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HANSA 04-2018

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Versicherungen | Insurance 1 2 5 7 11 3 6 10 Havariechronik 4 9 Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise Celtic Spirit General Cargo 4.135 UK Lodestar 1 01.03. Kollision Hawke Anchorage, UK Atlantic Explorer Research Vessel 685 Panama Hanseatic Celtic Warrior General Cargo 4.123 UK Lodestar 2 03.03. Kollision Vlissingen Primula Seaways Ro/Ro-Schiff 14.012 Dänemark West of Engl. Terneuzen / Ghent MSC Madrid Containerschiff 74.375 Liberia Standard Hamburg / Antwerpen 3 06.03. Auf Grund Nähe Lissabon Betanzos General Cargo 7.875 Spanien Gard Lissabon / Casablanca 4 06.03. Brand/Bergung (LOF) südöstlich Salalah Maersk Honam Containerschiff 162.051 Singapur Standard Singapur / Mittelmeer 5 06.03. 6 07.03. 7 08.03. 8 13.03. auf Grund/ Bergung (LOF) Maschinenausfall/ Bergung (LOF) Wassereinbruch/ Schleppereinsatz Brand/Explosion/ 3 Verletzte Schelde bei Saefthinge Epsilongas LPG-Tanker 6.174 Antigua & Barbuda Atlantischer Ozean St. Elias Bulk Carrier 24.110 Panama Finnischer Meerbusen Balawi, Malaysia (Werft) 9 15.03. Brand Nähe Salalah, Oman 10 19.03. Kollision Karachi, Pakistan Glory Hongkong Steamship Mutual American Club Bulk Carrier 40.000 Panama London P&I Breafoot Point nach Antwerpen Guyana / Ukraine Aviles (Spanien) nach St. Petersburg Dongfang Glory Produktentanker 6.509 Malaysia Shipowners’ Werftaufenthalt Maersk Kensington Containerschiff 84.688 USA Standard Salalah / Suez Tolten Containerschiff 94.600 Liberia Britannia Jebel Ali (VAE) / Karachi Hamburg Bay Containerschiff 72.982 Liberia North P&I Sri Lanka nach Karachi 11 20.03. Kollision mit Fischer Ärmelkanal Britannia Hav General Cargo 2.289 Malta Gard Santander / Keadby, UK DP Survey expandiert in Afrika Die belgische Sachverständigenfirma DP Survey Group baut ihr Netzwerk in Afrika mit einem weiteren Standort aus. So hat die Gruppe, die zu den führenden Anbietern der Branche zählt, in der Elfenbeinküste ihr zweites Büro auf dem schwarzen Kontinent in Betrieb genommen. Mit vier Mitarbeitern in der Hafenstadt Abidjan übernimmt und koordiniert DP Survey Besichtigungen von Ware und Schiffen in Westafrika. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 14 Mitarbeiter auf dem Kontinent. M Lloyd’s: Verlust eskaliert Die britische Versicherungsbörse Lloyd’s of London – einer der Marktführer – weist für 2017 einen Vorsteuerverlust quer über alle Segmente von 2 Mrd. £ (2,28 Mrd. €) aus. Als Gründe nennt der Vorstand um CEO Inga Beale gestiegene Katastrophenschäden sowie den allgemein »schwachen« Markt. Im Vorjahr hatte Lloyd’s noch 2,1 Mrd. £ Gewinn gemeldet. Die Seeversicherung – drittgrößte Sparte bei Lloyd’s – hat die Verluste von –126 Mio. £ (2016) auf –469 Mio. £ vervielfacht. M +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Gutes Jahr für Charles Taylor: Britischer Versicherungsdienstleister steigert Umsatz 2017 um ein Viertel auf rund 211 Mio. GBP, bereinigten Gewinn um 3,5% auf 15,3 Mio. GBP. Außerdem Schadendienstleister für Transportversicherung in den USA, Aaasgard Summit, übernommen. +++ West of England: P&I Club beendet Rating durch AM Best. Künfig nur noch Beurteilung durch Standard & Poor’s – derzeit mit »A–«. +++ International Salvage Union (ISU) verzeichnet 2017 Anstieg der Aufträge auf 252, von 213 im Vorjahr. Volumen an Ladung und Treibstoffe steigt um ein Viertel auf 3,4 Mio. t. +++ Berger schließen Bündnis: Ardent und Singapore Salvage Engineers bilden Allianz für Südostasien. +++ Schweres Unglücksjahr für Bulkschifffahrt: Intercargo Bulk Carrier Casualty Report: 2017 forderte die meisten Todesopfer in der Bulkerfahrt seit 2011. 