PORT HUB TANJUNG PELEPAS PTP will Umschlagkapazität auf 15 Mio. TEU steigern Bislang ist unter anderem der Maersk-Konzern mit seiner Tochter APMT in Tanjung Pelepas aktiv Der wichtige südostasiatische Hub Tanjung Pelepas (PTP) in Malaysia will umgerechnet knapp 180 Mio. $ in die Erweiterung seiner Kapazitäten investieren. In einem ersten Schritt soll die Kapazität innerhalb von sechs Monaten von 11,5 auf 12,5 Mio. TEU erhöht werden. Dazu werden 18 neue Krane angeschafft und die Containerstellfläche vergrößert. Darüber hinaus ist ein weiterer Liegeplatz in der Nähe von Liegeplatz 1 geplant, wie Hafenchef Marco Neelsen kürzlich berichtete. Geplant ist zudem die Erschließung eines 81 ha großen Geländes in Tanjung Adang bis Anfang 2023. © APMT Der Vorstoß folgte kurz nach einem wichtigen Meilenstein. Im Jahr 2021 wurden in Tanjung Pelepas insgesamt 11,2 Mio. TEU umgeschlagen, damit es der erste Hafen in Malaysia, der in einem Jahr die Marke von 11 Mio. TEU überschritten hat. Gleichzeitig markiert es ein Wachstum um 14 % Tanjung Pelepas gilt für die gobalen Linienreedereien als wichtiger Hafen. Nach Singapur und Port Klang ist es der drittgrößte Containerhafen in Südostasien. Im Ranking der weltgrößten TEU-Standorte liegt Tanjung Pelepas auf Rang 16 und damit unter anderem auch vor Deutschlands größtem Hafen Hamburg. Die Hafenverantwortlichen sehen eine gestiegenen Nachfrage. Daher soll die Umschlagkapazität mittelfristig auf bis zu 15 Mio. TEU zulegen. Dabei geht es auch um eine Modernisierung der Umschlagausrüstung sowie eine Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse und Abläufe. SENEGAL Größte DP-Investition in Afrika Der arabische Schifffahrts- und Hafenkonzern DP World und die senegalesische Regierung haben den Grundstein für den Bau des Hafens von Ndayane gelegt. Im Dezember 2020 war die Vereinbarung über den Bau und Betrieb eines neuen Hafens in Ndayane unterzeichnet worden. Ndayane liegt etwa 50km vom Hafen von Dakar entfernt. Die Investition von mehr als 1 Mrd. $ in zwei Phasen zum Ausbau von Port Ndayane ist die bisher größte Hafeninvestition von DP World in Afrika und die größte private Einzelinvestition in der Geschichte Senegals. Phase 1 des Hafenausbaus umfasst ein Containerterminal mit einem 840 m langen Kai und einer neuen 5 km langen Hafenzufahrt, der für die gleichzeitige Abfertigung von zwei 336 m langen Schiffen ausgelegt ist. Auch die größten Containerschiffe der Welt können hier bedient werden. Damit wird die Containerumschlagskapazität um 1,2 Mio. TEU pro Jahr erhöht. In Phase 2 wird ein zusätzlicher Containerkai von 410 m Länge entstehen. Zu den Plänen von DP World gehört auch die Entwicklung einer Wirtschafts- und Industriezone neben dem Hafen und in der Nähe des internationalen Flughafens Blaise Diagne, um ein integriertes multimodales Verkehrs-, Logistik- und Industriezentrum zu schaffen. Macky Sall, Präsident der Republik Senegal sagte: »Mit dem Hafen von Ndayane wird Senegal über eine hochmoderne Hafeninfrastruktur verfügen, die die Position unseres Landes als wichtiges Handelszentrum und Tor zu Westafrika stärken wird.« DP World habe bereits mit dem Betrieb des Containerterminals im Hafen von Dakar »großartige Ergebnisse« erzielt. SEATTLE US-Hub nimmt erste Ausbau-Hürde An der US-Westküste ist die erste Ausbaustufe des Projekts »Terminal 5« im Hafen Seattle abgeschlossen. Die Maßnahmen soll auch zur Entlastung der Lieferketten des Landes beitragen. Die Northwest Seaport Alliance (NWSA), bestehend aus den Häfen Seattle und Tacoma im Nordwesten der USA, gab jetzt den Premierenanlauf der »MSC Monterey« bekannt. Vier neue Super- Post-Panamax-Kräne stehen bereit. Das Modernisierungsprogramm für Terminal 5 – von SSA betrieben – wurde 2016 gestartet, um die Umschlagkapazität zu erweitern und die NWSA in die Lage zu versetzen, die größten Schiffe im Transpazifikverkehr zu bedienen. »Wir sind das einzige Gateway an der Westküste, das zu diesem kritischen Zeitpunkt zusätzliche Liegeplatzkapazitäten bereitstellt«, sagte Don Meyer, Co-Vorsitzender der NWSA. Seattles Hafenchef Ryan Calkins nannte die Modernisierung »eine strategische Entscheidung«, die schon bei der Gründung der Allianz getroffen wurde. Die Bauarbeiten für die neue Anlage begannen im Juli 2019 und wurden durch die gemeinsamen Investitionen der NWSA- Mitglieder und von SSA Marine in Höhe von rund einer halben Milliarde Dollar vorangetrieben. Die Arbeiten umfassen die Schaffung von zwei neu konfigurierten Liegeplätzen für größere Kräne, ein Gleis im Hafen, 1.500 Kühlladestationen und einen Landstromanschluss. Die zweite Phase ist den Angaben zufolge »in vollem Gange« und der Betrieb am südlichen Liegeplatz soll voraussichtlich Mitte 2023 abgeschlossen sein. Bei vollständiger Fertigstellung wird Terminal 5 über eine zusätzliche Kapazität von 185 ha verfügen 56 HANSA – International Maritime Journal 02 | 2022
