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HANSA 02-2018

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ISO 12944 (1998),

ISO 12944 (1998), mindesten ebenbürtig. In der chemischen Beständigkeit, inclusive Meerwasser, schneiden GFK-Materialien besser als z.B. feuerverzinkte Stähle ab. Genormt sind die Materialien nach DIN 24537-3 (Roste als Bodenbelag) und EN ISO 178 (Testverfahren wie z.B. Bruchverhalten, Biegung und E-Modul). Daneben wurde noch auf verschieden Zertifikate bezüglich Rutschhemmung und Brandverhalten verwiesen. Hinsichtlich der Gefahr durch Osmose stehen noch weitere Untersuchungen an. Sven Albers (Fakon Wind GmbH) referierte über die die »Herausforderung Erosionsschutz an Rotorblättern«. Gegenüber den ersten Windrädern haben sich mittlerweile die Beanspruchungen erhöht, was sich z.B. in der Umlaufgeschwindigkeit an den Rotorblattspitzen mit 340 km/h (früher: 260 km/h) verdeutlichen lässt. Grund ist die Vergrößerung des Radius‘. Dementsprechend liegt die Hauptbelastung der Rotorblätter oberhalb der Radiusmitte. Im Vergleich zu den Onshore-Windkraftanlagen sind die Beanspruchungen im Offshore-Bereich deutlich höher einzuschätzen, was wiederum auf die höheren Volllaststunden, Umwelteinflüsse (Meeresatmosphäre), Blitzeinschläge, Windgeschwindigkeiten und der Geometrie (Minimalabstand zu Wasser) zurückzuführen ist. Die äußere Beschichtungslage erreicht kaum die Lebensdauer von 15 Jahren. Neben herkömmlichen Erosionstypen spielen Schereneinwirkung und Kavitation eine Rolle im Schädigungsmechanismus. Besonders anfällig ist der jeweilige Anströmbereich der Rotorblätter. Hier wird mit Spachtelmassen, Beschichtungen und Folien geschützt. Ebenso werden Aufsatzschalen eingesetzt. Auffällig ist der relativ niedrige Stand der Qualitätssicherung bei der Ausführung dieser Arbeiten, was auf fehlende Regelwerke auf diesem Gebiet zurückzuführen ist. Nachholbedarf sieht der Autor hierbei hinsichtlich der Prüfverfahren, Untergrundbeschaffenheit, Auswahl von Beschichtungsmaterialien, standortspezifische Stoffauswahl, Fehlerklassen sowie in der Zusammenarbeit von Motor- und Rotorblattherstellern. Die Brisanz zeigt sich u.a. darin, dass der Ausfall von Rotorblättern mit 4.400 Vollaststunden einen Ertragsverlust von € 100.000 pro Jahr »erwirtschaften« kann. Unter der Moderation von Oliver Heins (EnBW AG) ging Prof. Stefan Wittke (HS Bremerhaven) in seinem Vortrag »Mikrobiell induzierte Korrosion (MIC)« auf die verschiedenen Ursachen, Mechanismen und Auswirkungen von Biofouling im Stahl(Wasser)bau ein. Basis der Präsentation waren verschiedene Langzeitbeobachtungen an OWE-Anlagen. In der Trockenmasse von Biofilmen reichern sich typischerweise Blei und Aluminium an. Durch Umlagerungs- und Mineralisationsprozesse vermeiden die Lebewesen aber offensichtlich eine Vergiftung. An verschiedenen Werkstoffen wie Stahl, Polystyrol und Borsilikatgläsern beobachte Prof. Wittke die Wirkungsweise der MIC, die sich u.a. im Materialabtrag und in der Eintrübung zeigten. Im Vergleich von ungeschütztem und mittels Al-Opferanoden geschütztem Baustahl im Meerwasser konnte er die (erwartete) Schutzwirkung des Galvanischen Schutzes (erhöhtes e--Angebot für Eisen!) nachvollziehen. Dabei