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HANSA 01-2017

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Konzentration auch in Tankerflotte Wie in der Containerschifffahrt (HANSA 09/2016) weist die weltweite Tankerflotte eine relativ hohe Konzentration auf Eigner- und Flaggenstaaten auf. Deutschland ist nicht auf den vorderen Plätzen vertreten Gemessen an der Kapazität entfällt die Hälfte der Tankertonnage in der Welthandelsflotte auf die größten fünf Eignerländer. Auch bei den Flaggen gibt es eine vergleichbare Konzentration auf die Top 5. Hier waren es mit 54% sogar knapp mehr als Hälfte, die auf die fünf wichtigsten Flaggen entfielen. Insgesamt belief sich die Kapazität der Tanker in der Welthandelsflotte zur Jahresmitte 2016 auf rund 617 Mio.tdw. Betrachtet wurden durch das ISL alle Typen, die in der CRSL-Datenbank als Tanker gelistet wurden, also einschließlich Gasund Chemikalientanker. Geradezu traditionell entfiel der größte Anteil dieser Flotte auf griechische und japanische Eigner (140,5 bzw. 53,6 Mio.tdw). Chinesische Eigner kontrollieren derweil 44,2 Mio.tdw der Flotte. Den vierten Platz innerhalb der Top-Eignernationen teilen sich die USA und Norwegen mit jeweils rund 34,6 Mio. tdw. Deutschland schaff es demgegenüber mit rund 17,1 Mio.tdw nur auf Platz 8 des Rankings und muss sich damit noch hinter Singapur und Südkorea einsortieren. Den griechischen Eignern ist es zu verdanken, dass sich die griechische Flagge unter den Top-5-Flaggen wiederfindet. Top 5 Flaggen 54 % Alle übrigen Flaggen 46 % Quelle: ISL 2016 auf Basis CRSL Tankerflotte Stand Juli 2016 Basis: Mio. dwt Eignerländer Top 5 Eignerländer 50 % Alle übrigen Eignerländer 50 % 196,9 138,8 110,5 170,7 Insgesamt befanden sich zur Jahresmitte 2016 49 Mio.tdw unter griechischer Flagge, 91% davon entfielen auf griechische Eigner, womit die griechische Flagge für andere Nationen nahezu bedeutungslos ist. Genutzt wird das griechische Banner vor allem noch von Eignern aus Belgien und Monaco. Auf dem dritten Platz des Flaggenrankings findet sich Panama, dessen Flagge vor allem von japanischen Eignern genutzt wird. Die übrigen bedeutenden Schiffseigner Asiens und des arabischen Raums stellen den überwiegenden Rest der Tonnage unter panamaischer Flagge. Die liberianische Flagge (79,2 Mio.tdw) wird mehr oder weniger global genutzt. Die nach Griechenland zweitbedeutendste Eignernation für diese Flagge ist das Königreich Saudi-Arabien. Danach folgen – mit deutlichem Abstand – mehrere europäische und asiatische Länder. Auch die Flagge der Marshallinseln (94,9 Mio.tdw), wird global genutzt. Bedeutendster Einzelnutzer sind hier noch vor Griechenland die USA mit 20,6 Mio.tdw. Insgesamt existieren gemäß der ISL- Auswertung der Welthandelsflotte zur Mitte des Jahres 123 Eignerländer und 142 Flaggen für Tanker. Außerhalb der Top 5 ist jeweils Singapur erwähnenswert. In beiden Kategorien landet das Land auf Marshallinseln 94,9 Mio. dwt Griechenland 140,5 Mio. dwt Japan 53,6 Mio. dwt Eignerländer Volksrep. China 44,2 Mio. dwt INTERNATIONAL MARITIME JOURNAL FORUM SCHIFFFAHRT FINANZIERUNG Unser Autor Michael Tasto wirft in dieser Ausgabe erneut einen genaueren Blick auf die Verflechtung von Schiffseigner- und Flaggenstaaten eines bestimmten Schifffahrtssegments. Dieses Mal: Tanker. Damit endet unsere Serie über die verschiedenen Flottensegmente dem sechsten Rang und mit insgesamt 15,8 Mio.tdw unter heimischer Flagge stellt der Stadtstaat Singapur eine der größten Tonnagekumulationen der Gesamtmatrix (insgesamt besitzen Schiffseigner aus Singapur rund 30,0 Mio.tdw). Auch aus Sicht dänischer Schiffseigner, die immerhin 11,4 Mio.tdw kontrollieren, stellt die Flagge Singapurs offenbar eine attraktive Wahl da: 5,2 Mio.tdw der dänischen Tankertonnage fahren unter der Flagge des südostasiatischen Staats. Autor: Michael Tasto Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL); tasto@isl.or Top 5 Flaggen vs. Top 5 Eignernationen der Tankerflotte Stand Juli 2016 Basis: Kapazität (Einheiten in Mio. dwt) Gesamtflotte: 617 Mio. dwt USA 34,6 Mio. dwt Norwegen 34,6 Mio. dwt Sonstige 309,5 Mio. dwt 18,0 3,1 2,2 20,6 11,9 39,1 Liberia 79,2 Mio. dwt 28,6 1,1 3,4 3,2 2,1 40,7 Flaggen Panama 69,9 Mio. dwt Griechenland 49,0 Mio. dwt Bahamas 42,7 Mio dwt Sonstige 281,2 Mio dwt 9,4 26,8 2,6 0,2 0,6 30,2 44,6 4,3 9,2 3,6 1,7 3,8 24,4 30,6 18,9 35,9 9,0 16,1 Quelle: ISL 2016 auf Basis CRSL Sonst / Sonst: 170,7 M. dwt Quelle: ISL 2016 auf Basis CRSL 46 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 1

