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HANSA 02-2020

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Reederei-Kunde Ikea will keine Scrubber Der Möbelgigant Ikea hat eine klare Vorstellung: Am liebsten wäre es den Schweden, wenn ihre Seetransporte ausschließlich mit Schiffen abgewickelt würden, die mit Bio-Kraftstoffen fahren. Von Michael Meyer Die Reederei CMA CGM... Immer wieder verweisen Reedereien auf den Druck aus der eigenen Kundschaft und von Endkonsumenten, wenn sie ihr Engagement für den verstärkten Einsatz umweltfreundlicher Technologien in ihrer Flotte begründen. Hinter vorgehaltener Hand wird das von Reedern und Verladern immer wieder bestätigt, offizielle Stellungnahmen sind dazu jedoch selten. Ikea gilt als eines der Unternehmen mit einer verhältnismäßig »grünen« Logistikstrategie. Ziel der Schweden: eine möglichst klimaneutrale Bilanz. Die globale Regulierung »IMO 2020« mit dem reduzierten zulässigen Schwefelgehalt im Abgas hat die Entwicklung noch einmal forciert. Nach Informationen der HANSA versucht der Konzern, den Einsatz von Biokraftstoffen durchzusetzen – oder zumindest auf Low Sulphur Fuel Oils (LSFO) umzusteigen. Hingegen gelten Scrubber nicht wirklich als Alternative. Auf Nachfrage teilte das Unternehmen mit: »IMO 2020 ist eine positive Entwicklung. Reeder setzen auf verschiedene Lösungen wie Scrubber, LNG oder LSFO. Wir glauben, dass mit der derzeit verfügbaren Technologie und Infrastruktur LSFO und alternative Kraftstoffe am besten geeignet sind, um die Vorgaben einhalten zu können.« Auf dieser Basis sei es zudem leichter, den Übergang zu noch nachhaltigeren Lösungen zu schaffen. »Wir sind überzeugt, dass wir ein diversifiziertes Technologieportfolio benötigen, um die Schifffahrt zu dekarbonisieren«, heißt es weiter gegenüber der HANSA. Biokraftstoffen widmet der Konzern bereits seit einiger Zeit eine erhöhte Aufmerksamkeit (siehe Info-Kasten). Allerdings, darauf verweisen Marktakteure, kann Ikea seine Logistikpartner in der Regel nicht zwingen, auf bestimmte Technologien zu setzen. Letztlich könne selbst ein wichtiger Kunde nicht bis zur letzten Konsequenz beeinflussen, auf welchen Schiffen seine Ladung befördert wird. Das ist abhängig vom Carrier, den Linien und den eingesetzten Frachtern. In der Branche setzen viele Carrier auf Low Sulphur Fuels, wenige auf LNG, einige auf Scrubber. Letztere erlauben den Einsatz des wesentlich billigeren HFOs als Kraftstoff. Nach Angaben der Klassifikationsgesellschaft DNV GL haben oder bekommen 777 Containerschiffe eine solche Abgasreinigungsanlage, Tendenz steigend. Gerade für größere Frachter mit entsprechend höherem Kraftstoffbedarf lohnt sich ein Scrubber-Einsatz eher, hieß es auf dem 23. HANSA-Forum »Schifffahrt | Finanzierung« im November, die Installationskosten von ca. 2 Mio. $ ließen sich schnell amortisieren. Der Möbelkonzern ist Partner bei einem Projekt für Bio-Kraftstoffe … hat gemeinsam mit Ikea und GoodShipping Pilottests für die Nutzung von Bio-Kraftstoffen abgeschlossen. Dabei ging es um den Einsatz von Bio-Kraftstoff auf den Containerfrachtern »CMA CGM Alexander von Humboldt« (16.000 TEU) und »CMA CGM White Shark« (5.095 TEU). Im Rahmen des Versuchs wurde Bio-Kraftstoff als Gemisch mit konventionellen fossilen Schiffskraftstoffen verwendet. »Beide Anwendungen zeigten ein positives Ergebnis und belegen damit die technische Kompatibilität nachhaltiger mariner Biokraftstoffe«, so die Partner. Der Kraftstoff ist den Angaben zufolge der erste HFO-äquivalente Biokraftstoff überhaupt. Das Produkt sei »praktisch SOx-frei und liefert 80-90% CO2-Reduktion« im Vergleich zu fossilen Äquivalenten. Ikeas Nachhaltigkeitsbeauftragte Elisabeth Munck af Rosenschöld betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: »Nur durch Partnerschaften zwischen den wichtigsten Akteuren – darunter Ladungseigner, Reedereien und Lösungsanbieter – können wir einen echten Wandel in kürzester Zeit erreichen. Wir brauchen ein diversifiziertes Lösungsportfolio, um unsere ehrgeizigen Emissionsminderungsziele zu erreichen – und marine Biokraftstoffe sind ein wichtiger Teil davon.« © GoodFuels Tatsächlich sind den Ikea-Logistikern ein wenig die Hände gebunden. Denn Scrubber sind – trotz der Diskussion um Verbote von Open-Loop-Systemen – von der aktuellen Regulierung gedeckt. Diese ist auch für die Schweden maßgeblich, wie bestätigt wird: Der hauseigene Verhaltenskodex für Seedienstleister »umfasst unter anderem die Einhaltung der bestehenden Normen und Kontrollmechanismen der IMO (International Maritime Organisation) und der ILO (International Labour Organisation).« n 24 HANSA International Maritime Journal 02 | 2020

Schifffahrt | Shipping KAI-AXEL AANDERUD AXEL SPRINGER UND DIE DEUTSCHE EINHEIT Vor 30 Jahren fällt die Berliner Mauer und damit zugleich das DDR-Regime. Der Verleger Axel Springer kämpft zeitlebens für die Wieder­vereinigung.­ Er­ verpflichtet­ seine­ Redakteure, ihre westdeutschen Leser stets an das Schicksal der Deutschen hinter Mauer und Stacheldraht zu erinnern. Der Historiker und Publizist Kai-Axel Aanderud skizziert die Entwicklung Deutschlands vom Kriegsende bis zum Mauerbau und beschreibt die Bemühungen Axel Springers, die Teilung zu überwinden. Die Auswertung der Korrespondenz des Verlegers eröffnet dem Leser manch unbekannte Einsicht. Klappenbroschur • 14 x 21 cm • 440 Seiten zahlr. Farb- und S/W-Aufnahmen ISBN 978-3-8132-0992-1 € (D) 24,95 mittler-books.de HANSA International Maritime Journal 02 | 2020 25

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