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HANSA 02-2020

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping China wirbelt den Reefer-Markt auf Chiquita-Container der Great White Fleet im Hafen Vlissingen. Chiquita hat als erster großer Bananenhändler seine Logistik voll auf Kühlcontainer umgestell © Hollmann Wegen der Schweinepest muss China deutlich mehr Fleisch importieren. Das bindet viel Kapazität an Reefer-Containern, die nicht für andere Waren zur Verfügung stehen. Auch konventionelle Kühlschiffe verspüren zu Jahresanfang Rückenwind. Von Michael Hollmann Viele in der Schifffahrt blicken sorgenvoll auf das nachlassende Wirtschaftswachstum in China. Kommt der Motor der Weltwirtschaft und des Seeverkehrs nach zwei Jahrzehnten etwa ins Stottern? Vor allem für den großen Dry-Bulk-Sektor steht dabei viel auf dem Spiel. In einem kleineren Teilsegment der Schifffahrt sieht die Welt in Bezug auf China noch ganz anders aus: Für die Reefer-Verkehre hält der China- Boom unvermindert an. Von Jahr zu Jahr kommt mehr und mehr frische Ware per Kühlcontainer ins Land, um die Bedürfnisse einer wachsenden Mittelschicht zu befriedigen. Neben Obst, Gemüse und Delikatessen erleben vor allem eiweißreiche Produkte seit vergangenem Jahr einen steilen Nachfrageanstieg aus China. Grund: Die Hälfte des chinesischen Schweinebestands ist der afrikanischen Schweinepest zum Opfer gefallen, die Preise für die Verbraucher haben sich verdoppelt. Um die Versorgung sicherzustellen, muss viel mehr Fleisch als früher aus dem Ausland eingeführt werden. »Da hat international ein Wettrennen um Ware eingesetzt«, berichtet der Manager einer Spedition, die viel Überseeladung für Schlachtunternehmen abfertigt. »Bei den Containerverladungen von Schweinefleisch sehen wir Steigerungen von 50 bis 60%. Deutschland, Dänemark, Spanien, Irland – überall ziehen die Mengen an.« Europaweit summierten sich die Zuwächse für China auf Tausende Container. In der Folge hätten die Frachtraten für Reefer-Container noch stärker angezogen als für Dry-Container. Seien vergangenen Sommer noch Verschiffungen von den Westhäfen nach Fernost zu 1.300 $/FEU möglich gewesen, müssten Kunden jetzt über 3.000 $/FEU bezahlen, erklärt der Manager im Hintergrundgespräch mit der HANSA. Für die Reefer-Verkehre bricht mit der Obst- und Gemüseernte auf der südlichen Erdhalbkugel jetzt die Hochsaison an. Abertausende Kühlcontainer müssen nach Lateinamerika und Südafrika positioniert werden, damit sie für die Verladung von Zitrusfrüchten und Kernobst bereitstehen. Gleichzeitig wird immer noch mehr Equipment für China benötigt, der Mangel an Reefer-Containern spitzt sich zu, »in Europa, Südamerika und auch in Kanada.« Frachten hoch – Equipment knapp Mit der Zunahme im Fleischexport nach China nahmen die Reefer-Verkehre in der zweiten Jahreshälfte 2019 offenbar wieder Schwung auf. Laut der Beratungsfirma Drewry hatten wetterbedingte Ernteausfälle, Pflanzenkrankheiten und Rückgänge bei Fisch und Meeresfrüchten das Wachstum der Reefer-Seeverkehre seit 2018 auf 3% gedrückt – unter den Zehnjahresdurchschnitt von 3,5%. Der Aufschwung in China dürfte die Delle wieder ausgeglichen und auch die Frachtraten unterstützt haben, sagt Martin Dixon, Research-Leiter bei Drewry. So lag der Global Reefer Freight Index der Firma für das Containergeschäft von Januar bis September 2019 um 1,4% höher als im Vergleichszeitraum 2018. Durchschnittlich erlösten die Linien laut Index 3.148 $/ FEU. Das feste Ratenniveau führen Dixon und seine Kollegen aber hauptsächlich auf die Nachwirkungen der Investitionseinschnitte bei Reefer-Containern im Jahr 2016 zurück. Seinerzeit hatten die Linien aufgrund hoher finanzieller Verluste den Zubau von Equipment stark gedrosselt. Trotz einer Erholung in den Folgejahren hinkt die Produktion von Kühlcontainern dem heutigen Bedarf noch hinterher. Einer Schätzung zufolge wurden 2019 Reefer-Container mit einer Gesamtkapazität von 240.000 TEU neu ausgeliefert – deutlich unterhalb des Ersatzbedarfs für über 15 Jahre alte Kühl- 16 HANSA International Maritime Journal 02 | 2020

