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HANSA 02-2017

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Häfen | Ports fe von

Häfen | Ports fe von 38 Schiffen erfolgen, die mehr als 800.000 Gäste an Bord haben sollen. Um dem steigenden Kreuzfahrtgeschäft gerecht zu werden, ist der Bau eines zusätzlichen Terminals geplant, das spätestens 2020 eröffnet werden soll. Die Gründung der MV Werften ist ebenfalls ein positives Signal für Rostock. Künftig sollen an der Ostsee riesige Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Der malaysische Genting-Konzern hatte bei der Übernahme der ehemaligen Nordic Yards im Juli 2016 angekündigt, an allen drei Werftstandorten in Wismar, Stralsund, aber auch in Rostock-Warnemünde, große Kreuzfahrtschiffe bauen zu lassen. Um entsprechende Kapazitäten für die Konstruktion der Luxusliner zu schaffen, entsteht auf dem Werftgelände eine 350 m lange Halle. Darin will die Genting Group, Mutterkonzern der MV Werften, künftig die Mittelteile für die 310 m langen Schiffe der Global-Klasse fertigen lassen. In dem mit Laser-Hybrid-Schweißanlagen ausgerüsteten Gebäude sollen qualitätsgerechte Dünnblechpaneele hergestellt werden. Jens A. Scharner (re.) und Gernot Tesch, die beiden Geschäftsführer von Rostock Port, wollen auch künftig die Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung des Hafens schaffen Das Unternehmen Inros Lackner, das nach eigenen Angaben seit 1954 mit Planungsleistungen an der Entwicklung der Werft in Warnemünde beteiligt ist, wurde mit der Planung der neuen, bis zu 345 m langen und 25 m hohen Schiffauhalle beauftragt. Anfang Oktober 2016 unterzeichnete Uwe Lemcke, Geschäftsführender Direktor von Inros Lackner, den entsprechenden Vertrag mit der Genting-Gruppe. M Foto: Rostock Port/nordlicht Rostocks Herz schlägt im Hafen www.rostock-port.de Opening new horizons 90 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 2