32 Tote bei Untergang der Erzfrachter »Stellar Daisy« (März 2017) und »Emerald Star« (Oktober 2017). +++ Leute, Leute +++ Thomas Miller P&I: Langjähriger CEO Hugo Wynn-Williams zieht sich zurück. Neuer CEO ab 1. Mai Finanzvorstand Andrew Taylor. +++ North P&I: Simon Main (Ex-Chief Operating Officer, UK P&I Club) als Technical Director (Underwriting) eingestellt +++ IUMI: Pascal Dubois (Swiss RE Corporate Solutions) zum Vorsitzenden des Loss Prevention Committee gewählt. Vorgänger David Taylor (Ex-RSA) im Ruhestand +++ International Salvage Union (ISU): Hugh Shaw, früherer UK Secretary of State’s Representative for Marine Salvage and Intervention (SOSREP), als Ehrenmitglied aufgenommen +++ 16 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 4

»Maersk Honam« – Versicherer fordern Konsequenzen Der Brand gilt schon jetzt als größte »Havarie-grosse« in der Containerschifffahrt. IUMI fordert mehr Anstrengungen, schreibt Michael Hollmann Noch sind die Bergungsarbeiten in vollem Gange. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Brand an Bord des Großcontainerschiffs »Maersk Honam« zu einem Wendepunkt für die Schiffssicherheitsstandards werden könnte. Fünf Menschenleben hatte die Havarie des 15.300-TEU-Schiffs im Indischen Ozean gefordert (siehe auch S. 18/19) – mehr als bei anderen Großbränden auf Containerschiffen in den vergangenen Jahren. Im Fall der »MSC Flaminia« im Jahr 2012 waren drei Todesopfer zu beklagen. Zudem handelt es sich um das bislang größte Containerschiff, das durch einen schweren Brand verwüstet wurde und für das einen Havarie-grosse erklärt wurde. Experten schätzen, dass mindestens ein Drittel aller geladenen Boxen (zusammen gut 12.400 TEU) zerstört sein könnten. Von den Schäden an dem nagelneuen Schiff mit Baujahr 2017 ganz abgesehen. Die Versicherungstaxe der »Maersk Honam« (Seekasko) beträgt dem Unternehmen zufolge rund 102 Mio. $. Versicherer ist nach Maklerangaben die konzerneigene Maersk Insurance, die das Risiko aber nahezu vollständig an Rückversicherer ausplatziert hat. Die Ursache des Brands ist noch völlig unbekannt. Nach ähnlich gelagerten Fällen in der Vergangenheit liegt aber die Vermutung nahe, dass sich Ware – womöglich Gefahrgut – in einem der unter Deck gestauten Container entzündet hat. Maersk hat als Vorsichtsmaßahme zunächst verfügt, dass vorerst keine Gefahrgutcontainer mehr in der Nähe des Maschinenraums oder der Unterkünfte gestaut werden dürfen. Zusammen Abstract: »Maersk Honam« blaze, a turning point for container ship safety Marine insurers are calling for a major review of fire safety standards in container shipping following the latest disaster involving the 15,300 TEU »Maersk Honam«. The incident renders the 2014 Solas revision for fire safety of container ships inefficient, according to IUMI secretary general Lars Lange. Meanwhile, insurers, surveyors and claims handlers worldwide brace themselves for a lengthy geneal average procedure redaktion@hansa-online.de mit der