Häfen | Ports Quelle: Finnisches Verkehrsministerium Ein Projekt der Finnen: »Intelligente Fahrrinnen« liefern aktuelle Daten über Wetter, Wassertiefe und Verkehr menarbeiten. Bei aller Kooperation und Offenheit bleiben allerdings auch die finnischen Firmen Wettbewerber. Jaakko Talvitie, der DIMECC vertritt, erklärt, dass das Ziel der Partner nicht in erster Linie die gemeinsame Entwicklung von technischen Lösungen, sondern der Aufbau einer Entwicklungsumgebung sei. »Wir erstellen ›roadmaps‹, um zu sehen, was zum Erreichen bestimmter Ziele notwendig ist, und wir kümmern uns um Testgebiete für neue Anwendungen.« In den nächsten Monaten stellen die Unternehmen in verschiedenen Arbeitsgruppen diese Roadmaps vor, die künftig regelmäßig veröffentlicht und aktualisiert werden sollen. Zehn bis zwölf Kernunternehmen sollen die Entscheidungsfindung vereinfachen, gleichzeitig will das Netzwerk aber so viele wichtige Firmen wie möglich gewinnen, um so größeres Gewicht zu bekommen, auch global. »Für autonome Schifffahrt muss sich alles ändern: Technik, Lieferketten, Wertschöpfung, Dienstleistungen, Training und Kompetenzen. Außerdem müssen Regularien angepasst werden, die auf See und in den Häfen gelten«, sagt Talvitie. Dazu braucht es auch die Akzeptanz durch Öffentlichkeit und Politik. In Finnland zumindest sieht es gut aus. So erklärt zum Beispiel Tommi Arola, Ministerialrat für Robotik und Automation im Verkehrs- und Kommunikationsministerium: »Das Finnland der Zukunft ist digital.« Die Regierung sei bereit für einen »Paradigmenwechsel«; Netzbetreiber, Telekommunikationsanbieter und Technologiekonzerne will sie zur verstärkten Zusammenarbeit animieren. Nicht nur durch die TEKES-Geldspritzen. Man wolle auch die Gesetzgebung anpassen, um neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. »Jetzt ist außerdem die Zeit für einen Weckruf an die Weltschifffahrtsorganisation IMO. Sie muss alle Anstrengung darauf verwenden, die Schifffahrtsregeln an das digitale Zeitalter und die Möglichkeiten der Automation anzupassen«, ergänzt Arolas Kollege Kari Saari. Die Finnische Regierung werde also nicht nur auf nationaler Ebene den Boden bereiten, sondern sich auch auf IMOund EU-Ebene für internationale Regelungen einsetzen. Gute Voraussetzungen Doch warum sieht sich gerade Finnland in der Vorreiterrolle? Das Land verfügt nicht nur über eine hoch entwickelte maritime Technologiebranche, auch in Sachen Informations- und Kommunikationstechnologie sind die Finnen stark. Seit dem Ende der finnischen Mobiltelefonmarktführerschaft sieht TEKES-Director Lautanala außerdem einen Überschuss an Fachkräften auf diesem Gebiet, das auch für eine vernetzte Schifffahrt an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus sieht man im Verkehrsministerium geografische Vorteile, wie die Nähe zu Nachbarstaaten an der Ostsee, den finnischen Archipel mit seinen Fährverbindungen sowie die klimatischen Bedingungen. Letzteres wohl nach dem Motto: Wenn autonome Systeme im finnischen Winter unter teils arktischen Bedingungen funktionieren, dann funktionieren sie überall. Die ersten Testgebiete sollen jedenfalls bereits in diesem Frühjahr eingerichtet sein. Hier sollen laut Saari unter Ausschluss anderen Verkehrs Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, autonome Systeme in Pilotprojekten zu testen. Auch bei der Idee der »Intelligent Fairways« will das finnische Verkehrsministerium noch in diesem Jahr mit der Umsetzung beginnen. Hier sollen Schiffe sofort beim Einfahren in ein bestimmtes Gebiet über die herrschenden Wetterbedingungen und Schiffsbewegungen informiert werden. Wasserstände, Wettervorhersagen und ein dreidimensionales Bild des Meeresbodens sollen ebenfalls bereitgestellt werden. Dafür werden laut Saari gleich mehrere Fahrrinnen entlang der Küste zu Testzwecken genutzt. »Ein großer und wichtiger Schritt in Richtung autonome Schifffahrt«, meint er. In der Tat würden solche Daten die für autonome Schifffahrt so wichtige Technologie zur »Situational Awareness« deutlich erweitern und unterstützen. Insgesamt habe sich die Atmosphäre, was die neuen Technologien angehe, in den letzten beiden Jahren rasant geändert, bestätigt Markus Laurinen, bei Rolls- Royce als Projektmanager für Remote & Autonomous Operations zuständig. »Damals waren alle völlig darauf fokussiert, einem zu erklären, warum es nie funktionieren würde – das hat sich völlig geändert. Die Regierung hat das in Finnland auf die nationale Agenda gesetzt.« »Die Finnen spinnen«, mag manch einer sagen. Doch so schnell wie die Veränderungen sowohl auf technischer als auch auf regulatorischer Ebene geschehen, kann sich das Draufgängertum der Finnen noch bezahlt machen. Für eine vernetzte Schifffahrt müssen sich eben auch Technologieanbieter und Behörden erneuern und vernetzen, wenn sie weiter mitspielen wollen. M 88 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 3
Häfen | Ports 29 & 30 | 05 | 2017 RAI Amsterdam International exhibition and conference on coastal-, waterway- and port development World Water Works combines innovative techniques, world’s greatest projects & renowed speakers: The Netherlands - New sea lock IJmuiden Jaap Zeilmaker - Project Director Rijkswaterstaat Jaap Blokland - Project Director OpenIJ Germany/Denmark - Fehmarnbelt Fixed Link Tunnel Martijn Smitt - director BAM Infra bv Hong Kong - Zhuhai Macao Bridge Hans de Wit - Managing Director Tunnel Engineering Consultants (TEC) Italy - The Mose Project Pieter van Westendorp - Director Operations at Strukton Texas - Houston Galveston Bay Region Samuel Brody - Professor of Texas A&M university Galveston Norway - A Ferry Free E39 Børre Stensveld - Bridge Director at Statens Vegvesen Vietnam - Mekong Delta Mr. Tran Quang Hoai - deputy Director of the General Department of Irrigation under the Ministry of Agriculture and Rural Development Our conference program will be frequently updated on our website. REGISTER NOW >> Organised by EASYFAIRS WORLD WATER WORKS @W_WATERWORKS WWW.LINKEDIN.COM/COMPANY/WORLD-WATER-WORKS-2017 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 3 89
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