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HANSA 03-2022

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP

SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY »Es braucht einfach einen Pionier« Während in der maritimen Branche noch vielfach diskutiert wird, was der Schiffskraftstoff der Zukunft sein wird, macht Rolls-Royce Power Systems mit Methanol einen konkreten Vorschlag. Darüber und weitere Entwicklungen sprach die HANSA mit Denise Kurtulus Denise Kurtulus, Vice President Global Marine, Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems Motoren mit fossilen Brennstoffen zu betreiben und die Emissionen mit Systemen zur Abgasnachbehandlung zu reduzieren, wird künftig nicht mehr ausreichen. Welche Schritte unternimmt Rolls-Royce Power Systems, um seine Antriebssysteme umweltfreundlicher zu machen und sie auf die kommenden Anforderungen auszurichten? Denise Kurtulus: Generell muss zunächst die DNA einer Firma auf eine solche Transformation ausgerichtet werden. Deswegen haben wir eine Strategie erarbeitet. Wir nennen sie »PS 2030«. Diese besagt, dass wir uns in drei Säulen entwickeln wollen. Die »Kernsäule« umfasst die Weiterentwicklung unserer Antriebssysteme und Technologien. Wir wollen unsere gesamte Produktpalette, sowohl das bestehende Portfolio an Verbrennungsmotoren – denn wir werden weiterhin auch ein Motorenhersteller sein – als auch zukünftige Produkte nachhaltig gestalten. Dieselmotoren müssen wir auch in Zukunft anbieten, weil wir insbesondere im maritimen Bereich Leistungsanforderungen haben, die bisher keine andere Technologie abdecken kann. Das heißt, wir wollen und werden bestehende Produkte weiter optimieren und so schadstofffrei und umweltfreundlich wie möglich machen. Gleichzeitig entwickeln wir neue Technologien, die komplett CO 2 -neutral sein werden. Das ist die zweite Säule. Zu ihr gehört auch, dass wir Anbieter integrierter Komplettlösungen werden wollen – und zwar von der Brücke bis zum Propeller. Die dritte Säule umfasst den Bereich Service. Wir wollen über den gesamten Lebenszyklus eines Schiffes der Partner sein, der Unterstützung anbietet, basierend auf Daten und digitalen Prozessen. Aus Datenanalyse heraus optimalen Service anzubieten, damit unsere Kunden optimal ihren Job machen können, das ist unser Ziel. © Rolls-Royce Power Systems Das Ziel, Anbieter von Komplettlösungen zu werden, verfolgen auch Marktbegleiter von Ihnen und zwar oft durch Zukäufe. Wie stehen Sie dazu? Kurtulus: Auch wir kaufen dazu. Wir haben Ende 2020 zum Beispiel die Firma Servowatch Systems in England gekauft. Das ist ein Automationshersteller, der vor allem auf Alarm-Monitoring spezialisiert ist. Mit Servowatch haben wir uns Automationskompetenz eingekauft, um diese in unsere Systeme zu integrieren, wie etwa unser Automationsportfolio mtu NautIQ. Aber das ist erst ein Anfang. Unser Fokus liegt auf der Intelligenz, nicht auf der reinen Hardware. Wir schaffen eine schiffsbezogene Lösungsarchitektur, die je nach Kundenbedarf angepasst werden kann. Wir bieten zum Beispiel Hybrid-Lösungen im Baukastensystem, die je nach Anforderungen bezüglich Leistung und Reichweite variiert werden können, zum Beispiel mit zusätzlichen Batterien. Dieselmotoren können dann bei Verfügbarkeit und Bedarf relativ einfach gegen Brennstoffzellen oder Methanol-Motoren getauscht werden. Unterstützt wird das alles durch ganzheitliche Software-Lösungen zur Überwachung, Steuerung und optimalen Wartung der Systeme. So bieten wir unseren Kunden die für sie optimalen Lösungen für Bordstrom und Antrieb, die sie dank Datenanalyse besonders effizient und zuverlässig betreiben können. Im Sommer 2021 hat der Rolls-Royce- Konzern die Net-Zero-Strategie bekannt gegeben. An diese ist das Ziel geknüpft, bis 2050 komplett klimaneutral zu werden. Wie wirkt sich diese Strategie auf Sie als Tochterunternehmen aus? Kurtulus: Die Net-Zero-Strategie gilt auch für uns, den Geschäftsbereich Power Systems. In diesem Rahmen haben wir uns als Vorreiter im Konzern als Teil des Programms »Net Zero at Power Systems« selbst die ambitioniertesten Ziele gesetzt und veröffentlicht: Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen unserer neuen Produkte um 35 % senken. Bis 2050 wollen wir Klimaneutralität erreichen. Das ist ein hehres Ziel, das uns sehr wich- 38 HANSA – International Maritime Journal 03 | 2022

SEA MACHINES SEES WHAT HUMANS CAN’T AND MAKES OPERATIONS SAFER. JAMES THAM Managing Director, Penguin International See how autonomous technology is bringing change to your sector at Sea-Machines.com.

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