Schifffahrt | Shipping sie die üblichen saisonalen Trends konterkariert. Nach der Hochsaison im globalen Fruchthandel im Frühjahr sollten sich die Preise zum Herbst hin eigentlich abschwächen. Dass der Markt bereits in der Nebensaison fester tendiert, führt der Experte auf zwei Faktoren zurück. »Entweder hat es mit einem Mangel an Reefer-Containern zu tun oder mit der Konsolidierung in der Linienschifffahrt, vielleicht wirken beiden Faktoren auch zusammen«, erklärt Rubens im Gespräch mit der HANSA. In den vergangenen zwei Jahren hätten die Linienreedereien angesichts der schwierigen finanziellen Lage in der Branche bei den Investitionen in neue Kühlcontainer auf die Bremse getreten. Das lassen auch die Zahlen zum Reefer-Container- Bestand der führenden 15 Linienreedereien erkennen, die Dynamar in seinem jüngsten Report nennt. Demnach wuchs die Equipmentflotte zwischen Sommer 2016 und Sommer 2017 nur marginal auf 2,64 Mio. TEU an. Engpässe auf der Equipment-Seite mit einem entsprechenden Effekt auf die Frachtraten könnten eine logische Konsequenz daraus sein. Inwieweit die beschleunigte Konzentration in der Linienschifffahrt den Reedereien ganz allgemein die Oberhand bei der Preisfestsetzung gibt, lässt sich zu diesem frühen Zeitpunkt nicht mit Gewissheit sagen. Der zuvor schon erhöhte Konzentrationsgrad der Branche spricht laut Rubens aber dafür. »Im normalen Dry- Container-Segment hat die Fusions-und Übernahmewelle weitreichende Folgen. Der Markt entwickelt sich in ein Oligopol«, führt der Belgier aus. »Unsere erste Einschätzung ist, dass es bezogen auf das Teilsegment der Reefer-Container noch gravierender sein wird.« Spedition und Logistik profitieren mit Die weltweite Transportnachfrage für verderbliche Ware blieb derweil auch im vergangenen Jahr im Aufschwung. Laut der niederländischen Beratungsfirma Seabury legten die weltweiten Reefer-Containertransporte in den ersten zehn Monaten um 3.0% gegenüber dem Vorjahr zu – kein spektakulärer Zuwachs, dafür ist die Entwicklung in dem Sektor beständiger, nicht so volatil wie im allgemeinen Stückgutbereich. Wachstumstreiber seien zuletzt vor allem die Verkehre von Nordamerika und von Europa nach Asien gewesen, so Seabury-Analyst Michel Looten. Der Speditionskonzern Panalpina sieht den chinesischen Markt weiterhin als Zugpferd für die globale Reefer-Nachfrage. »Die Chinesen nehmen mehr und mehr Ware ab, weil auch die Supermärkte dort das ganze Jahr über die frischen Produkte im Regal haben wollen«, sagt Claus Aagaard, Global Product Manager FCL Reefer bei Panalpina. Verstärkt durch Kapazitätseinschnitte der Linien im Verkehr zwischen Fernost und Südamerika seien auch die Reefer-Raten für Transporte Richtung Asien im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Einen Aufwärtstrend bei den Frachtpreisen verzeichnet Aagaard auch für Verschiffungen ex Neuseeland und Australien, nachdem die Abfahrtkapazitäten dort im vergangenen Jahr reduziert worden seien. Chronische Engpässe sieht der Däne zudem in den Verkehren nach Kanada. Für Panalpina und andere Speditionen ist der Trend zur Containerisierung im Reefer-Bereich grundsätzlich positiv, weil die kleinteiligere Durchführung der Handelsströme mehr Zwischenschritte in Frachteinkauf und Logistik nach sich zieht. »Der Konsens in der Branche ist, dass der Markt jedes Jahr um 5% oder mehr wächst, und diesen Eindruck teilen wir. Seit zwei Jahren legen wir einen starken Fokus auf dieses Segment, um im Bereich der verderblichen Ware nach vorne zu kommen«, unterstreicht Aagaard. Neben durchgehenden Vollcontainertransporten richteten sich die Bemühungen bei Palapina auf Spezialprodukte wie der Kombination von Luft- und Seefracht. Frachtkosten und Transitzeiten müssten dabei so abgewägt werden, dass für das jeweilige Produkt die optimale Lösung mit Blick auf Vermarktbarkeit und Haltbarkeit im Regal erzielt wird. »Man kann damit auch Kapazitätsengpässe in dem einen oder dem anderen Segment auf bestimmten Routen umgehen«, erklärt Aagaard. Will heißen: Seefracht auf Relationen mit knapper Verfügbarkeit von Luftfrachtkapazität, und Luftfracht auf Routen mit eingeschränkter Container- und Stellplatzverfügbarkeit. Beispiel: Exotische Früchte werden aus Indien nach Europa geflogen, um dann per Containerschiff von Rotterdam oder Antwerpen Richtung USA verladen zu werden. M InAntwerpen liegen aktuell mehrere Kühlschiffe von Noboa auf Foto: Thomas Wägener 26 HANSA International Maritime Journal – 155. Jahrgang – 2018 – Nr. 2
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