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HANSA 01-2019

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Hapag-Lloyd chartert mehr Feeder Feeder-Schiffe pro Fahrtregion Die Feeder-Kooperation mit dem japanischen Carrier ONE läuft laut Deutschlands größter Linienreederei Feeder-Schiffe gut, birgt aber pro noch Fahrtregion erhebliches Potenzial. Positiver Nebeneffekt: Der Chartermarkt werde belebt. Von Michael Meyer 700 Feeder-Schiffe pro Fahrtregion 600 500 400 300 200 100 EU 1.000 - 1.999 TEU 2.000 - 2.999 TEU 3.000 - 3.999 TEU Europa/Nordamerika Fernost/Nordamerika Fernost/Europa Mittelost/Indien Afrika Lateinamerika Europa/Nordamerika Fernost/Nordamerika Ozeanien Fernost/Europa Intra-Fernost Mittelost/Indien Intra-Europe Afrika Andere Lateinamerika Ozeanien Intra-Fernost Intra-Europe Andere 0 00 - 999 TEU 1.000 - 1.999 100 - TEU 999 TEU 2.000 - 2.999 1.000 TEU - 1.999 3.000 TEU - 3.999 2.000 TEU - 2.999 TEU 3.000 - 3.999 TEU © Alphaliner/HANSA Axel Luedeke, Senior Director Network & Cooperations bei Hapag-Lloyd, gibt der HANSA exklusive Einblicke in das Projekt. Der Feederverkehr leidet zwar unter Kaskadeneffekten angesichts immer größerer Containerschiffe, die auf den Markt kommen. Allerdings ist er nach wie vor ein wichtiges Geschäft für die Carrier. Bei Hapag-Lloyd liegt der Volumenanteil bei ca. 15%, was nicht nur eigene Schiffe umfasst, sondern auch Geschäft mit Feeder- Operateuren. In einer ersten Zwischenbilanz zeigt sich Luedeke »sehr zufrieden mit der schnellen Umsetzung der Kooperation, wenn man bedenkt dass Ocean Network Express erst seit dem Europa/Nordamerika 1.4.2018 offiziell operiert.« Der Start Fernost/Nordamerika der Carrier-Allianz seitens der japanischen Reedereien NYK, MOL und K Fernost/Europa Mittelost/Indien Line vor neun Monaten hatte auch für Afrika Hapag-Lloyd Auswirkungen, arbeitet man doch mit den Japanern (sowie Lateinamerika Wan Hai aus Taiwan) zusammen in Ozeanien »THE Alliance«. Intra-Fernost Im Tagesgeschäft läuft die Feeder- Zusammenarbeit laut Luedeke dementsprechend »gut«, die Teams sei- Intra-Europe Andere en mit den meisten Prozessen und Routinen aus der Allianz vertraut. Anfangs bedurfte es allerdings einer Umstellungszeit für die Mitarbeiter, wie der Manager bestätigt: »Da das Feedergeschäft deutlich schnelllebiger ist, gibt es einen sehr viel dynamischeren Ablauf in der Produktgestaltung und Anpassung, was sicherlich am Anfang gewöhnungsbedürftig ist.« Im Oktober war die Kooperation verkündet worden. Man wolle künftig auch bei Feeder-Verkehren zusammenarbeiten und teile sich Dienste, hieß es bei der Ankündigung. In einem ersten Schritt werde das Projekt spezifische innereuropäische und innerasiatische Dienste umfassen. Die Zusammenarbeit startete im Intra-Asien-Verkehr bereits im August. 44 HANSA International Maritime Journal – 156. Jahrgang – 2019 – Nr. 1