Schifffahrt | Shipping container, deren Bestand auf 275.000 TEU geschätzt wird. Drewry rechnet auch für die kommenden Jahre nicht damit, dass die Produktion dem Bedarf gerecht wird. »Die Equipment-Verfügbarkeit für Kunden ist knapp, und sie wird sicher knapp bleiben«, meint Dixon. Die Engpässe könnten sich noch verschlimmern, wenn die Transportnachfrage für die Containerlinien in den kommenden zwei Jahren stärker als in den Vorjahren wachsen sollte. Vertreter der Maersk Line hatten bereits Ende 2018 gewarnt, dass mit der Verteuerung von Treibstoff infolge der neuen IMO-Bestimmungen größere Ladungsanteile von der konventionellen Kühlschifffahrt in die Container-Linienschifffahrt verlagert werden. Grund: Wegen ihres vergleichsweise hohen Treibstoffverbrauchs würden die Kühlschiffe massiv an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen, der Reefer-Containerverkehr dafür zweistellige Zuwachsraten verzeichnen. Da die Umstellung auf die teureren schwefelarmen Brennstoffe gerade erst stattgefunden hat, sind entsprechende Auswirkungen am Markt noch nicht erkennbar. Auf der Bananen-Rennstrecke von Ecuador in den Mittelmeerraum könnten die Container-Carrier die erhöhten Kosten für Low-Sulphur-Fuel mit Bunkerzuschlägen von 300 $/FEU abfedern, heißt es aus dem Markt. »Für die meisten konventionellen Reefer- Schiffe würde sich der Verkehr dann nicht mehr lohnen«, schreibt der Branchendienst Reefertrends – mit Ausnahme der jüngsten Jumbo-Kühlschiffe der russischen Gruppe Baltic Shipping. Die 2018 abgelieferten Neubauten sind die größten und effizientesten Frachter, ausgestattet auch mit Scrubbern, die der Sektor aufzubieten hat. Letzte Nische für Kühlschiffe? In den vergangenen Jahren haben die Containerlinien die spezialisierten Reefer-Carrier immer stärker ins Abseits gedrängt. Ihr Anteil am globalen Seefrachtaufkommen bei verderblicher Ware tendiert laut Drewry gegen 15%. Andere Marktbeobachter sprechen vor nur noch 12-13%. Ihr Geschäft beschränkt sich zunehmend auf die rein saisonalen Verkehre für Früchte während der Erntemonate sowie auf das Open-Sea-Transhipment für Fisch und Meeresfrüchte mit kleineren Schiffen unter 400.000 cft (Kubikfuß). Das Angebot der ganzjährigen konventionel- Abstract: China causes turmoil across reefer trades The massive reduction in China’s hog herd due to African swine fever (ASF) has prompted a surge in reefer transportation for pork and other proteins. Reefer container shortages have consequently worsened in key loading areas in South America and in Europe while freight rates continue to rise. Specialized reefer operators are also doing reasonably well at the start of the year after a string of charter fixtures in the Americas and the Mediterranean pushed spot charter rates up. Still, the specialised mode looks set to lose further market share to container carriers as fuel costs go up due to Marpol 2020 provisions. Further information: redaktion@hansa-online.de Über uns Weltoffen, Wissenschaft für die Praxis: Mit 65 überwiegend internationalen Studiengängen und innovativen, lebensbegleitenden Studienformen bietet die Hochschule Bremen rund 8.700 Studierenden Perspektiven für ihre persönliche Entwicklung und einen erfolgreichen Karrierestart. Mit unserem internationalen Profil haben wir seit Jahrzehnten eine Spitzenstellung unter den Hochschulen. Darüber hinaus gehört die Hochschule Bremen zu den drittmittelstärksten Hochschulen in Deutschland. Mit ihrem Anwendungsbezug ist sie wichtiger Partner für Unternehmen. Ein starkes, inspirierendes Netzwerk, das Verstärkung sucht! Zum nächstmöglichen Termin ist, vorbehaltlich der Freigabe der Haushaltsmittel, folgende