Schifffahrt | Shipping Marlins-Sprachtests jetzt auch in Flensburg Sprachliche Kompetenz ist, angesichts der vielen auf See vertretenen Nationalitäten, ein wichtiger Bestandteil für einen reibungslosen Ablauf an Bord. In Flensburg wurde jetzt ein neues Zentrum für Sprachtests eröffnet In der internationalen Luftfahrt werden seit vielen Jahren von allen Piloten standardisierte Sprachzertifikate gefordert. Die Sprache der Luftfahrt ist die gleiche wie die der Seefahrt: Englisch. In der Schifffahrt sind solche Zertifikate nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dabei können die kommunikativen Anforderungen auf Schiffen keineswegs als weniger komplex angesehen werden. »Wir im Maritimen Zentrum fühlen uns der Sicherheit der Seefahrt besonders verpflichtet«, beschreibt Sander Limant, Professor für Seerecht am Maritimen Zentrum Flensburg, die Vorteile: »Durch das nun geschaffene Angebot, an unserem Standort international bekannte und auch anerkannte Sprachzertifikate erhalten zu können, fördern wir die Motivation unserer Studierenden, sich vertiefend mit der Fachsprache Seefahrtsenglisch zu beschäftigen.« Als Belohnung winke ein Sprachzertifikat, das die Erfolgsaussichten bei einer Bewerbung national und auch international deutlich verbessern könne –eine empfehlenswerte Ergänzung in jeder Bewerbungsmappe als Nautiker, Kapitän oder als Schiffsbetriebsingenieur, die in der internationalen Seefahrt von sehr vielen Reedereien beinahe schon selbstverständlich erwartet wird. Der größte Anbieter international bekannter Sprachtestverfahren im Bereich der Seefahrt, die Firma Marlins aus Glasgow, wurde ursprünglich zur Qualifizierung eigener Besatzungen von der V.Group Ltd. gegründet, dem weltweit größten Anbieter von Shipmanagement-Dienstleistungen mit über 20.000 Beschäftigten auf See. Schließlich wurden die entwickelten Lösungen der gesamten Schifffahrt zugänglich gemacht. Mittlerweile bietet Marlins nicht nur »Language Testing«, sondern auch eLearning-Kurse sowie »Recruitment Solutions«. Weltweit gibt es gegenwärtig 187 Marlins Approved Test Center in 40 Ländern. Kontinuierlich werden neue Zentren eröffnet, im Jahr 2016 zum Beispiel in Indonesien, Dubai, auf Gran Canaria und jetzt auch in Deutschland. Drei verschiedene Sprachzertifikate können seit dem 1. Januar am Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg In Flensburg sind jetzt Marlins-Tests möglich Foto: FH Flensburg Foto: Marlins erworben werden: Das »ISF Marlins English Language Certificate for Seafarers« sowie die »Language Certificates for Cruise Staff« sowie für Offshore-Personal. Für den »Seafarer Test« beispielsweise sind 85 Fragen innerhalb von 60 Minuten am Computer zu beantworten. Das Sprachzertifikat kann am gleichen Tag ausgestellt und entgegengenommen werden. »Ich freue mich außerordentlich, dass wir nun als erste Institution in Deutschland Marlins Sprachzertifikate für alle Seeleute und auch für die Besatzungen der Kreuzfahrtschiffe sowie für den Offshore Bereich anbieten können«, sagt Prof. Pawel Ziegler vom Maritimen Zentrum Flensburg: »Die allerschnellsten waren wir zwar nicht, denn bereits seit einigen Jahren befindet sich ein Marlins Approved Test Center bei der Reederei Briese in Leer / Ostfriesland. Dieses Zentrum ist im Unterschied zu unserem aber eine in-house Variante.« Natürlich erhielten auch die Studierenden in Flensburg die Möglichkeit zum Erwerb eines Marlins Sprachzertifikats innerhalb der Lehrveranstaltungen für Maritimes Englisch. Viele Unfälle auf See würden sich immer noch auf Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb der oft vielsprachigen Besatzungen zurückführen lassen. Die Eröffnung des Testcenters betrachtet der Wissenschaftler als sinnvolle Erweiterung der bereits vorhandenen Aus- und Weiterbildungsangebote am Standort Flensburg. Dessen Aufgabe sei die Förderung nautisch-technischer Kompetenz im nördlichen Teil Deutschlands. »Deshalb waren wir uns sofort darüber einig, das Marlins Approved Test Center allen Interessierten zur Verfügung stellen zu wollen.« Zu den Terminen seien noch kleinere organisatorische Abstimmungen nötig. Die offenen Testtermine sollen jedoch zeitnah im Internet angekündigt werden, auch das Anmeldeverfahren für externe Interessenten wird dort zu finden sein. Autor: Bernd Mönnigmann, Kapitän STCW II/2, Moema4@posteo.de HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 1 47

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