Schifffahrt | Shipping Abstract: Hapag-Lloyd chartering more feeder ships Feeder cooperation with the Japanese carrier ONE is doing well, according to Germany’s largest liner shipping company, but still holds considerable potential. Positive side effect: the charter market will be revived. Axel Luedeke, Senior Director Network & Cooperations at Hapag-Lloyd, grants HANSA exclusive insight. In a review, he is »very satisfied with the rapid implementation of the cooperation, considering that Ocean Network Express has only been operating officially since April 1st 2018«. The charter business has by no means been reduced: »On the contrary, ships in core markets such as the Baltic had to be chartered to cover space requirements of both lines.« The number of vessels in the charter fleet in feeder services increased, also the average nominal capacity of the ships. Further information: redaktion@hansa-online.de ONE-CEO Jeremy Nixon hatte seinerzeit schon den Blick nach vorne gerichtet. Er sei zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit ausgebaut werden könne. Auch Luedeke spricht jetzt von einem »erheblichen Potenzial«, dass die Kooperation seiner Ansicht nach birgt. Man könne der eigenen Kundenbasis ein noch weiteres Portfolio an Verladungsoptionen anbieten, was früher so nicht möglich gewesen sei. Bei der offiziellen Ankündigung hieß es darüber hinaus, dass eine Ausweitung in andere »Schlüsselregionen« zu gegebener Zeit vorgesehen sei. Diese Zeit ist offenbar noch nicht gekommen. »Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Verkündungen, aber natürlich werden wir weitere Märkte studieren. Es liegt aber genauso der Fokus auf der Weiterentwicklung von bestehenden Diensten«, sagt der Manager. In der Branche der Tramp-Reeder, die in Deutschland einen nicht unerheblichen Anteil an den Schiffseignern hat, war die Ankündigung der Feeder-Kooperation mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Einige befürchteten eine geringere Nachfrage nach Charter-Tonnage, wenn Hapag-Lloyd und ONE Synergien im Flotteneinsatz heben und weniger Bedarf an externer Tonnage haben könnten. Laut Maklern war im November tatsächlich zu beobachten, dass längerfristige Tonnagebedarfe kaum vorhanden waren, was auch daran gelegen habe, dass mit Hapag- Lloyd ein weiterer Deepsea-Carrier eigene größere Schiffe (2.800 TEU) in die Region gebracht habe, um mehr Feeder-Ladung in Eigenregie befördern zu können. »Weniger Charter? Im Gegenteil mussten zusätzlich Schiffe in Kernmärkten wie dem Baltikum eingechartert werden« Hapag Lloyd Die Sorge war unbegründet, zumindest bewertet man die Situation so am Hamburger Ballindamm. Das Charter-Geschäft sei keinesfalls zurückgefahren worden, so Luedeke: »Im Gegenteil mussten zusätzlich Schiffe in Kernmärkten wie im Baltikum gechartert werden, um den Platzbedarf beider Linien zu decken.« Die Charterflotte in den Feederdiensten hat sich seinen Angaben zufolge allerdings nicht nur in der Anzahl der Schiffe vergrößert, auch die durchschnittliche nominale Kapazität der Frachter nahm zu. Dadurch habe man Skaleneffekte erzielen können. Auch künftig wird das Chartergeschäft einen signifikanten Anteil ausmachen. Anders als andere, vor allem asiatische Carrier, plant Hapag-Lloyd derzeit keine Neubauten in dem Segment, auch wenn, so die Einschränkung, dies »grundsätzlich nicht auszuschließen ist«. Noch nicht im Detail absehbar ist zudem, wie sich die Umstellung des Liniennetzes von »THE Alliance« auf die Flottenstruktur auswirkt. Dort arbeitet Hapag-Lloyd mit ONE und Yang Ming zusammen. Kurz vor dem Jahreswechsel hatte die Allianz ihr neues Angebot veröffentlicht. Hamburg wird weiter angelaufen, Bremerhaven ist dagegen raus. Nach dem Abzug der Transatlantik- Dienste verliert Bremerhaven auch vier Feederdienste von Hapag-Lloyd. Die Reederei hatte in einem Kundenschreiben angekündigt, dass Bremerhaven bei vier Ostsee-Diensten (rund 90.000 TEU jährlich) gestrichen wird. Künftig soll allein Hamburg der zentrale Anlaufhafen für das Feedersystem in Nordeuropa werden. Die betroffenen Dienste sind »Russia Express« (REX), »Sweden Denmark Express« (SDX), »Baltic Express« (BAX) sowie »Poland Express« (PEX). Zurück zur Feeder-Kooperation: Möglich scheint eine Ausweitung der Die Partner und ihre Tonnage Zum Jahresende wurden in der Kooperation 22 Schiffe eingesetzt, 16 von Hapag-Lloyd, drei von ONE, drei von Feeder-Operatoren. Hapag-Lloyd setzt Schiffe zwischen 1.000 TEU und 3.500 TEU ein, bei ONE variiert es zwischen 2.500 TEU und 6.422 TEU. Bis auf zwei 2.500-TEU-Frachter mit Eisklasse im Baltikum bringt Hapag-Lloyd Chartertonnage ein. ONE setzt ein eigenes 6.422-TEU-Schiff in der Bay of Bohai ein. HANSA International Maritime Journal – 156. Jahrgang – 2019 – Nr. 1 45

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