Professur zu besetzen: Professur (w/m/d) – Besoldungsgruppe W 2 – für das Fachgebiet „Strukturanalyse und Konstruktion von Schiffen und meerestechnischen Systemen“ Kennziffer Fk5-SM 2/18 Ihre künftige Aufgabe In der Fakultät Natur und Technik beteiligen Sie sich an der Gestaltung des Lehr- und Forschungsbereichs in den akkreditierten Studiengängen Schiffbau und Meerestechnik B.Eng. und M.Eng. Eine aktive Beteiligung an den fachlich relevanten Forschungsclustern der Hochschule sowie am Aufbau des Lehr- und Forschungsbereichs „Blue Sciences“ wird erwartet. Hierzu zählt weiterhin die Betreuung des Labors für Angewandte Analyse und Konstruktion maritimer Strukturen. Die Lehrverpflichtung umfasst die Grundlagen- und Vertiefungsmodule des genannten Lehrgebietes im Bachelor- und im konsekutiven Masterstudium. Es wird insbesondere erwartet, für den Lehrbereich “Blue Sciences” studiengangsübergreifende Profilmodule zu entwickeln. Ihr Profil Neben dem Abschluss eines einschlägigen ingenieurwissenschaftlichen Hochschulstudiums im schiffbaulichen und meerestechnischen Kontext und einer qualifizierten Promotion haben Sie mehrjährige praktische Erfahrungen in der Strukturanalyse und Konstruktion von Schiffen und meerestechnischen Systemen gesammelt. Sie verfügen über umfassende Kompetenzen in der Anwendung von CAE-Systemen, Finite Elemente Methoden und Fertigungsverfahren, gern auch im Hinblick auf innovative Materialien und Leichtbau. Es gelten im Übrigen die sich aus § 116 Absätze 1 bis 5 Bremisches Beamtengesetz ergebenden gesetzlichen Einstellungsvoraussetzungen. Die Voraussetzungen sowie erläuternde Hinweise dazu können unter www.hsbremen.de/internet/de/hsb/struktur/dezernate/d1/stellenausschreibungen/ professuren/ abgefragt werden. Darüber hinaus erwarten wir: 1. die Übernahme von Grundlagenlehrveranstaltungen und weiterführenden Lehrveranstaltungen in Bachelor- und Master-Studiengängen zur Erfüllung der Lehrverpflichtung und zur Erweiterung des Lehrangebotes, sowie die Betreuung von Studierenden im Auslandsstudium und im Praxissemester und bei den Abschlussarbeiten, 2. die Fähigkeit und Bereitschaft zum interdisziplinären Arbeiten in Projekten und die aktive Beteiligung an der weiteren Entwicklung, insbesondere im Lehr- und Forschungsbereich „Blue Sciences“, 3. die Bereitschaft zur Einwerbung und Durchführung von Forschungsund Entwicklungsvorhaben sowie die aktive Gestaltung des Technologietransfers der Hochschule, 4. die Bereitschaft zur Weiterentwicklung der internationalen Beziehungen der Fakultät, 5. die aktive Mitarbeit in den Gremien der Selbstverwaltung, 6. eine aktive Beteiligung an den Forschungsclustern der Hochschule, 7. die Fähigkeit und Bereitschaft, deutsch- und englischsprachige Lehrveranstaltungen anzubieten sowie, 8. die uneingeschränkte Umzugsbereitschaft an den Hochschulort. Erwünscht sind darüber hinaus solide Kenntnisse in der allgemeinen Organisation von Forschung und Lehre und des Wissenschaftsmanagements. Bewerbung Die Hochschule Bremen hat es sich in ihren Gleichstellungsmaßnahmen zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen bei den Professuren bis zum Jahr 2022 auf 35% zu erhöhen. Entsprechend freuen wir uns über die Bewerbungen von Frauen. Das Büro der Zentralen Frauenbeauftragten, Telefon 0421-5905 4866, gibt gerne weitere Auskünfte. Personelle Vielfalt in der Wissenschaft ist eine Bereicherung. Schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund werden begrüßt. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen unter Angabe der o. g. Kennziffer bis zum 31.03.2020 per E-Mail als zusammengefasste PDF-Datei (Größenbegrenzung 25 Mbyte) an das Dezernat Personalangelegenheiten (sabine.topp@hs-bremen.de) Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, 28199 Bremen HANSA International Maritime Journal 02 | 2020 17

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