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HANSA 04-2017

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Leer stellt sich für die Zukunft der Ausbildung auf Fotos: Hochschule Emden/Leer Fast zwei Jahre wurde in Leer geplant, gebaut und eingerichtet. Nun ist an der Hochschule Emden/Leer mit dem »Center for Modeling and Simulation« eine neue zukunftsweisende Infrastruktur verfügbar. Von Hermann Garrelmann In der neuen Anlage werden zukünftig sowohl nautische als auch logistische Fragestellungen simuliert. So können Prozesse im Schiffau, in den Umwelt- und Materialwissenschaften, aber auch Abläufe in Unternehmen durchgespielt und abgebildet werden. Die Ergebnisse der Simulationen lassen sich dann in einem Virtual Reality Center dreidimensional erleben. Neben diesem technischen Schritt in die Zukunft wurde auch die Raumsituation auf dem Campus in Leer deutlich verbessert. Mit Beginn des Wintersemesters wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten abgeschlossen. »Der Umbau und die neue Ausstattung stellen eine große Bereicherung für unsere Lehre dar«, sagte Fachbereichs- Dekan Marcus Bentin. Er wies darauf hin, dass im September zudem die ersten Studierenden im neuen Masterstudiengang starten sollen, den die Hochschule Emden/Leer gemeinsam mit ihrer Partnerhochschule im norwegischen Haugesund anbietet. Die Hochschule habe in den vergangenen Jahren kräftig am Standort Leer investiert und setze damit ein klares Zeichen für die Entwicklung des Fachbereichs Seefahrt in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung und Industrie 4.0, betonte der Präsident der Hochschule, Gerhard Kreutz. »Unser Ziel ist es, Leer auch zukünftig als attraktiven Standort im Bereich Seefahrt und Maritime Technologien zu erhalten«, erklärte er während der Eröffnungsfeier im Management Training Center. Damit möchte man ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass die Hochschulleitung zum Standort Leer steht und diesen durch eine thematisch breitere Aufstellung zukunftssicher macht. Ohne zeitgemäße Lehre und Forschung verliere man in Deutschland schnell den Anschluss an den Wettbewerb – dies gelte nicht nur für die industrielle Fertigung, sondern auch für den Bereich Seefahrt, heißt es. Gemeinsam mit der maritimen Wirtschaft werden auf dem Campus Leer auch Schiffsführungssimulatoren betrieben. Auch hier wurden die Kapazitäten deutlich erweitert. Neue Simulationsanlagen beispielsweise für die Bereiche Offshore, Liquid Cargo und Maschinenraumsimulation stehen hier zur Verfügung. Mit diesen neuen Themenfeldern geht der Standort Leer nun weit über die klassisch nautischen Themen hinaus, das Spektrum der »reinen Seefahrt« wird somit deutlich ausgedehnt. Die Modellierung und Simulation von Prozessen ist im Zuge der digitalen Entwicklung zum Schlüsselelement der Planungs- und Forschungsarbeit in den Ingenieur- und Naturwissenschaften geworden. Dieser Entwicklung trägt das neue »Center for Modeling and Simulation« Rechnung. Im neu eingerichteten »Management Training Center« können auch Abläufe in Unternehmen simuliert werden, als Teil der projektorientierten Lehre. Die Einrichtung wird ebenso für eine Logistiksimulationsfortbildung eingesetzt, die mit dem Zentrum für Weiterbildung erarbeitet wurde. Bei der Planung logistischer Systeme, beispielsweise von Containerterminals in Seehäfen, ist es heute zeitgemäß, die geplanten Logistiklayouts virtuell zu erleben. Dazu dient ein so genanntes Virtual-Reality-System. Dieses erfordert eine hohe Leistungsfähigkeit von Rechnern, so dass ein neuer Serverraum im Rechenzentrum eingerichtet wurde. Er dient gleichzeitig als Redundanz-Serverraum für den Emder Standort der Hochschule. Teil der Erweiterung war auch die Ausdehnung des Computational Fluid Dynamics (CFD) Labors. Hier können Strömungs- und Transportprozesse der Ingenieur- und Naturwissenschaften numerisch modelliert werden. »Modeling and Simulation« als Lehrfach wie auch entsprechende CFD-Praktika gehören zum Standard im Master-Studiengang »Engineering Physics«, heißt es seitens der Hochschule. Dieser wird gemeinsam mit der Universität Oldenburg angeboten. So kommen im Wintersemester wöchentlich bis zu 20 Studierende von Oldenburg nach Leer, um in der Bergmannstraße an diesen speziellen Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Maritimes Technikum geplant Nach der gerade abgeschlossenen Maßnahme arbeitet man in Leer bereis am nächsten Projekt: dem Neubau des Maritimen Technikums. In der 52 mal 29 m großen Halle sollen in wenigen Jahren neben einem Schlepptank und einem Manöverbecken ein Strömungs- und Wellenkanal sowie ein großer Windkanal zur Verfügung stehen. Neben einer Vielzahl weiterer Versuchsanlagen wird der Bau auch einen Maschinenprüfstand speziell zur Untersuchung von Gasantrieben enthalten. Dafür ist Professor Freerk Meyer mit seinem Team zuständig. Der Leeraner Physiker 52 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4

