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HANSA 02-2017

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Suezkanal Economic Zone | Wilhelmshaven | Decksausrüstung | Lubrication | Lärmschutz | German Shipyard Survey | Ship of the year | Searoad Mersey II | Versicherungen | Singapur | NOK

Häfen | Ports

Häfen | Ports Wilhelmshaven behält LNG im Blick Mehr als 150 Seiten umfasst das Perspektivpapier des Hafens Wilhelmshaven. Es enthält die zweite Ausbaustufe des JadeWeserPorts ebenso enthalten wie Pläne für ein LNG-Terminal. Diese und weitere Maßnahmen sollen die Entwicklung sichern. Von Hermann Garrelmann Bereits auf dem Hafentag 2016 in Brake hatte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies das Gesamtkonzept für die niedersächsischen Seehäfen vorgestellt. »Es geht darum, unsere Schlagkraft zu erhöhen«, sagte der er seinerzeit mit Blick auf die innereuropäische Konkurrenz der sogenannten ARA-Häfen (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam). Aber auch Häfen in Südeuropa seien zu beobachten. Die Absicht von Mercedes, einen Teil des Umschlags über Mittelmeerhäfen abwickeln zu wollen, müsse aufmerksam im Auge behalten werden. Die bis 2030 abgesteckte Entwicklung sieht nicht nur die Realisierung der zweiten Ausbaustufe des JadeWeserPorts (JWP) bis 2025/26 vor. Eine Reihe weiterer Handlungsoptionen und Perspektiven sind identifiziert. Im kontinuierlichen Dialog mit der Deutschen Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft (DFTG) arbeite man auch daran, für ein LNG-Terminal am Voslapper Groden einen Investoren zu finden. Die Hafeninfrastruktur und -kapazitäten sollen durch weitere Aktivitäten gestärkt werden: Konsolidierung der Mischwerke im Bereich Rüstersiel (unter dem Vorbehalt der Umsetzbarkeit vor dem Hintergrund der Lärmkontingente) • Keine Erweiterung der hafengewerblichen Aktivitäten in Bezug auf Umschlag im Bereich Handelshafen, dafür Ausrichtung hinsichtlich Maritime Services, Wassertourismus etc. • Standortsicherung für die bereits im Handelshafen ansässigen Unternehmen in Bezug auf Erreichbarkeit und Planungssicherheit • Errichtung weiterer Dockkapazitäten im Innenhafen Abstract: Wilhelmshaven bets on diversification An der Niedersachsenbrücke wird Kohle umgeschlagen The »perspectives paper« of the port of Wilhelmshaven is over 150 pages long, including the expansion of the deepwater container port JadeWeserPort as well als plans for an LNG terminal. The port aims to ensure its further development as well as to strengthen its position in the intra-European competition with the ARA ports Antwerpen, Rotterdam and Amsterdam. Plans to expand also older parts of the port reach until 2030. Wilhelmshaven also has an eye on improving hinterland rail connections. The port is one of Germany’s most important energy hubs, handling major amounts of oil, coal and chemical imports and exports. The offshore services sector is part of that and also an important area of development. Further information: redaktion@hansa-online.de • Entwicklung der Schleuseninsel für Ansiedlungen im Bereich Offshore-Services einschließlich Verlängerung der Kaje von Jade-Dienst in Richtung Hafentor • Bedarfsorientierte Entwicklung des Heppenser Grodens mit Anbindung an den Innenhafen per Schwerlasttrasse Ein besonderer Fokus gilt dem Ausbau der Hinterlandanbindung. Dort steht die Elektrifizierung der Strecke Wilhelmshaven– Oldenburg sowie die Ertüchtigung der Strecke Oldenburg–Osnabrück für Güterzugverkehre bei Land, Bund und Deutscher Bahn im Mittelpunkt. »Daran müssen wir noch weiter arbeiten«, bekannte Minister Lies. Als Voraussetzung für eine Entwicklung der Schleuseninsel soll die Hafentorbrücke realisiert werden. Die I. Einfahrt soll bis 2030 nicht wieder eröffnet werden. Als weitere perspektivische Entwicklungsmöglichkeiten sieht man die unternehmensübergreifende Koordination von Instandhaltungsbaggerungen im Außenhafen. Mit einem koordinierten Dialogprozess soll auch die Entwicklung einer gemeinsamen Werksfeuerwehr für den Außenhafen gefördert werden. »Ich freue mich, dass nun für den Hafenstandort Wilhelmshaven konkrete Perspektiven und Maßnahmen erarbeitet worden sind«, betonte Lies anlässlich der Vorstellung des Papiers in Wilhelmshaven. Der JWP sei ein wichtiges Standbein für die Wirtschaftskraft der Stadt Wilhelmshaven. »Und natürlich ist Deutschlands einziger Tiefwasserhafen unser Tor zur Welt. Mit dem Perspektivpapier werden frühzeitig die Weichen für die positive Entwicklung des Hafenstandortes gestellt. Dabei nimmt der Ausbau der Hafen-Hinterlandanbindung eine entscheidende Rolle ein«, stellte sich Lies hinter die angestrebte Entwicklung. Auch zukünftig wird Wilhelmshaven eine der größten Energiedrehscheiben Deutschlands sein. Rund 80% des Ölumschlags der deutschen Häfen und fast 30% der deutschen Ölimporte werden über den Standort abgewickelt. Darüber hinaus werden aktuell jährlich über 3 Mio.t Kohle sowie Chemikalien und eine Reihe anderer Güter umgeschlagen. Auch die Aktivitäten in den Bereichen Offshore-Installation und Offshore-Services im JadeWeserPort werden dem Bereich Energiewirtschaft zugerechnet. Foto: NPorts 86 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 2

