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HANSA 04-2017

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Offshore Marktkompass

Offshore Marktkompass »Offshore Wind« Der Chartermarkt für Offshore-Schiffe ist von verschiedenen Faktoren beeinflusst und zeigt sich entsprechend differenziert. Die HANSA veröffentlicht in Kooperation mit Global Renewables Shipbrokers (GRS) einen Marktbericht mit den wichtigsten Fakten zu Raten und neuen Entwicklungen. Trotz des steigenden Bedarfs für sogenannte Walk-2-Work-Schiffe stehen die Raten in diesem Segment weiter unter enormem Druck JACK-UP TONNAGE EUR 140 k 120 k 100 k 80 k 60 k 40 k 20 k 0 k - 33,3 % Jack-up Charterratenniveau Sep 16/ Apr 17 -46,15 % - 8,33 % +/- 0 % - 37,5 % - 46,67 % max min max min max min 1 Generation 2 Generation 3 Generation Schiffstyp / Segment Trend 1. Generation 2. Generation 3. Generation April 16 - Sep 16 April 16 - Sep 16 Sep 16 - Apr 17 Sep 16 - Apr 17 Auch in den Wintermonaten bleibt die Beschäftigungsquote für Jack-Up-Schiffe der dritten Generation weiterhin auf hohem Niveau. Einige Einheiten sind bereits jetzt für Installationskampagnen bis zum Jahr 2020 vertraglich gebunden. An den Charterraten für Einheiten mit mehr als 800 t Krankapazitäten hat sich im Vergleich zum zuletzt betrachteten Halbjahreszeitraum wenig geändert. Die Charterraten für kleinere Einheiten der ersten und zweiten Generation haben sich in den letzten sechs Monaten rückläufig entwickelt. Dies liegt zum einen daran, dass die Kapazitäten dieser Einheiten nicht mehr für Installationsaufgaben ausreichend sind, und weiterhin daran, dass in den Wintermonaten Wartungsarbeiten soweit wie möglich vermieden werden. Wie bereits in letzten beiden Ausgaben des Marktkompasses »Offshore Wind« dargestellt, setzt sich der Trend zur Nutzung von Jack-Ups für Unterbringungsaufgaben von Personal weiter fort. Erstmals war nun in diesem Segment auch die Nutzung eines Jack- Up-Rigs aus dem Öl- und Gasmarkt zu beobachten. Trotz der Überkapazitäten in den meisten Jack-Up-Segmenten sind momentan sieben Neubauten in der Fertigstellung. Die meisten dieser Einheiten werden aber nicht im europäischen Markt zum Einsatz kommen, sondern sind speziell für den rasant wachsenden Fernost Offshore-Wind-Sektor konzipiert. CREW TRANSFER VESSEL (CTV) Im Vergleich zu dem in der Oktoberausgabe 2016 betrachteten Halbjahr haben sich die erzielten Charterraten für Crew-Transfer- Schiffe weiter verringert, trotz einer in etwa vergleichbaren Auslastung von ca. 70% für Schiffe der Größenklasse von mehr als 24 m. Somit verbleiben die Raten im Vergleich zu 2014/2015 auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Die leichte Ratenreduktion trotz vergleichbarer Auslastung ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass in den Wintermonaten wenig neue Charteranfragen gestellt werden und der Wettbewerb um diese wenigen Jobs dementsprechend härter ist. In den kleineren Schiffssegmenten kommt ein wenig Bewegung in den An- und Verkaufsmarkt, allerdings hauptsächlich in Kombination mit branchenfremden Käufern. So wurden z. B. erste CTVs an die Fischzuchtindustrie verkauft. Für 2017 werden einige Langzeitcharterausschreibungen erwartet, da die ersten Verträge für die Betriebsphasen älterer Windfarmen und die dafür gecharterten CTVs auslaufen. Generell wird im Vergleich zu 2016 mehr Bedarf hinsichtlich Crew Transfer Schiffen erwartet, da mehr Windfarmen im Bau befindlich sind als 2016. Weiterhin interessant ist eine Neubauorder, die durch World Marine Offshore bei der Niederländischen Veka Werft platziert wurde. Dabei handelt es sich um die weltweit ersten Trimarane, EUR 5k 5k 4k 4k 3k 3k 2k 2k 1k 1k 0k 12h +/- 0 % +/- 0 % + 4,35 % CTV Charterratenniveau Sep 16/ Apr 17 - 25 % - 6,67 % - 20,83 % +/- 0 % +/- 0 % - 10,61 % - 8,89 % 12-18m 18-24m 24-32m 12-18m 18-24m 24-32m - 5,66 % April 16 - Sep 16 April 16 - Sep 16 Sep 16 - Apr 17 Sep 16 - Apr 17 Schiffstyp / Segment 12h / € 24h / € 12-18 m 18-24 m 24-32 m die mit einem Hybridsystem ausgestattet sind und bis zu einer Stunde rein elektrisch betrieben werden können. - 8 % 24h 82 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4