wurde auch deutlich, dass der korrosive Abtrag durch Sulfatreduzierende Bakterien (SRB) die übliche Meerwasserkorrosion um ein Vielfaches übertraf. Da die von Bakterien verursachte bzw. unterstützte Korrosion nicht eindeutig vorhersehbar bzw. berechenbar ist, wird geschlussfolgert, generell einen präventiven Korrosionsschutz diesbezüglich für Bauteile im Meerwasser einzubeziehen. Carola Buchner (Remotely Operated Vehicle (ROV)-Pilot) berichtete über die Unterwasserinspektion an Offshore-Bauwerken. Hierzu gilt es, verschiedene Voraussetzungen wie Verkehrssicherheit, Laufzeitverlängerung sowie die gesetzlichen Auflagen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zu erfüllen. Dabei wird in ereignisgesteuerte und wiederkehrende Prüfungen (WKP) unterschieden. Laut Vorgaben der »BSH- Standardkonstruktion« ist spätestens nach einem Probelauf von drei Monaten das Prüfkonzept einzureichen. Je nach Zuordnung - Funktion der Korrosionsschutzanlage, Prüfung der Strukturelemente, Grad des Bewuchses - wird eine jährliche bzw. zweijährige Prüfung als erforderlich erachtet. In der WKP ist hierzu ein jeweils dem Fachgebiet zuzuordnender Prüfsachverständiger entsprechend PPVO (Prüfberechtigten- und Prüfsachverständigenverordnung) erforderlich. Grundsätzlich wird mit zerstörungsfreien Prüfverfahren gearbeitet. U.a. kommen im Unterwasserbereich visuelle Inspektion, Wanddickenmessverfahren, Rissprüfverfahren und Radiografie beim Tauchereinsatz (Mensch wie auch ferngesteuerte Roboter) zur Anwendung. Darüber hinaus sind Messungen des Al-Anodenabtrags und Probennahmen (Rost und Boden) möglich. Voraussetzung dafür ist grundsätzlich eine Hochdruckreinigung der entsprechenden Bauteile und Elemente. Ansgar Köhler (Unterwassertechnikum Hannover (UWTH)) (Coautoren Thomas Hassel, UWTH; Zoran Kovarcek, Monti GmbH) stellte zum Abschluss der Veranstaltung ein Verfahren zu mechanischen Reinigung an Unterwasserflächen vor. Hierbei geht es vor allem um Entrostung, Oberflächenreinigung, Oberflächenrauheit und wiederum um die Haftung des aufzutragenden Beschichtungsmaterials. Das Verfahren (Bristle Blaster) ist ein sog. Drahtspannstrahlen, in welchem mit vorgespannten, rotierenden Drahthaken mittels Handgerät korrodierte bzw. beschichtete Stahloberflächen bearbeitet werden können. Hierbei wird ein Oberflächenreinheitsgrad von Sa 2 bis Sa 2 ½ erreicht. Eine mittlere maximale Rautiefe von 75 µm (Rz bzw. Ry5) ist möglich. Das entfernte Material kann dabei mittels Absaugvorrichtung aufgefangen werden. Mittlerweile ist auch im Unterwasserbetrieb ein weitgehend mechanischer Betrieb möglich. Die im Unterwasserbereich mittels Pinsel aufgetragenen Beschichtungen erreichten bei den anschließenden Haftabzugsversuchen Abreißwerte von 5 N/mm², welche als mehr als ausreichend einzuschätzen sind. Die Veranstaltung insgesamt kann für den FA KOR der HTG wieder einmal als Erfolg gewertet werden, da die Vortragsinhalte grundsätzlich den Anforderungen des Bauwerksschutzes im »nassen Bereich« gerecht wurden. Dabei ist die zunehmende Materialvielfalt eine notwendige Herausforderung für die Korrosionisten. Auch die Ausgewogenheit von Theorie und Praxis der ausgewählten Fachgebiete ist hervorzuheben. Darüber hinaus zeigten die vielen Fragen und Diskussionsbeiträge, dass die spezifische Themenauswahl die derzeitigen Fragen im Korrosionsschutz gut getroffen hat. Die Bewertungen des Workshops durch die Teilnehmer waren daher wieder einmal weit mehr als zufriedenstellend. Als nächster Veranstaltungstermin wurde der 24. Oktober 2018 festgelegt. Dr. Günter Binder, Corroconsult GmbH, Straubenhardt 70 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 2

