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HANSA 02-2018

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Häfen | Ports Antwerpen

Häfen | Ports Antwerpen bleibt auf Rekordkurs Der belgische Großhafen von Antwerpen hat zum fünften Mal in Folge den Umschlag erheblich steigern können. Knapp 10,5 Millionen Container bedeuten ein Plus um 4,3 % Die Marke von 10 Mio. TEU im Containerumschlag war für den Hamburger Hafen immer eine magische Grenze. Der kam man 2014 mit 9,73 Mio. TEU nahe, konnte sie jedoch nie übertreffen. Antwerpen dagegen hatte die 10Millionen bereits im Vorjahr übertroffen und ist längst an Hamburg, der einstigen Nr. 2 in Europa hinter Rotterdam, vorbeigezogen. Im vergangenen Jahr gingen exakt 10,45 Mio. TEU über die Kaikanten an der Schelde, gerade im vierten Quartal hatte es mit einem Zuwachs von rund 7% und dem historisch besten Ergebnis noch einmal einen kräftigen Schub gegeben. Dazu kamen gleich drei Rekordmonate: Mai, August und Oktober mit jeweils mehr als 900.000 TEU. In Tonnen lag das Wachstum bei 4,3% auf 123 Mio. t. Zum Vergleich: 2016 waren es in Antwerpen 215 Mio.t an Gütern, bei Containern wurde 10,05 Mio. TEU erreicht. Bremen kam im Vergleichsjahr auf 5,5 Mio. TEU, ein Zuwachs von knapp 1% gegenüber 2015. Der Gesamtumschlag lag stabil bei 73,8 Mio. t. In Hamburg stagnierte der Umschlag bei 138 Mio. t (+0,3%) und 8,9 Mio. TEU. In Rotterdam bedeuteten 461,2 Mio. t einen Rückgang von -1,1 %, der Containerumschlag erreichte 12,4 Mio. TEU (+1,2%). Die besten Wachstumsraten vermeldet Antwerpen mit den Regionen Nordamerika (+11,6%), Lateinamerika (+8,5%) und Fernost (+7,7%). Besonders mit dem Handelspartner USA wurden erfreuliche Zahlen erreicht. Das Transportvolumen stieg um 9,7%, bei den Importen waren es sogar 10,4%. Einbußen mussten dagegen in Europa (-3,6%) hingenommen werden, unter anderem im Transshipment-Bereich. Antwerpen habe von der Neuordnung der großen Container-Allianzen im April 2017 profitiert, konstatierte Hafenchef Jacques Vandermeiren. »Wir rechnen auch für 2018 mit weiterem Wachstum und werden daher unsere Umschlagkapazität weiter erhöhen.« Dank des Container-Booms kletterte der Gesamtumschlag in Europas zweitgrößtem Hafen das fünfte Jahr in Folge auf einen neuen Rekordwert und lag bei 223,6 Mio. t – ein Plus von 4,4% im Vergleich zum Vorjahr. Dabei hätten nahezu alle Gütergruppen zugelegt. Der Umschlag von flüssigen Massengütern wie Öl und Ölprodukten nahm um 5,7% auf 73,1 Mio. t zu, bei konventionellem Stückgut wie Eisen und Stahl lag das Plus bei 4,8% (10,3 Mio. t), RoRo- Ladung verzeichnete einen Anstieg um 10,5% auf 5,1 Mio. t. Dabei stieg der Autoumschlag um 4% auf 1,24 Mio. Einheiten. Lediglich bei »Dry Bulk Only« (Kohle, Erz, Dünger) gab es einen Rückgang um 3,7% auf 12,2 Mio. t. Im vergangenen Jahr liefen 14.223 Seeschiffe den Hafen an, 1,7 % weniger als im Jahr zuvor. Dafür stieg die Tonnage um 1,4 % auf knapp 407 Mio. GT. M 14 Umschlag in den Häfen der Nordrange 12 12,23 12,39 Quelle: Port of Antwerp / HANSA Mio. TEU 10 8 6 4 2 0 10,05 9,65 8,82 8,91 2015 2016 5,55 5,49 2,56 2,52 1,57 1,4 0,42 0,48 Rotterdam Antwerpen Hamburg Brem. Häfen Le Havre Zeebrügge Wilhelmshaven 66 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 2