Außenhafen Hooksiel Häfen | Ports Um neue Energien geht es auch bei der geplanten gezielten Entwicklung im Innenhafen. Dort konnten bereits neue Ansiedler im Bereich maritimer Dienstleistungen, beispielsweise im Offshore-Service, gewonnen werden. Das gesamte Umschlagvolumen des Hafens, so das Perspektivpapier, hat demnach ein Potenzial von rund 83 Mio.t im Jahr 2030. Ausgehend von einem aktuellen Volumen von 24,2 Mio. t entspricht das einem jährlichen Zuwachs von rund 8%. Geprägt ist dieser durch die erwartete Auslastung des Containerterminals JWP, die aufgrund des schwachen Basisjahres 2014 zu einer rechnerischen Wachstumsrate von über 30% p.a. führt. Die zurzeit noch prägenden Massengüter wachsen deutlich moderater. Hier wird ein jährlicher Zuwachs von 3,3% erwartet. Stark steigen soll bis 2030 auch die Tonnage der Güter, die von Wilhelmshaven aus als »See-Ausgang« verschiff werden. Von 827.000 t im Jahr 2014 weist die Prognose für 2030 ein Volumen von 23,2 Mio.t im »See-Ausgang« auf. LNG-Terminal soll kommen Für die Bereiche Baustoffe und Chemikalien werden stabile Mengen erwartet. Beim Import von Ölprodukten setzt man auf Zuwächse beim Kohleumschlag (inkl. Transshipment), vor allem aber das erwartete LNG-Terminal soll 10,5 Mio.t Umschlag liefern. Dazu wird aber angemerkt, dass es sich bei diesen Zahlen um eine insgesamt optimistische Einschätzung handle und dass ein Risiko bestehe, dass sich eingerechnete Potenziale (wie Zuwächse bei Kohle und LNG) nicht komplett parallel umsetzen ließen. Erwartete Investitionen aus der Industrie in ein LNG-Terminal am Voslapper Groden stellen einen Schwerpunkt der weiteren Entwicklungsabsicht dar. Wilhelmshaven habe mit dem JWP als Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen und als Energiedrehscheibe seit Jahren »unbestritten große Standortvorteile« für die Ansiedlung eines LNG-Import-Terminals für Flüssigerdgas, so John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV), auch im Hinblick auf eine mögliche LNG- Bunkerstelle in Brunsbüttel. M NSG Container Aktuell Vision 2030 Chemie/Petrochemie Aktuell Kohle & Kraftwerke LNG Aktuell Vision 2030 Offshore- Dienstleistungen Marine Aktuell Vision 2030 Aktuell Baustoffe Aktuell Vision 2030 Sonstiges Aktuell Vision 2030 Voslapper Groden Wilhelmshaven Entwicklungsschwerpunkte Wilhelmshavens bis 2030 nach Güterarten Nordsee JadeWeserPort Niedersachenbrücke Quelle: JadeWeserPort/ISL/CPL Neuer Vorhafen HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 2 87 Stadthafen

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