Schifffahrt | Shipping Jürgen Göken wird im Technikum ein neues Labor für Schiffsakustik einrichten. Das Technikum bildet ein Schlüsselelement der »Greentech Ostfriesland«-Initiative. Der Neubau soll sich zum Hauptaufenthaltsort der Studierenden des neuen internationalen Master-Studiengangs »Ship Technology, Maritime Operations and Management« entwickeln, der ab Herbst 2017 an den Start geht. Das erste Semester findet an der Partnerhochschule Haugesund in Norwegen statt. Das Maritime Technikum bündelt für die maritime Wirtschaft bedeutsame ingenieurwissenschaftliche Kompetenzen. Gemeinsam werden vier Arbeitsschwerpunkte verfolgt: die Simulation und Messtechnik im Nahfeld von Schiffen und maritimen Strukturen, die Verbindung von Lebenszyklusanalysen und Materialwissenschaften, umweltverträglicher Schiffau sowie Wasserbau und Meerestechnik. Der neue Master-Studiengang wurde gemeinsam mit der norwegischen Hochschule entwickelt. Absolventen erhalten einen gemeinsamen Abschluss beider Hochschulen. Der Master »International Abstract: Leer prepares for the future of education After almost two years of planning and construction, Hochschule Leer now has a new »Center for Modeling and Simulation« – a future­oriented facility. It enables simulation of nautical and logistical issues, applicable to shipbuilding, environmental and material sciences as well as supply chain processes. The Virtual Reality Center allows for a 3D experience. The investment in the new facility is a clear signal for Leer’s focus on seafaring while exopanding it beyond the nautical aspects. A new project, »Maritimes Technikum«, is already being planned. It will house a towing tank, a maoeuvering tank and a wave channel. Further information: redaktion@hansa-online.de Ship Technology, Maritime Operations and Management« ist als so genannter Joint Degree konzipiert. Dies bedeutet, dass beide Hochschulen einen gemeinsamen Abschluss, in dem Fall einen Master of Science, vergeben. »Wir freuen uns, mit diesem gemeinsamen Master unser internationales Profil zu schärfen«, so Hochschulpräsident Kreutz. Bei der Kooperation der beiden Hochschulen werden die Ausbildungsschwerpunkte aufgeteilt: So wird in Haugesund das Thema Offshore-Operationen in den Fokus genommen. »In Leer können wir mit Einführung dieses Masters wiederum unser Profil »Sustainable Maritime Operations stärken«, freut sich Dekan Bentin. Die Kooperation eröffne den Studierenden viele neue Möglichkeiten durch Einblicke in die skandinavische maritime Wirtschaft. Der Studiengang startet im September 2017 mit einem ersten Semester in Haugesund. Zum Sommersemester 2018 werden dann die ersten Studierenden für das zweite Semester im Fachbereich Seefahrt in Leer erwartet. Bewerbungen für den neuen Master-Studiengang sind ab dem Frühjahr 2017 möglich. M HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4 53

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