschäftsführer war der Leiter der Atermann-Seekaskoabteilung Kapitän Christoph Schröder, im Rahmen eines Management- Buyout. Er übergab die Firma knapp zehn Jahre später an seinen Nachfolger Stefan Gläbe. Der Jurist, der vor seinem Eintritt bei Northern Lloyd mehrere Jahre in Singapur für deutsche Reedereien (Bernhard Schult, Rickmers Reederei) tätig war, sieht die Zukunft seiner Firma in der Internationalisierung. »Auch als kleiner Makler haben wir nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn wir uns auf internationale Märkte mitkonzentrieren. Der deutsche Markt ist allein zu klein.« Mittelfristig sollen sowohl in Athen als auch in Abu Dhabi kleine Teams von zwei bis drei Mitarbeitern stationiert sein. Als Führungskräfte wurden zwei erfahrene Broker rekrutiert: Panayiotis Sourmelis in Athen und Ayad Saab in Abu Dhabi. Sourmelis war vorher lange Jahre für Marsh und danach für Matrix in Athen tätig, Saab arbeitete für die Versicherer Chedid Re und Nasco Re. Die erste Filiale im Ausland hatte Northern Lloyd 2019 durch Übernahme der früheren Zeaborn-Tochtergesellschaft Global Marine Insurance Brokerage Services in Limassol in Betrieb genommen – aus heutiger Sicht nur »ein Zwischenschritt«, erläutert Gläbe. »Die Grundsatzentscheidung zur Expansion in Griechenland und den Emiraten war schon vor der Pandemie gefallen, gegen Ende 2019.« Somit hat Corona den Plan nur zeitlich etwas zurückgeworfen. Weitere Expansion geplant Gläbe ist davon überzeugt, dass trotz der massiven Konsolidierung im Maklergeschäft (Aon/Willis Towers Watson, Marsh & McLennan/JLT...) kleinere Vermittler im Marine-Bereich eine Zukunft haben. »Da wir nicht in den großen Corporate-Strukturen unterwegs sind, bekommt der Kunde bei uns eine ganz andere Betreuung.« Zudem sei das Marktumfeld heute günstiger denn je, um vertrieblich in die Offensive zu gehen. »Der Markt hat sich verhärtet. Es gibt weniger Kapazität, die Prämien sind durch die Decke gegangen – eine Situation, die keinem Shipowner gefällt. Dadurch öffnen sich leichter Türen für neue Gesprächspartner.« In weichen Märkten, wie sie über Jahre vorherrschten, seien die Reedereien hingegen zufriedener und der Wechselwille geringer. NACHLESE P&I RENEWALS UK P&I Club verliert Abstract: Northern Lloyd opens shops in Athens and Abu Dhabi Bremen-based marine insurance broker is now active in four locations in Europe and the Middle East. Small teams of 2–3 specialists to be deployed in Greece and UAE by summer. Client base now comprises more than 800 vessels. Insgesamt betreut Northern Lloyd laut Gläbe versicherungstechnisch über 800 Schiffe, überwiegend im Deepsea- Bereich. Die Zahl der Mitarbeiter insgesamt werde bald auf über 20 ansteigen, wenn die neuen kleinen Teams in Athen und Abu Dhabi komplett sind. Dabei soll es aber nicht bleiben. Gläbe strebt in den kommenden Jahren die Eröffnung weiterer Niederlassungen an. Die können ruhig klein sein, aber fein, wie er sagt. Auf Standorte will er sich noch nicht festlegen. Vor ein paar Jahren hatte Northern Lloyd schon mal ein Auge auf London geworfen und sich als Lloyd‘s-Broker zertifizieren lassen. Damit kann die Firma heute ohne zusätzliche Co-Broker Risiken bei Lloyd‘s-Versicherern platzieren. Auch nach dem Brexit gilt London weiter als wichtiges Geschäftszentrum für Schifffahrt und Versicherung. n Mehrere P&I Clubs der International Group haben eine zufriedene Bilanz der jüngsten Renewals gezogen. Die durchgesetzten Prämienerhöhungen hätten unter Berücksichtigung von Anpassungen bei den Bedingungen nahezu im Plan gelegen, hieß es. In Bezug auf die versicherte Tonnage musste der UK P&I Club deutliche Marktanteilsverluste hinnehmen. Die versicherte Flotte (owned) schrumpfte gegenüber dem Vorjahr von 143 Mio. auf 137 Mio. BRZ. Auch North und West of England mussten Federn lassen. Der Gesamtbestand (owned/chartered) ging jeweils leicht zurück auf 245 Mio. und 145 Mio. BRZ. Einen überraschenden Zugewinn von +2,5 % bzw. 1 Mio. BRZ meldet der London P&I Club trotz einem hohen General Increase von +10 %. Deutlich zugelegt um je mehr als 5 % bei der Tonnage (owned mutual) haben Gard (auf 246 Mio. BRZ), Skuld (101 Mio. BRZ) und Steamship Mutual (96 Mio. BRZ). n 12 HANSA – International Maritime Journal 04 | 2021

