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HANSA 04-2017

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Die MPP-Branche schüttelt sich Die weltweite Mehrzweck-Schifffahrt ist in Bewegung. Während von der Nachfrageseite nicht unbedingt kurzfristige Belebung zu erwarten ist, sortiert sich die Branche mit Übernahmen, Kooperationen und einem großen Secondhand-Angebot neu. Doch die Aussichten bleiben vorerst eingetrübt. Von Michael Meyer Source: Toepfer Transport Der Auftrag der Spliethoff-Gruppe über sechs 18.000 tdw-Schiffe ist eines der wenigen aktuellen Neubau-Projekte 28 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4

Schifffahrt | Shipping Am Ende entscheidet nicht nur die Branchenstruktur über den Zustand des Markts, sondern eben auch die Nachfrage. Genau da hakt es jedoch noch gewaltig. Das Ende vom Lied ist ein maximal als »stabil« zu bezeichnendes Charterratenniveau. Von einer nachhaltigen oder gar signifikanten Verbesserung konnte zuletzt keine Rede sein. Der Toepfer Transport’s Multipurpose Shipping Time Charter Index, basierend auf einer sechs- bis zwölfmonatigen Beschäftigung eines 12.500-Tonners – des klassischen »F-Typs« – verdeutlicht das. Stand der Index im Januar 2016 noch bei rund 7.200 $ pro Tag, sackte er danach kontinuierlich ab, stabilisierte sich im Herbst vergangenen Jahres leicht bei 6.280 bis 6.370 $ und liegt mittlerweile nur noch bei 6.017 $. Gleichzeitig werden Charter-Verträge für immer kürzere Perioden abgeschlossen, heißt es im aktuellen Bericht des Hamburger Maklers. Kann man mit derartigen Raten noch schwarze Zahlen schreiben? Das kommt auf die Umstände an. »Viele denken offenbar langfristig und hoffen weiter auf Besserung. Selbst 6.200 $ können für ein günstiges Schiff noch reichen, wenn es mit 4.000 $ OPEX fährt«, sagt Toepfer-Analyst Nicolas Breiding. Auch wenn die Raten niedrig sind, reichen sie offenbar für einige noch aus, um damit – wenn auch wenig – zu verdienen. Ein Indikator dafür ist, dass es praktisch keine Auflieger in der MPP-Schifffahrt gibt. Von kürzeren Wartezeiten abgesehen, ist die weltweite Flotte laut Breiding ganz überwiegend in Bewegung. Eine signifikante Verschrottung lässt sich ebenfalls nicht beobachten. »In den letzten Jahren hatten wir durchschnittlich zwölf oder 13 Schiffe, die aus dem Segment ausgeschieden sind, zum Teil durch Verschrottung, zum Teil durch Umbauten. Ich erwarte nicht, dass wir in der nächsten Zeit ein wesentlich höheres Abwrack-Niveau sehen werden«, so der Experte. Schiffe werden eher innerhalb der Branche durchgetauscht. Der Verkäufer arbeitet mit einem kalkulierbarem Verlust, der Käufer kann den günstig erworbenen Frachter schließlich noch relativ profitabel einsetzen. Zudem ist die Flotte nicht übermäßig alt, der Anteil an Schiffen über 15 Jahre liegt im Segment über 100 t Krankapazität bei 16 %, im Segment über 250 t sind es sogar nur 12 %. Es gibt einige Aktivität im Secondhand-Markt, auch aufgrund der stark gesunkenen Schiffswerte. Gleichzeitig ist die Flotte in den vergangenen Jahren SCHIFFSWERTE IM SINKFLUG Die Schiffswerte schrumpfen seit geraumer Zeit und auch heute noch. Allerdings liegen sie – anders als zum Teil in anderen Schifffahrtssegmenten – über Schrottniveau. Das liegt auch daran, dass MPP-Schiffe durch ihre Ausrüstung und das Ladegeschirr einen höheren Wert haben. Ende 2016 kostete ein zehn Jahre alter 12.500-Tonner rund 5,5 Mio. $, 2007 waren es noch 14,5 Mio. $ und 2015 noch 8,5 Mio. $. Im 9.000-tdw-Segment lässt sich ähnliches beobachten: ein Rückgang von 11,5 Mio. $ über 6 Mio. $ auf zuletzt 3,75 Mio. $. Im 30.000-tdw-Markt sank der Wert von 28,5 Mio. $ in 2007 auf 7 Mio. $ Ende vergangenen Jahres. Auch auf dem Neubaumarkt macht sich die Krise wenig überraschend bemerkbar. Kostete ein 9.000-Tonner 2007 noch 20 Mio. $, waren es acht Jahre später 15 Mio. $, Ende 2016 nur noch 12 Mio. $. Der klassische F-Type büßte als Neubau ebenfalls an Wert ein, von 29 Mio. $ auf 19,5 Mio. $ und schließlich auf 17,5 Mio. $. Ein Ende 2016 kontrahierter 30.000-Tonner kostete 30 Mio. $, nachdem es 2007 noch 45 Mio. $ waren. Abstract: MPP sector shakes itself While there is not much recovery expected on the demand side, the MPP sector reorganizes itself by acquisitions and cooperations. Rates are low, but oviously not too low to be profitable as a low scrapping activity and practically no lay­ups show. The second­hand market is characterized by a huge supply of used ships and declining prices. Unemployed bulk and box carriers weigh on rates – the ballast water convention might take away some of that pressure. But then again order book does not augur well for the future. There is a lot of consolidation talks going up front and behind the scenes, but that will not help to solve the overcapacity issue. Further info: redaktion@hansa-online.de Foto: Spliethoff HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 4 29

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