Häfen | Ports Attraktive Wirtschaftszone am Suezkanal Entlang des gesamten Suezkanals erstreckt sich die sogenannte Suez Canal Economic Zone. Nicht zuletzt wegen des ausgebauten Wasserwegs mit zusätzlicher Zufahrt und Fahrrinne ist das Interesse von Investoren gestiegen Der Suezkanal ist die Hauptverbindung von Europa nach Asien. Nach Angaben von Ahmed M. Darwish, Vorsitzender der Suez Canal Economic Zone, einer sich an beiden Seiten des Suezkanals erstreckenden 461 km2 langen Wirtschaftszone, laufen mehr als 8% des globalen Handels über die fast 200 km lange künstliche Wasserstraße. Aufgrund der hohen Bedeutung für die Seeschifffahrt entschlossen sich die Ägypter, den Schifffahrtweg auszubauen. Auf einer Strecke von rund 37 km wurde eine zusätzliche Fahrrinne gegraben. Dadurch wurde die Strecke, auf der sich Schiffe begegnen können, deutlich verlängert, Wartezeiten reduzieren sich. Nach neunmonatiger Bauzeit wurden die Arbeiten im August 2016 abgeschlossen. Zuvor fungierte der Kanal wechselseitig als Einbahnstraße, in der sich Schiffe nicht begegnen konnten. An dem Ausbau waren insgesamt sechs Unternehmen beteiligt. Dies war das Vierer-Konsortium NMDC (Abu Dhabi), Royal Boskalis Westminster (Boskalis), van Ord und Jan de Nul. Den Angaben zufolge lag der Auftragswert bei 1,5 Mrd. $. Ein zweites Konsortium, bestehend aus dem belgischen Unternehmen Dredging International (DEME) und der US-amerikanischen Great Lakes Dredge & Dock Company, bekam den Zuschlag, einen etwa 25 km langen westlichen Zweig des bestehenden Kanals im Bereich des Great Bitter Lakes zu vertiefen und zu verbreitern. Hier lag der Auftragswert den Angaben zufolge bei 540 Mio. $. Zu lange Wartezeiten waren auch der Hauptgrund, weshalb vor der nördlichen Kanaleinfahrt bei Port Said eine zusätzliche Hafenzufahrt angelegt worden ist. Dadurch müssen sich Schiffe mit dem Ziel East Port Said nicht mehr in den Kanalkonvoi einreihen. Somit würden etwa zwischen sechs und acht Stunden eingespart, sagt Darwish. Nach dreimonatiger Bauzeit durch DEME und die Great Lakes Dredge & Dock Company wurde die 9 km lange, 250 m breite und 18,50 m tiefe Zufahrt Ende Februar 2016 offziell eröffnet. Das SCCT will den Umschlag fast verdoppeln Foto: Suez Canal Economic Zone Sie ermöglicht vollbeladenen Containerschiffen aus dem Mittelmeer nunmehr auf direktem Wege nach East Port Said zu gelangen. Dort befindet sich das Suez Canal Container Terminal (SCCT). Hauptanteilseigner dieser 2004 eröffneten privaten Umschlageinrichtung ist A.P. Moeller Terminals (APMT) mit 55%. Zu den weiteren zählen COSCO Pacific (20%), die Suez Canal Authority (10.3%) und die National Bank of Egypt (5%). Nach Angaben von SCCT sind seit Bestehen der Anlage mehr als 800 Mio. $ in das Terminal investiert worden. Um größere Schiffe bedienen zu können, wurden im August 2016 vier neue Super-Post-Panamax-Containerbrücken vom chinesischen Hersteller ZPMC geliefert. Dem Terminalbetreiber zufolge haben die neuen Umschlaggeräte eine Höhe von 52 m und eine Reichweite von 72 m. Mit ihnen sollen Containerschiffe mit einer Tragfähigkeit von über 18.000 TEU bedient werden können. Durch die neuen Brücken hat sich die Zahl der Umschlagkrane auf 24 erhöht. Mit den Neuerwerbungen soll die jährliche Kapazität des SCCT auf 5,4 Mio. TEU gesteigert werden können (2015: 2,95 Mio. TEU). Auch die Unternehmen CMA CGM und PSA International wollen in neue Terminals in East Port Said investieren, sagt Darwish. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding wurde bereits im November 2015 zwischen PSA und Mohab Mamish, dem Chef der Suez Canal Authority (SCA), unterzeichnet. Für die Economic Zone gibt es nach Auskunft von Darwish ebenfalls sehr viele Interessenten. Nachdem der Chef der Wirtschaftszone nach eigenen Angaben mehr als 20 Reisen in verschiedene Länder unternommen hat, um das Areal und dessen Vorteile zu präsentieren, wolle man in diesem Jahr ganz gezielt vorgehen und mit dem Partner Mackenzie nach Investoren Ausschau halten. Insbesondere suche man einen, der auf »grüne« Technologie setze. Wenn jemand Interesse bekunde, wolle man ihm zwei mögliche Standorte anbieten, so Darwish. Die Ägypter wollen auch gezielt deutsche Unternehmen ansprechen, die eine Niederlassung auf der Suez Canal Economic Zone in Erwägung ziehen und dem Beispiel Siemens folgen sollen. Das Unternehmen hatte Mitte 2015 nach eigenen Angaben Aufträge im Wert von 8 Mrd. € mit Ägypten abgeschlossen. Hauptsächlich will es in dem Land Gaskraftwerke und Windkraftanlagen errichten, um den Ägyptern den Zugang zu umweltfreundlicheren Energien zu ermöglichen. Zusammen mit seinen ägyptischen Partnern Elsewedy Electric und Orascom Construction will Siemens drei erdgasbefeuerte GuD-Kraftwerke mit einer Kapazität von je 4,8 GW und einer Gesamtkapazität von 14,4 GW bauen. Jedes dieser drei Kraftwerke – Beni Suef, Burullus und New Capital – soll mit je acht Siemens-H-Klasse-Gasturbinen ausgestattet werden. Die Kraftwerke sollen noch vor diesem Sommer stufenweise mit anfänglich 4,4 GW ans Netz gehen. Ihre volle Kapazität soll dann 38 Monate nach Abschluss der Finanzierung und Erhalt der Vorauszahlungen verfügbar sein. Darüber hinaus will Siemens am Golf von Suez und in der westlichen Nilregion bis zu zwölf Windparks mit etwa 600 Windturbinen und einer Gesamtleistung von 2 GW liefern. Zu diesem Zweck baut das Unternehmen derzeit eine Rotorblattfertigung in der Region Ain Sokhna am südlichen Eingang des Suezkanals. Siemens zufolge soll das Werk in der zweiten Hälfte dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. TWG HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 2 91

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