Schiffstechnik | Ship Technology NO x Stickoxide oder NO x sind Teil von MARPOL, Tier I, II und III. Ab 2021 wird es in Nord- und Ostsee NO x -Kontrollgebiete (NECA) geben. Die Grenzwerte gelten dann aber nur für Neubauten, ansonsten gilt ein Bestandsschutz. Die NO x werden bereits heute von den Sniffern des BSH gemessen. Allerdings sind die Tier-Regelungen der IMO schiffsspezifisch. Pro kW Leistung einer Schiffsmaschine darf eine gewisse Menge an Stickoxid ausgestoßen werden. »Wir messen zwar die NO x in den einzelnen Abgasfahnen, wissen aber nicht, wie viel ein bestimmtes Schiff davon emittieren darf«, erklärt Andreas Weigelt vom BSH. »Zudem spielen noch andere Faktoren eine Rolle: fährt das Schiff gegen oder mit dem Strom, unter welcher Last läuft die Maschine in dem Moment, von wo kommt der Wind?« Der Stickstoff kommt aus der Atmosphäre und nicht aus dem Tank, NO x entsteht also erst bei der Verbrennung. »Wir arbeiten dran, es gibt noch viel Forschungsbedarf«, sagt Weigelt. Im Mai startet dazu ein neues Forschungsprojekt mit BSH-Beteiligung. Typisches Bild einer Abgasmessung; die Ausschläge bei den Schadstoffwerten zeigen das Vorbeifahren eines Schiffs an Bisher werden die Messstationen routinemäßig in Wedel, Bremerhaven und Kiel betrieben, außerdem will das BSH eine mobile Messstation einsetzen, einen Pkw-Anhänger mit einem Messgerät. So kann man je nach Windrichtung den Standort wechseln. Mit dem Neubau des Forschungsschiffs »Atair« bekommt das BSH zudem noch eine mobile Abgasmessanlage auf dem Wasser. So könnten in der Kadettrinne oder in der Deutschen Bucht Messungen erfolgen, allerdings werde das nur eine von ganz vielen Aufgaben der »Atair« sein, sagt Weigelt. »Wir befinden uns aber auch in Gesprächen mit der Bundespolizei See, ob wir nicht auf deren Schiffen ebenfalls Abgasmessstationen montieren.« Statistik der Ordnungswidrigkeiten MARPOL Annex VI Deutschland ist mit der 2014 in Wedel in Betrieb gegangenen Station einer der Vorreiter in Europa. Die Belgier messen Schiffsabgase vor ihrer Küste vom Flugzeug aus, die Niederländer im Hafen Rotterdam mit ähnlichen Vorrichtungen wie in Deutschland. In Dänemark wird an der Öresund- und der großen Beltbrücke gemessen, außerdem gibt es Hubschrauber-Kampagnen. Die Schweden haben sich am Hafeneingang von Göteborg positioniert, messen aber auch mit Flugzeugen über See, in Finnland wurde ebenfalls ein Messnetz mit fünf Stationen eingerichtet. Die Messwerte aus Wedel zeigen, dass der weit überwiegende Teil der Schiffe sich an die Vorgaben hält. Direkt nach MARPOL Annex VI MARPOL Annex VI 2015 Gesamt 2015 2016 Gesamt 2016 2017 Gesamt 2017 Kontrollen WSP der Küstenländer 2.208 9.538 1.982 8.639 1.658 8.249 Festgestellte Verstöße 430 1.720 484 1.780 401 1.612 Verwarnungsgelder bis zu 55 € 186 966 201 797 183 791 Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 175 351 198 359 95 213 Bußgelder 166 305 123 230 186 267 Summe (€) 83.762,00 132.952,00 50.725,00 114.223,00 34.590,00 81.117,00 Einstellungen 25 90 56 89 24 33 Messstation Wedel 2015 2016 2017 2018 2019 (Jan-Feb) Analysierte Abgasfahnen 3.479 4.271 4.432 3.643 855 Verdächtig gemessen 69 62 33 9 2 Quote verdächtiger Schiffe 1,98% 1,45% 0,74% 0,27% 0,23% Anzahl MARPOL VI Inspektionen (Hamburg) 425 456 415 – – Bremerhaven 2017 (Aug-Dez) 2018 2019 (Jan-Feb) 1.216 2.445 664 5 3 2 0,41% 0,12% 0,30% 393 Kiel / Laboe 2018 2019 (Mai-Dez) (Jan-Feb) 1.557 533 46 0 2,95% 0,00% © BSH Einführung der verschärften SECA- Grenzwerte von 2014 auf 2015 waren 2% der vom BSH gemessenen Schiffe auffällig – mit 3.000 bis 4.000 im Jahr eine repräsentative Stichprobe. »Diese Zahl ist seitdem kontinuierlich nach unten gegangen und liegt nun deutlich unter 1%«, erklärt Weigelt. Während die Peak-Höhen am Sniffer in Wedel für den Übergang 2014/2015 kaum Veränderungen für die Stickoxide zeigen, gibt es klare Unterschiede bei den SOx-Werten vor und nach Inkrafttreten der SECA-Regelung. »Wir messen beim Schwefeldioxid einen Rückgang um 50 bis 70%, das ist eine physikalisch messbare Verbesserung der Luftqualität, diese Grenzwertverschärfung bringt also wirklich etwas«, so Weigelt. Dies habe man auch anhand der 2014/2015 projektweise auf der Insel Neuwerk installierten Messstation nachvollziehen können. Befinden sich zum selben Zeitpunkt zwei Schiffe im Erfassungsbereich des Sniffers, kann der Computer die Abgasfahne nicht eindeutig zuordnen. Dann geht keine automatische E-Mail an die Wasserschutzpolizei, sondern ans BSH. »Der Operator versucht dann mit seiner Erfahrung eine Zuordnung zu ermöglichen« sagt Weigelt, das gelinge auch, es sei aber auch schon vorgekommen, dass es nicht möglich gewesen sei. »Wir haben dann die Wasserschutzpolizei angerufen und die Situation erklärt. Da es aber nicht eindeutig genug war, wurde die Information verworfen. In dem Fall hat das Schiff also Glück gehabt. Diese Situationen kommen jedoch äußerst selten vor, bisher zwei Mal bei knapp über 23.000 Messungen.« n 60 HANSA International Maritime Journal 04 | 2019