Offshore DIVE SUPPORT VESSEL/DP2 (DSV) EUR 18 k 16 k 14 k 12 k 10 k 8 k 6 k 4 k 2 k 0 k max Oct 16 - Mar 17 min Sep 16 - Apr 17 DSV Charterratenniveau Sep 16/ Apr 17 Charterrate Trend Short-Term Long-Term Auch bedingt durch die Jahreszeit konnte in diesem Segment keine rege Aktivität verzeichnet werden. Die meisten Windparkbetreiber planen ihre Wartungskampagnen für den Zeitraum April bis Oktober, da diese in den Sommermonaten auf Grund der besseren Wetterbedingungen deutlich effektiver ausgeführt werden können. In den letzten Monaten zeigte sich, dass insbesondere komplexere Wartungskampagnen, bei denen Taucharbeiten mit anderen Aufgaben kombiniert wurden, zu veränderten Anforderungen bei den Charteranfragen führten. So wurde häufig eine größere Deckfläche abgefragt, was darin resultierte, dass kleinere Schiffe trotz attraktiver Charterraten für einige Anfragen aus technischen Gründen seltener in Betracht gezogen wurden. Die größere Deckfläche wurde in diesen Fällen für die Installation von weiterem Equipment genutzt, was teilweise auch Bewegung kompensierende Gangways beinhaltete. Somit wurden Taucharbeiten außerhalb der Windenergieanlagen mit Aufgaben auf oder innerhalb der Strukturen kombiniert. Insgesamt führte dies zu einer Reduktion der Anzahl einzelner Charteranfragen und weiterhin zur Kostenoptimierung von Wartungsarbeiten. Ähnlich wie bei den unten stehenden Walk-2-Work-Schiffen stehen die Charterraten zusätzlich durch Tonnage aus dem Öl- und Gasmarkt unter Druck, welche Beschäftigung im Offshore-Wind- Bereich sucht. SERVICE OPERATION VESSEL | WALK-2-WORK TONNAGE Wie bereits in der Oktober-Ausgabe 2016 der HANSA angemerkt, ist weiterhin steigendes Interesse an sogenannten Walk-2-Work- Schiffen zu beobachten. Einer der Hauptgründe dafür ist die multifunktionale Einsetzbarkeit dieser Schiffe für ein breites Spektrum an Aufgaben im Zusammenhang mit dem Bau und dem Betrieb von Offshore-Windparks. Weiterhin sorgen die höheren Einsatzgrenzen im Vergleich zu anderen Versatzmöglichkeiten für die intensivierte Nutzung, insbesondere in den Wintermonaten. Neben der Unterbringung und dem Transfer von Personal wird dieser Schiffstyp auch für den Transport von Ladung auf Offshore Windenergieanlagen genutzt – dafür kommt entweder der schiffseigene Kran oder auch vermehrt die Bewegung kompensierende Gangway zum Einsatz. Viele der in der letzten Ausgabe angesprochenen neu in den Markt drängenden Gangway-Hersteller berücksichtigen diesen Trend und statten ihre Gangways mit sogenannten Cargo Transfer Systems aus. Trotz der zunächst positiv scheinenden Entwicklung in diesem Marktsegment sind die Schiffseigner nicht in der Lage, davon kommerziell zu profitieren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sinken die Raten durch die verstärkte Konkurrenzsituation weiter bzw. bleiben im besten Fall auf einem ähnlich niedrigen Niveau. Der weiterhin schwache Öl- und Gassektor zwingt die Schiffseigner, ihre Tonnage zu geringen Preisen für Walk-2-Work- Anfragen anzubieten, um trotz nicht profitabler Charterraten zumindest eine gute Auslastung zu erzielen. EUR 50 k 45 k 40 k 35 k 30 k 25 k 20 k 15 k 10 k 5 k 0 k Oct 16 - Mar 17 Sep 16 - Apr 17 SOV/W2W Charterratenniveau Sep 16/ Apr 17 max Dennoch sind auch positive Impulse zu verzeichnen. So investiert zum Beispiel Acta Marine in einen weiteren Neubau von Ulstein in Norwegen, der Anfang 2018 fertiggestellt wird und speziell für die sich ändernden Anforderungen im Walk-2-Work-Segment konzipiert wurde. min Charterrate Short-Term Long-Term Trend HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4 83

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