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HANSA 01-2020

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Versicherungen |

Versicherungen | Insurance Seeversicherer wollen die Hamburger Börse als Online-Portal neu beleben Die Ausschreibung und Zeichnung von Warentransportund Seekaskorisiken sollen künftig auf einer elektronischen Plattform gebündelt werden. Von Michael Hollmann Länger als 450 Jahre florierten die Geschäfte an der Hamburger Versicherungsbörse. Dort kamen alle wichtigen Player zusammen, wenn es um die Deckung millionenschwerer Risiken im Transport- und Schifffahrtsbereich ging. Doch mit dem Vormarsch der elektronischen Kommunikation setzte der Niedergang ein. 2018 schließlich wurde der Präsenzhandel komplett eingestellt. Dennoch hat die Versicherungsbörse am Seeplatz Hamburg eine Zukunft – nicht auf dem Parkett, sondern dafür als elektronischer Marktplatz. Davon sind mehr als 50 Versicherer, Assekuradeure und Makler überzeugt, die dem neuen Hamburger Versicherungsbörse e.V. angehören. Der eingetragene Verein hat im Mai das Erbe der altehrwürdigen Institution angetreten und will jetzt ihr Comeback vorantreiben. Die Idee eines zentralen Handelsplatzes für Transportversicherungen habe nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, unterstreicht Svenja Richartz, erste Vorsitzende des Vereins und Geschäftsführungsmitglied Abstract: Marine Insurers hatch plan for new trading platform The Hamburger Versicherungsboerse (Hamburg Insurance Exchange) used to be an important trading floor for marine insurance cover – up until its closure in 2018. Over 50 insurers, managing agents and brokers have teamed up to revive the institution as a »digital exchange« for tendering, quoting and underwriting. They have commissioned the Hamburg School of Business Administration (HSBA) to assist in the development project. redaktion@hansa-online.de des Assekuradeurs Mund & Fester. »Die alte Börse hatte sich Regeln und Qualitätskriterien gesetzt, wie miteinander Geschäfte gemacht werden. Dasselbe kann man auch auf einer digitalen Plattform darstellen.« © Hollmann Vorstände der Hamburger Versicherungsbörse, v.l.: Christen Carstens (AGCS), Svenja Richartz (Mund & Fester), Jürgen Hahn (Stichling Hahn Hilbrich) Statt zahlreiche Versicherer einzeln abzuklappern und mit Dokumenten zu versorgen, sollen Makler die Waren- und Schiffsrisiken ihrer Kunden zentral über die Plattform ausschreiben und damit alle relevanten Marktteilnehmer erreichen können. Die Vereinbarungen mit Versicherungsgesellschaften und Assekuradeuren könnten durch Zeichnung einer »digitalen Deckungsnote« ebenfalls elektronisch abgeschlossen werden – ohne langes Taktieren und ohne Rückzieher, wie es in der Praxis allzu häufig vorkomme. »Unsere Mitglieder erhoffen sich durch einen solchen Rahmen größere Verbindlichkeit im Geschäft«, erklärt Richartz. Zudem ließen sich Anfragen, Risikoinformationen und Angebote im Spezialgeschäft der Transportdeckungen stärker vereinheitlichen. »Das ist heute nicht standardisiert. Da wird noch sehr viel hin- und her kommuniziert«, sagt Christen Carstens, Warentransportexperte und Chief Underwriter bei Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) und zweiter Vorsitzendender der Versicherungsbörse. Auch andere Bestandteile der Versicherungsakte wie Besichtigungsberichte, Lagerlisten und die Übersicht von Warenrisiken ließen sich digital austauschen. Darüber hinaus könnte man eine Funktion zur automatischen Beauftragung von Dienstleistern wie Sachverständigen einbauen. Noch steht das Konzept erst in ganz groben Zügen. Um die Details auszuarbeiten, hat sich der Verein mit der Hamburg School of Business Administration (HSBA) zusammengetan. Im Bereich Versicherungsmanagement der HSBA unter Leitung von Florian Elert sollen Studierende bis Mitte des Jahres konkrete Vorschläge erarbeiten. »Hier erhoffen wir uns eine fundierte Rückmeldung, ob wir mit unseren Ideen auf dem richtigen Weg sind und was für ein Preis- und Nutzungsmodell sich anbietet«, unterstreicht Jürgen Hahn, Dispacheur und ebenfalls Vorstandsmitglied. Die Erkenntnisse sollen dann als Pflichtenheft für die erforderliche Software-Lösung dienen. Wobei für Hahn feststeht, dass »wir das Rad nicht neu erfinden müssen«. Auch Richartz ist überzeugt, dass sich der Entwicklungsaufwand in Grenzen halten lässt. »Es gibt schon viele etablierte IT-Bausteine im Markt, die man zusammenführen kann.« Dazu zähle die Branchen-Cloud-Lösung Single-Sign-on, welche Maklern nach einmaliger Anmeldung Zugang zu den Online-Services aller angeschlossenen Versicherer bietet. n 10 HANSA International Maritime Journal 01 | 2020