PORT HUB WILHELMSHAVEN Eurogate investiert in Automatisierung am Jade-Weser-Port © Eurogate Maersk gibt seine Anteile am JadeWeserPort an Hapag-Lloyd ab Das Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) am JadeWeserPort soll den Containerumschlag in den kommenden Jahren vom manuellen Betrieb auf ein automatisiertes System umstellen. Rund 150 Mio. € werden hierfür in den kommenden drei Jahren investiert. Bereits 2024 soll ein erster Liegeplatz automatisiert betrieben werden. Zunächst sollen Ausbaumaßnahmen an der vorhandenen Infrastruktur vorangetrieben werden, darunter die Erhöhung der bestehenden acht Containerbrücken und die Asphaltierung noch unbefestigter Flächen im Norden des Terminals. Die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von zwei weiteren Containerbrücken ist für 2023 vorgesehen. Mit dem zwischen den Einzelgesellschaften der Eurogate-Gruppe und der Gewerkschaft ver.di unterzeichneten »Tarifvertrag Zukunft« wurde nach Angaben des Konzerns bereits 2018 der Grundstein dafür gelegt, die Folgen des Automatisierungsprozesses für die Mitarbeiter »sozial und mitbestimmt« zu gestalten. Im September war bekannt geworden, dass die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd am CTW einsteigt und die Anteile des dänischen Maersk-Konzerns übernimmt. In Hamburg ist Hapag- Lloyd bereits Teilhaber am ebenfalls automatisierten Terminal Altenwerder (CTA). EMDEN Sanierung der Seeschleuse verspätet Der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports arbeitet weiter an den Vorbereitungen für die Sanierung der Seeschleuse in Emden. Nach ursprünglichen Planungen sollte noch in diesem Jahr mit den Arbeiten am wichtigen Bauwerk für den Nordseehafen begonnen werden. Nun droht allerdings eine Verzögerung. Nach Angaben von NPorts gestalten sich die Planungsarbeiten als aufwendiger als angenommen, wie der NDR berichtet. Sie sollen aber noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Zu den Vorbereitungen gehört auch eine Prüfung von Maßnahmen, um den Ablauf der auf nach wie vor auf 70 Mio. € taxierten Sanierung zu verbessern, heißt es. Danach folgen Ausschreibung und Auftragsvergabe. Die 260 m lange »Große Seeschleuse« wird gemeinhin als »Lebensader des Emder Hafens« bezeichnet. Das Bauwerk verbindet den historischen Emder Binnenhafen mit dem Außenhafen sowie der Ems. Zuletzt gab es dort nach NPorts-Angaben 2.500 Schleusungen pro Jahr. Die Sanierung soll den Betrieb der Schleuse von 1913 für mindestens 35 weitere Jahre sichern. Emden ist der drittgrößte deutsche Nordseehafen am Nordufer der Ems. Seit einigen Jahren gilt er als einer der wichtigsten Standorte für den RoRo- und Auto-Umschlag. Export-Kfz machen mittlerweile einen Großteil der Umschlagsgüter aus. Hinzu kommen Güter wie Forstprodukte aller Art, Flüssigkreide, Mineralstoffe, Magnesiumchlorid und Flüssigdünger sowie Projektladungen Zuletzt konnte sich Emden verstärkt als Hafen für die Wind-Indstrie positionieren. Neben der Produktion und Export-Verschiffung ist der Standort Basis für mehrere Windparks in der Deutschen Bucht. COLOMBO Ausbau für Mega-Boxer gestartet Der Hafen von Colombo in Sri Lanka hat mit der zweiten Phase der Erweiterung des östlichen Terminals begonnen, die es ihm ermöglichen soll, die größten Containerschiffe abzufertigen. Mit der Erweiterung wird die Länge des Terminals auf 1.320 m steigen. Die Umschlagkapazität soll von 8 Mio. TEU. auf 14 Mio. TEU wachsen. Nach der Fertigstellung wird die Anlage aus insgesamt 12 Großkranen und 40 »normalen« Kränen bestehen, teilten die Behörden des südasiatischen Hubs mit. Geliefert werden die Krane von der Shanghai Zhenhua Heavy Industries Company (ZPMC) aus China. Der Bauauftrag für das Gesamtprojekt wurde an das in Sri Lanka ansässige Unternehmen Access Engineering und die China Harbour Engineering Company (CHEC) vergeben. Laut Hafenminister Rohitha Abeygunawardena wird die Entwicklung rund 1 Mrd. $ kosten, die aus lokalen Mitteln finanziert werden. Ein 420 m langer Teil des östlichen Terminals ist bereits fertiggestellt. Der Hafen von Colombo ist ein wichtiger Containerhafen an der Ost-West-Seeroute in Südasien. Es ist zugleich der größte Hafen Sri Lankas und wickelt 90 % des Seegüterumschlags des Landes ab. Ein sehr großer Teil der Ladung entfällt auf Transshipment, wovon wiederum rund 70 % für den großen Nachbarn im Norden, Indien, bestimmt sind. Neben diesem Projekt gibt es weitere ehrgeizige Ausbaupläne. So sollen zusätzliche 10 Mio. TEU im Nordhafen hinzukommen, so dass die Gesamtkapazität des Hafens bis 2040 bis zu 24 Mio. TEU betragen könnte. HANSA – International Maritime Journal 02 | 2022 57
Est. 1864 02 | 2022 International M
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