Schiffstechnik | Ship Technology Advertorial Lasting Connections – weil im Schiffbau jede Schweißnaht zählt Das Verbindungsschweißen ist eines der Hauptfertigungsverfahren im Schiffbau. Wie in vielen anderen Industrien auch, ist der Schweißzusatz im Schiffbau eine im höchsten Maße sicherheitsrelevante Komponente. Jede Schweißnaht wird sorgfältig kontrolliert. Der Qualitätsanspruch an Lieferanten und Hersteller von Schweißzusätzen ist demnach sehr hoch. Die Wahl des passenden Schweißzusatzes hat zudem einen signifikanten Einfluss auf den gesamten Herstellungsprozess und damit die Bauzeit eines jeden Schiffes. Schweißzusätze von Böhler Welding versprechen Effizienz, Prozesssicherheit und hohe Produktqualität. Hier sehen Sie eine kleine Auswahl aus unserem Portfolio: » BÖHLER Ti 46 TFD » BÖHLER HL 46 TMC » BÖHLER Ti 52 TFD » BÖHLER HL 51 LMC Als Pionier für innovative Schweißzusätze bietet Böhler Welding über 2.000 Produkte, die kontinuierlich an die aktuellen Industriespezifikationen und Kundenanforderungen angepasst werden und von renommierten Institutionen zertifiziert und somit für die anspruchsvollsten Schweißanwendungen zugelassen sind. „Lasting Connections“ ist die Markenphilosophie, sowohl beim Schweißen wie auf menschlicher Ebene – als zuverlässiger Partner für den Kunden. Ein komplettes Sortiment an Elektroden und Fülldrähten für Ihre Anwendungen im Schiffsbau Böhler Welding bietet für das Verbindungsschweißen mit Fülldrähten (FCAW) das weltweit umfassendste Portfolio an und ist somit der kompetente Ansprechpartner für Fülldrähte sämtlicher Legierungsgruppen und Produkttypen. Da wir Fülldrähte sowohl gefalzt, als auch voll verschlossen (Röhrchenfülldraht) fertigen, können wir sämtliche Anforderungen unserer Kunden optimal abdecken. Die gefalzten, hochlegierten Fülldrähte sind für alle Mischverbindungen sowie für die Rohrschweißungen bei seewasserführenden Leitungen hervorragend einsetzbar. Gute Korrosionsbeständigkeit gepaart mit einfacher Verarbeitbarkeit zeichnen diese Fülldrähte aus. Unter dem Namen „diamondspark“ finden Sie unsere nahtlosen Fülldrähte, mit denen die Schweißer das ultimative Präzisionswerkzeug für die anspruchsvollsten Schweißanwendungen haben. Diese Drähte erfüllen alle Anforderungen für hohe Produktivität und sind auf Grund des nahtlosen Designs extrem resistent gegen die Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Umgebungsatmosphäre. Die damit verbundene Gefahr von Porenbildung kann auf diese Weise ausgeschlossen werden. Die schlackeführenden Produkte wie z.B Böhler Ti 46 TFD sind ausgezeichnet in der Zwangslage verarbeitbar. Die Metallpulverfülldrähte, die vorwiegend automatisiert verwendet werden, zeigen höchste Produktivität bei sehr sauberer Nahtoberfläche, was die Nahtreinigung minimiert. Hier ist das Produkt BÖHLER HL 51 LMC besonders hervorzuheben, weil es neben ausgezeichneter Schweißeigenschaften auch noch sehr gute Zähigkeitseigenschaften zeigt. Sehen Sie hier die Hauptvorteile, die Ihnen Böhler Welding in Schiffbau bieten kann: » Komplettes Produktsortiment von Stabelektroden und Fülldrähten in allen Legierungs und Festigkeitsklassen » Hervorragende mechanische Eigenschaften und Korrosionsbeständigkeit im Schweißgut » Beständigkeit gegen Feuchtigkeitsaufnahme bei sämtlichen nahtlosen Fülldrähten » Verlässlich konstante Schweißeigenschaften » Glatte Nahtoberfläche » Wenig bis keine Spritzerbildung » Minimale Nahtnachbearbeitung » Gesteigerte Produktivität bei Verwendung von Fülldrähten Sie sind interessiert? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Besuchen Sie ganz einfach unsere Webseite: www.voestalpine.com/welding Dort stehen Ihnen verschiedene Broschüren und Factsheets zum Download zur Verfügung oder nutzen Sie unsere Produktsuche für Ihre individuelle Anwendung. Bei Rückfragen zu unserem Fülldrahtsortiment können Sie sich gerne an unseren Experten Michael Staber wenden: Michael.staber@voestalpine.com Anzeige HANSA International Maritime Journal 04 | 2019 61
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