Versicherungen | Insurance 3 1 5 6 7 9 8 2 4 Havariechronik Datum Ereignis Ort Schiff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise 1 22.11. Brand / auf Grund Nähe La Coruna Blue Star Chemical Tanker 9.438 Malta Steamship M. Bilbao–Ferrol 2 24.11. Gekentert Midia Queen Hind Livestock Carrier 2.113 Palau MS Amlin Midia –Jeddah 3 01.12. Brand Keltische See RCC Passion Vehicle Carrier 11.196 Bahamas North P&I Le Havre–Fort-de-France 4 03.12. Maschinenausfall Nähe Luzon Chris GR Bulk Carrier 55.715 Malta Swedish Club Santos –Shimizu 5 08.12. Container über Bord St. Annes Head Elbcarrier Container ship 11.166 Zypern Standard Rotterdam–Dublin 6 09.12. Sturm /Verletzte Biskaya Arklow Day General Cargo 11.046 Irland North P&I Aviles–Gijon 7 09.12. Kollision Antwerpen APL Mexico City Container ship 115.024 Singapur North P&I Antwerpen–Qingdao 8 14.12. Strandung vor Marstal Norholm General Cargo 4.708 Norwegen Skuld Kaliningrad–Marstal 9 17.12. Wassereinbruch südlich Cagliari Lira General Cargo 3.078 Panama Lodestar Portovesme– k.A. Der kompette Überblick zu allen aktuellen Havarien unter www.hansa-online.de/havariechronik/ KONSOLIDIERUNG Thomas Miller schluckt Lodestar Die Konsolidierung unter den kommerziellen Schiffshaftpflichtversicherern geht weiter. Die britische Thomas Miller Group übernimmt den P&I-Underwriter Lodestar Marine. Verkäufer ist die US-amerikanische Ryan Specialty Group (RSG). RSG hatte die Firma erst 2018 vom britischen Versicherungskonzern RSA (»Royal Sun Alliance«) übernommen. Thomas Miller bringt damit seinen dritten Zukauf seit Anfang 2018 unter Dach und Fach nach der Übernahme von Navigators und des deutschen Assekuradeurs Zeller Associates/Hanseatic Underwriters (»Hanseatic P&I«). n NEUES BÜNDNIS Korea P&I dockt bei Britannia an Der koreanische Schiffshaftpflichtversicherer Korea P&I hat mit der Britannia Steam Ship Insurance Association Anfang Dezember die »Korea-Britannia P&I Collaboration« (KBC) gegründet. Das gemeinsame Deckungskonzept sieht vor, dass Korea P&I nur die unterste Haftungsstrecke bis 500.000 $ bei allen Schäden übernimmt und Britannia alle großen komplexeren Schäden, die dieses Limit übersteigen. Der Abschluss einer KBC-Deckung soll für die 253 Mitglieder des Clubs (22,6 Mio. BRZ) freiwillig sein. Korea P&I hatte erst vor wenigen Jahren eine ähnliche Partnerschaft mit dem Standard P&I Club vereinbart. n +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm Skuld zurück in roten Zahlen: Norwegischer P&I- und Marine-Versicherer schreibt in den ersten neun Monaten 12 Mio. $ Verlust (Vorjahr: -15,7 Mio. $). Grund: mehr Großschäden, Schaden-Kosten-Quote liegt bei 116% +++ Britannia schluckt dänischen Korrespondenten: P&I Club übernimmt B Denmark P&I in Kopenhagen und nennt Firma in TR(B) Denmark um +++ Leute, Leute... +++ Gard, London: Magne Nilssen (Leiter für Offshore Energy + Marine Builders Risk) rückt zum Chief Underwriting Officer auf. Berichtet künftig an Group Chief Underwriting Officer Bjønar Andresen +++ Miller, London: Versicherungsmakler holt Peter Townsend (Ex-Swiss Re, Ex-AmTrust) ins Marine Team, um Geschäft in Nordamerika auszubauen +++ Thomas Miller, New York: Leo Kirchner löst Ende Februar Mike Jarrett als President/CEO für Amerika ab. Graeme Sassarini zum Regional Underwriting Manager des TT Club, Leanne O’Loughlin zum Regional Director UK P&I Club befördert +++ Britannia, Piräus: Konstantinos Samaritis übernimmt Leitung des Büros Piräus von David Harley, der Britannia nach 20 Jahren verlässt +++ London P&I Club, Hongkong: Frank He wird Ende Februar neuer Standortchef (General Manager) und folgt auf John Williams, Stellvertreterin ist Deborah Yu +++ HANSA International Maritime Journal 01 | 2020 11

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