SCHIFFFAHRT | SHIPPING Eine Allianz von Zwillingen Die Nr. 2 und die Nr. 5 der weltweiten Containerschifffahrt entdecken ihre Gemeinsamkeiten: Mit der Gemini Cooperation und einem straffen Netzwerk verfolgen Hapag-Lloyd und Maersk ehrgeizige Ziele. Was das für andere Reedereien bedeutet, ist noch offen. Von Krischan Förster Heute sind sie noch Konkurrenten, im kommenden Jahr werden Hapag-Lloyd und Maersk dann zu Zwillingspartnern in der Gemini Cooperation © Wolfhard Scheer Die jetzt vereinbare Kooperation startet im Februar 2025. Ziel sei es, ein gemeinsames Servicenetzwerk mit einer branchenführenden Zuverlässigkeit zu schaffen, heißt es. »Wir werden von Effizienzsteigerungen im operativen Betrieb und bei der Dekarbonisierung unserer Branche profitieren«, sagt Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd. Das neue Bündnis umfasst künftig einen geteilten Flottenpool von rund 290 Schiffen mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Mio. TEU. Maersk wird künftig 60 % und Hapag-Lloyd 40 % der Schiffe stellen. »Hapag-Lloyd ist für uns der ideale Partner«, sagt Vincent Clerc, CEO von Maersk. Im Zuge dieser Entscheidung wird Hapag-Lloyd »THE Alliance«, das bisherige Bündnis mit ONE (Japan), Yang Ming (Taiwan) und HMM (Korea), im Januar 2025 verlassen. Bereits vor Jahresfrist hatten Maersk and MSC angekündigt, die gemeinsame Allianz »2M« zu beenden, ebenfalls im Januar 2025. Die »Gemini Cooperation« wird sieben Fahrtgebiete im Ost-West-Verkehr bedienen: Von Asien aus geht es dann künftig zur US-West- und Ostküste, in den Mittlerer Osten, ins Mittelmeer und nach Nordeuropa, außerdem wollen beide Reedereien gemeinsame Dienste zwischen Indien und Europa sowie im Transatlantik-Verkehr bedienen. Insgesamt handelt es sich um 26 interkontinentale Liniendienste, die durch 32 regionale Feeder-Dienste ergänzt werden. Die Konzentration auf zwölf strategische gelegene Containerhubs mit einer verringerten Zahl von Hafenanläufen für die großen Containerschiffe soll Transitzeiten verkürzen, die Verlässlichkeit im Service deutlich verbessern und die Wertschöpfung bei den beiden beteiligten Partnern steigern. Nach der vollständigen Einführung des gemeinsamen Netzwerks wollen die beiden Reedereien eine Fahrplanzuverlässigkeit von über 90 % erreichen. Derzeit dümpelt Hapag- Lloyd knapp über 50 % herum. Maersk ist weltweit an 59 Terminals in 31 Ländern auf allen Kontinenten beteiligt, bei Hapag-Lloyd sind es 20 Terminals in Europa, Lateinamerika, USA, Indien und Nordafrika. Die eigenen Terminals gelten als ein Schlüssel zu effizienten Abläufen an der Nahtstelle zwischen See und Land. Einer dieser Hubs findet sind an der Nordseeküste und wird von den drei Häfen Rotterdam, Wilhelmshaven und Bremerhaven gebildet. Hamburg, der angestammte Heimathafen von Hapag- Lloyd, bleibt hingegen außen vor und wird Ladung verlieren. Habben Jansen beziffert den künftigen Verlust mit etwa 10 % des bisherigen Umschlags. Das wären bei 2,1 Mio. TEU, die allein Hapag- Lloyd im vergangenen Jahr über die 24 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2024
4 SERVICES Asia – US West Coast 26 MAINLINE SERVICES 5 SERVICES Asia – US East Coast 5 SERVICES Transatlantic 32 SHUTTLE SERVICES 85 UNIQUE PORTS 4 SERVICES India / Middle East – Europe 1 SERVICE Asia – Middle East 290 VESSELS 4 SERVICES Asia – North Europe 3 SERVICES Asia – Mediterranean 3.4 TEU M CAPACITY
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