Veranstaltungsübersicht 2018 22.02. HTG Fachstammtisch Bremen, Hamburg, Hannover 20.03. Forum HTG Hamburg 17.04. Junge HTG Working Group Hamburg 16.05. Forum HTG Hamburg 21.06. HTG Fachstammtisch Bremen, Hamburg, Hannover 23.07. Junge HTG Working Group Hamburg 16.08./ 17.08. Exkursion Junge HTG, N.N. 06.09. Workshop FA Hafen planung u. Logistik Bremen 18.09. Forum HTG Hamburg 24.10. Junge HTG Working Group Hamburg 24.10. Workshop Korrosionsschutz Hamburg 08.11. Kaimauer-Workshop Hamburg 29.11. 7. Workshop Junge HTG Hannover Weitere interessante Veranstaltungen (wie z.B. PIANC, BfG, BAW etc.) welche die Aufgabenfelder der HTG berühren, finden Sie auf unserer Internetseite unter www.htg-online.de/Veranstaltungen i HTG Fachstammtisch in Norddeutschland HTG Fachstammtisch in Norddeutschland Neues Jahr, gute Vorsätze, bekannte und neue Gesichter!? Wo? Natürlich beim Fachstammtisch der HTG. Dieser findet am Donnerstag den 22. Februar 2018 ab 18:00 Uhr erneut zeitgleich in mehreren Städten in Norddeutschland statt. Netzwerken mit Jung und Erfahren, das macht nicht nur Spaß, sondern bringt das eigene Netzwerk und die Karriere voran! Parallel in Rostock, Bremen, Hannover und Hamburg treffen sich Mitglieder der HTG zum geselligen Austausch. Alle HTG-Mitglieder und solche, die die HTG und ihre Mitglieder auf diesem Wege ganz ungezwungen kennenlernen möchten, sind herzlich eingeladen, die Fachstammtische zu besuchen. Alle Abende finden auf Selbstzahlerbasis statt. Bremen: Schüttinger Gasthausbrauerei, Hinter dem Schütting 12/13, 28195 Bremen, Kontakt und Teilnahme bestätigung an Christopher Massolle unter: christopher.massolle@hs-bremen.de Hannover: Ständige Vertretung, Friedrichswall 10, 30159 Hannover, Kontakt und Teilnahmebestätigung an Mareike Groben unter: m.groben@grbv.de Rostock: Netzwerk pflegen Braugasthaus »Zum Alten Fritz« Stadthafen Rostock (Warnowufer 65, 18057 Rostock), Kontakt und Teil nahmebestätigung an Marcus Siewert unter: marcus.siewert@uni-rostock.de Hamburg: Gröninger Brauhaus, Willy-Brandt-Straße 47, 20457 Hamburg, Kontakt und Teilnahmebestätigung an Stefanie Kolbaum unter: stefanie.kolbaum@hpa.hamburg.de Für die Planung kontaktieren Sie bitte bis zum 18. Februar den Ansprechpartner »Ihrer« Stadt. Allgemeine Fragen werden wie immer in der XING-Gruppe »JungeHTG« sowie unter JungeHTG@htg-online.de jederzeit beantwortet. Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: Reinhard Klingen, service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47- 52 66, michael.stroeh@htg-online.de Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasserstraßen u. Schifffahrt Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88, manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 2 71

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