zuständigen Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) sei eine »Rundum-Überprüfung« der Gefahrgut-Abfertigung eingeleitet worden. »Wir werden alles für eine Verbesserung der Brandsicherheit in unserer Industrie tun«, teilte Maersk gegenüber der HANSA mit. Mit einer Überarbeitung der Prozesse geben sich die Transportversicherer, die viele Millionen Dollar Schadenersatz für Ladung und Schiff werden leisten müssen, aber nicht zufrieden. Ihr weltweiter Interessenverband, die International Union of Marine Insurance (IUMI), fordert mit Nachdruck eine Aufrüstung der Brandschutzsysteme an Bord von Containerschiffen. Nach dem jüngsten Vorfall könne niemand mehr abstreiten, dass es Handlungsbedarf gebe, so der Generalsekretär der IUMI, Lars Lange. Die einschlägigen Systeme, mit denen Containerschiffe ausgerüstet werden, hätten auch im Fall der »Maersk Honam« offenbar versagt. So seien die Kohlendioxid-Löschvorrichtungen unter Deck nicht wirklich effektiv, weil man damit nicht an die brennende Ware in den verschlossenen Containern herankomme. Ab einer gewissen Hitze in den Laderäumen kapitulierten die Systeme ohnehin. Erst 2014 hatte es einen regulatorischen Vorstoß in Sachen Brandschutz bei der IMO gegeben, so Lange. Damals wurde als neue Vorschrift in das SOLAS-Übereinkommen aufgenommen, dass Containerschiffe mit einer Mindestanzahl an leistungsfähigen mobilen Löschkanonen ausgerüstet werden müssen. Die Vorschrift, die für Neubauten ab dem Baujahr 2016 gilt, wurde von den Seeversicherern als völlig unzureichend kritisiert. Darin sehe sich die IUMI durch den Brand an Bord der noch jungen »Maersk Honam« bestätigt, unterstreicht Lange. Die Versicherer fordern aufwendigere bauliche Maßnahmen wie Sprinkleranlagen und feuertechnische Trenneinrichtungen in den Laderäumen der Containerschiffe. »Entscheidend ist, dass die Flaggenstaaten bei der IMO bei dem Thema aktiv werden, sobald der Untersuchungsbericht vorliegt.« Unterdessen machen sich Transportversicherer, Sachverständige und Schadensexperten auf Verladerseite auf eine langwierige Schadensabwicklung gefasst. Wie in solchen Fällen üblich hat Maersk »Havarie-grosse« erklärt. Mit der Durchführung ist der britische Dispacheur Richards Hogg Lindley beauftragt worden. Die Firma aus Liverpool gehört zum Versicherungsdienstleister Charles Taylor, der auch den Standard P&I Club managt, bei dem die »Maersk Honam« haftpflichtversichert ist. Wegen der sehr hohen Anzahl von Ladungseignern, die in diesem Fall betroffen sind, gilt das Verfahren als komplex. Ein Dienstleister, der Ladungsinteressen für zahlreiche Container auf der »Maersk Honam« gegenüber dem Dispacheur und der Bergungsreederei vertritt, hob gegenüber der HANSA die relativ gute Kommunikation seitens der Maersk Line hervor. In vielen Fällen hätten Kunden die konkrete Stauposition ihrer Ladung im Schiff erfahren. Daher sei schon vor Ankunft des Havaristen im Nothafen einzuschätzen, ob die Ware verloren oder unbeschadet sei. Die meisten Kunden stammen aus Südeuropa und dem westlichen Mittelmeerraum, wo das Schiff Ende März ankommen sollte. Sollte die Lage an Bord stabil bleiben, könnte die Kostenquote für die Havarie-grosse auf unter 50% – vielleicht sogar auf unter 30% – der geretteten Werte begrenzt werden. M HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 4 17

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