4 2 8 7 1 5 3 6 Havariechronik Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise 1 16.02. 260 Container über Bord Nähe Hokkaido Maersk Eindhoven Containerschiff 148.723 Dänemark Britannia Xiamen–Los Angeles 2 3 4 5 6 7 19.02. 21.02. 24.02. 25.02. 09.03. 10.03. Explosion / 4 Verletzte Maschinenausfall Brand am Liegeplatz Explosion / Rumpf beschädigt Kollision / 2 Vermisste Brand an Deck / Raketeneinschlag? Bucht von Gibraltar Laem Chabang Dünkirchen Golf von Oman Provinz Phu Yen östl. Mittelmeer CSSC Cape Town Vega Alpha Torm Louise Helios Ray Olympia Shahr E Kord Bulker Containerschiff Produkttanker Autotransporter Containerschiff Containerschiff 120.578 10.746 49.999 20.903 22.000 29.870 Hongkong Liberia Dänemark Bahamas Marshall Iran Swedish Club Standard Club Skuld West of England Gard k.A. Baltimore–Algeciras Laem Chabang–Kaohsiung Ijmuiden–Dünkirchen Dammam–Singapur Shanghai–Nha Trang Bandar Abbas–Latakia 8 13.03. Kollision/LOF-Bergung westl. Kythira Kiveli vs. Afina I Bulker Bulker 38.191 12.824 Liberia / Malta London P&I Club / West of England Casablanca–Varna (BG) / Novorossiysk–Bilbao Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/ TROTZ CORONA-EINBUSSEN Deutsche Versicherer bleiben in der Gewinnzone Die führenden deutschen Versicherungsund Rückversicherungskonzerne mit starken Standbeinen in der Transportversicherung konnten trotz Coronabedingten Einbußen hübsche Gewinne für 2020 einfahren. Die Allianz meldet einen Überschuss von 6,8 Mrd. € (-14 %). Das Specialty-Geschäft (inklusive Marine) bei der Tochter AGCS lieferte angesichts hoher Pandemieschäden jedoch einen erhöhten Betriebsverlust von –482 Mio. € ab. Die Talanx Gruppe (HDI, Hannover Rück etc.) verbuchte einen Nettogewinn von 673 Mio. € (-27 %) bei erhöhten Bruttoprämieneinnahmen von 41,1 Mrd. €. In der Transport- (Marine) und Luftfahrtversicherung meldet der Konzern deutliche Zugewinne. Im Erstversicherungsgeschäft (HDI) kletterten die Einnahmen in dem Segment um 8 % auf 783 Mio. €. Die Industrieversicherungssparte von Talanx/ HDI, bei der das Transportsegment angesiedelt ist, schließt allerdings mit einem verschlechterten Ergebnis von –139 Mio. € ab. Eindeutig positiv war der Trend bei der Rückversicherungstochter Hannover Rück mit einem Plus von 12,8 % auf 651 Mio. € beim Prämienvolumen im Segment »Aviation and Marine«. Das Segment-EBIT verbesserte sich von 146,6 Mio. auf 236,3 Mio. €. Für Munich RE (inkl. Ergo) endete 2020 mit einem Gewinn von 1,2 Mrd. € (Vorjahr: 2,7 Mrd. €). In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung wuchs das Prämienvolumen um über 10 % auf 24,6 Mrd. €. n +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm Steamship Mutual mit eigener Cyber-Deckung: Deckungsumfang: 1 Mio. $ pro Schiff und Ereignis und 10 Mio. $ aggregiert pro Jahr. Rückversicherung durch Axis +++ IUMI-Konferenz wieder virtuell: International Union of Marine Insurance plant 2021er Konferenz vom 02.-15.09. in Seoul wie im Vorjahr online. +++ Gravierende Abweichungen: Eigenschaften von VLSFO weichen laut International Standards Organisation teils deutlich von konventionellem Schweröl ab. Bunkerlieferungen in H1/20 wiesen größere Bandbreite an Viskosität, erhöhte Sedimente und höheren »Pour point« auf. Thema soll bei IMO MPEC auf Agenda. ISO 8217:2017 soll angepasst werden. LEUTE, LEUTE… Skuld: Aase Naaman Jensen zum Senior Vice President, Head of Skuld New York befördert. +++ Thomas Miller Americas: Meaghan Argentieri (Ex-Matson/Horizon Lines) neue Senior Claims Executive. +++ Atrium/Syndicate 609: Mike Mac- Coll (Axa XL) übernimmt Leitung von Hull and War. +++ American Club: Andrew Dyer (Ex-Hill Dickinson) steigt als Regional Claims Director EMEA und Global Claims Manager für Eagle Ocean in Piräus ein. +++ Tallink: Neuzugang von Regina Nommerga (Ex-Junge & Co.) als Marine Insurance Manager. +++ Döhle Assekuranzkontor: Geschäftsführer Sven-Erik Braun ausgeschieden, Yik Yan von Marincon zurück als Head of Placing. HANSA – International Maritime Journal 04 | 2021 13

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