Häfen | Ports PORT NEWS ÄGYPTEN: Noch für den Dezember vergangenen Jahres hat die Suez Canal Authority (SCA) einen Rekord vermelden können. An einem einzigen Tag passierten 74 Schiffe die wichtige Wasserstraße. 50 Schiffe mit 3,1 Mio.t Ladung waren es von Suez nach Port Said und 24 mit 2,1 Mio.t Ladung in umgekehrter Richtung. Kurz zuvor waren es bereits an zwei aufeinander folgenden Tagen insgesamt 112 Schiffe mit 6,6 Mio.t Ladung gewesen. Dies nutzte die SCA, einen Vergleich mit dem Panamakanal zu ziehen, der vor allem in den Fernostverkehren als Wettbewerber gilt. Den Angaben zufolge fahren 58 Linien mit einer Durchschnittsgröße der Schiffe von 10.378 TEU durch den Suezkanal, während 31 Linien mit einer durchschnittlichen Schiffsgröße von 5.960 TEU den Weg durch den Isthmus von Panama nehmen. BANGLADESCH: Die Regierung hat zwei Studien in Auftrag gegeben, die die ökonomischen und technischen Möglichkeiten eines neuen mittelgroßen Hafens nördlich von Chittagong und eines schwimmenden Terminals in Chittagong selbst untersuchen sollen. So soll der chronischen Verstopfung des Hafens entgegengewirkt werden. Der schwimmende Terminal soll in erster Linie für die Bedienung von Feederschiffen konzipiert werden. CHINA: Im Shanghai Yangshan Tiefwasserhafen ist die Testphase für die vierte Ausbaustufe mit sieben Liegeplätzen abgeschlossen worden. Dabei handelt es sich um den weltweit größten automatisierten Terminal mit einer Umschlagkapazität von zunächst 4 Mio. TEU jährlich. Das Endziel sind 6,3 Mio. TEU. Betreiber ist die Shanghai Shedong International Container Wharf Company. Zur Verfügung stehen 26 Containerbrücken und 120 schienengeführte Gantry-Krane, alles geliefert von Shanghai Zhenhua Heavy Industries Co. Betont wird, dass im Zusammenhang mit der vollen Automatisierung auch eine signifikante Emissionsreduzierung erreicht wird. Zwei aus China kommende Meldungen sorgten zum Jahreswechsel für Aufsehen. So ist in Shanghai am 29. Dezember die 40-Mio.-TEU-Grenze erreicht worden. Zur Erinnerung: 1994 ging die erste Million über die Kaikanten. Noch beachtlicher ist, dass der Doppelhafen Ningbo-Zhoushan als erster Hafenplatz der Welt innerhalb eines Jahres 1 Mrd.t Güter umgeschlagen hat. Bis 2022 sollen es laut Plan 1,25 Mrd.t werden. Der Containerumschlag wuchs von 500.000 TEU in 2000 auf 20 Mio. TEU im vergangenen Jahr. ELFENBEINKÜSTE: Wenn die vor zwei Jahre begonnenen Ausbauten des Hafens Abidjan planmäßig im August 2019 abgeschlossen sind, können dort Schiffe mit bis zu 14.000 TEU abgefertigt werden. Gegenwärtig liegt die Grenze bei 3.500 TEU. Entsprechend erweitert und vertieft wird der Vidri-Kanal, die Zufahrt zum Hafen. Außerdem wird ein zweiter Containerterminal errichtet. Die Baumaßnahmen werden von der China Harbour Engineering Company ausgeführt. GRIECHENLAND: Cosco hat für den von ihm gemanagten Hafen Piräus ehrgeizige Ziele. Nach 3,736 Mio. umgeschlagenen TEU 2016 ist 2017 erstmals die 4-Mio.-TEU-Marke übersprungen worden. Für 2019 wird der Umschlag von 5 Mio. TEU angepeilt. Das größte Umschlagplus wurde 2017 am zuvor noch staatlich betriebenen Terminal Pier 1 erreicht. Nach Privatisierung der dafür zuständigen Piraeus Port Authority durch Cosco legte der Umschlag um 80% auf 380.000 TEU zu. INDIEN: Laut India’s Associated Chambers of Commerce sollen die zwölf wichtigsten Häfen des Landes so ausgebaut werden, dass sie von derzeitig zusammen 647 Mio.t im Jahr 2026 2,5 Mrd.t umschlagen können. Die derzeitige Umschlagmenge ist geringer als die, die allein im chinesischen Hafen Ningbo- Zhoushan über die Kaikanten geht. Der Gesamtcontainerumschlag in den zwölf Häfen von 8,75 TEU p.a. entspricht nicht einmal einem Viertel des Boxenaufkommens, das in Shanghai gehandelt wird. KANADA: Lokalen Berichten zufolge plant Quebec den Bau eines neuen Containerterminals. Dafür soll die vorhandene Kaistrecke um 610 m verlängert und eine Fläche von 17 ha aufbereitet werden. PHILIPPINEN: International Container Services Inc. (ICTSI), Manila, beabsichtigt, im laufenden Jahr 25 Mio. $ in den allgemeinen Terminalausbau im In- und Ausland zu investieren. Weitere 100 Mio. $ sollen in den Bau von zwei Liegeplätzen im irakischen Umm Qasr fließen, um die dortige Umschlagkapazität auf 1,2 Mio. TEU zu verdoppeln. RUSSLAND: Für den Hafen Novorossiysk ist eine Erweiterung der Containerumschlagkapazitäten geplant. Es sollen Anlagen für die Abfertigung von Schiffen mit bis zu 10.000 TEU geschaffen werden, was in etwa einer Verdopplung entspräche. Gebaut werden soll dafür bis Jahresmitte an 15 m Wassertiefe ein Liegeplatz mit einer Jahresumschlagkapazität von 250.000 TEU. 2016 waren in Novorossiysk 612.410 TEU über die Kaikanten gegangen. TAIWAN: Kaohsiung, der größte Hafen des Landes, hat sich auf die mögliche Abfertigung von 22.000-TEU-Schiffen vorbereitet. Die dafür erforderlichen Baggerarbeiten hat das damit beauftragte niederländische Unternehmen Van Oord acht Monate vor dem Plan abgeschlossen und 250 ha Land für die Anlage des Kaohsiung International Container Centre Phase II aufgeschüttet. USA: Angesichts der Inbetriebnahme des vollautomatisierten Yangshan Terminals in Shanghai (s.o.) gibt es in den USA seitens der starken International Longshoremens Association (ILA) heftigen Widerstand, dieser Entwicklung zu folgen. Sie befürchtet einen massiven Personalabbau auf den Terminals und führt als ein aus ihrer Sicht wichtiges Argument an, dass bei manueller Handhabung 30 Boxen pro Brücke umgeschlagen werden könnten, automatisiert dagegen nur 26. Die Hafenbetreiber halten dagegen, dass ein automatisierter Terminal 24 Stunden täglich in Betrieb sein könne, bei herkömmlichem Betrieb werde nachts jedoch gewöhnlich nicht gearbeitet. HJW HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 2 67

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