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HANSA 01-2017

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Schifffahrt | Shipping

Schifffahrt | Shipping Quelle: Maersk/HANSA • Nordamerika-Südamerika: Platz 4 (6%) hinter MSC (13%), Hamburg Süd (12%) und Hapag-Lloyd (10%), Rest einschließlich CMA CGM: 59%. Durch den Kauf von Hamburg Süd würde Maersk seinen Marktanteil auf 32% (Fernost), 40% (Europa) und 18% (Nordamerika) steigern, der Vorsprung auf die jeweils Zweiten im jeweiligen Fahrtgebiet wären erheblich. Die Übernahme durch die Dänen erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung zahlreicher Kartellbehörden – in Europa, China, in den USA und in Lateinamerika selbst. Es ist davon auszugehen, dass in der Konzernzentrale von Maersk mögliche Bedenken der Wettbewerbshüter genauestens geprüft worden sind und der Fusion vermutlich nichts im Wege steht. Dennoch bleibt es spannend zu beobachten, wie etwa die brasilianische CADE die künftige Marktdominanz von Maersk/Hamburg Süd beurteilt. In der brasilianischen Schifffahrt wird bereits darüber spekuliert, ob Maersk unter Umständen seine eigene Südamerika- Tochter Mercosul Line verkaufen muss, um grünes Licht für die Übernahme zu bekommen. Auch einzelne Kunden aus der Verladerschaft könnten dem kombinierten Carrier Ladung entziehen, weil sie sich nicht in eine zu große Abhängigkeit begeben wollen. Das Beispiel von Hapag-Lloyd nach der Übernahme von CSAV, wodurch sich für einzelne Zielmärkte eine ähnliche Marktbeherrschung ergab, zeigt aber, dass dies nicht bedingt geschehen muss. Auf die bestehenden Linien, Netzwerke und Kooperationen hat der angekündigte Zusammenschluss ebenfalls Folgen. Hamburg Süd hat Slot-Charter-Agreements mit der UASC, die bis Jahresende von Hapag- Lloyd übernommen wird. Diese Vereinbarung dürfte künftig kaum Bestand haben. Auf Nachfrage der HANSA wollte ein Maersk-Sprecher sich dazu nicht äußern, da es noch zu früh dafür sei – ebenso wie die Frage nach dem Umgang mit der von Hamburg Süd eingecharterten Tonnage. Fraglich ist zudem, wie es mit der bisherigen Kooperation zwischen Hamburg Süd mit Hapag-Lloyd und CMA CGM auf der Strecke Asien–Südamerika weitergeht. Brancheninsider halten es für möglich, dass Maersk die markant-roten Hamburg-Süd-Schiffe weiterfahren lässt. Aber auch ein Rückzug ist denkbar. Auf die erst im Verlauf dieses Jahres verkündeten Allianzen hat die Übernahme keine Auswirkungen, weil Hamburg Süd bekanntlich keinem der drei Bündnisse (2M, THE Alliance, Ocean Alliance) angehört. Doch auch auf den Nord-Süd-Verkehren könnte sich bald die »Allianz-Frage« stellen, meint Drewry-Experte Dekker. »Bislang haben sich die großen Allianzen schwerpunktmäßig auf die Ost-West-Linien fokussiert. Auch Routen nach Afrika oder Ozeanien sind stark fragmentiert mit mehr Akteuren. Das könnte sich aber künftig ändern, wenn die M&A-Aktivitäten weiter zunehmen – wovon wir ausgehen«, kommentiert er gegenüber der HANSA. Bis zu einem gewissen Grade sei das schon zu beobachten gewesen, und zwar im Markt von Asien an die südamerikanische Ostküste, wo Überkapazitäten abgebaut wurden und die Raten für Carrier »auf einem profitablen Niveau liegen«. Laut Dekker gibt es auf dieser Rou- 28 HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 1

Schifffahrt | Shipping CONSOLIDATION CHINA COSCO HOLDINGS CO Total value USDbn* Number of vessels .0 190 6.9% CMA CGM/ APL Total value USDbn* .0 Number of vessels 150 HAPAG-LLOYD/ UASC/ CSAV Total value USDbn* .4 Number of vessels 123 6.0% 5.3% MOLLER MAERSK AS/ HAMBURG SÜD Total value USDbn* .9 Number of vessels 319 9.7% MOL/ NYK LINE/ K LINE Total value USDbn* .1 Number of vessels 129 5.2% *Fleet values and statistics include fleet on the water and on order. Fleets do not include chartered in tonnage. Valuations are charter-free. CONSOLIDATED CONTAINER FLEETS ARE WORTH 33% OF THE TOTAL BOXSHIP FLEET. CONSOLIDATION MOLLER MAERSK AS/HAMBURG SÜD Quelle: VesselsValue te nur drei wöchentliche Dienste, kleinere Player hätten sich aus dem Markt zurückgezogen. »Etwas Ähnliches könnte auch auf die übrigen Routen ausgedehnt werden. Die ›kleinen Fische‹ werden aus dem Markt gedrängt oder zu Slot-Charterern degradiert«, so Dekker weiter. Foto: Frank Behling Bis es zu möglichen Veränderungen kommt, dürften jedoch noch Monate vergehen. Zunächst ist von Maersk eine »due diligence« angesetzt, danach soll der konkrete Kaufpreis feststehen. Erst nach der finalen Vertragsunterzeichnung im Frühjahr 2017 dürften erste Planspiele zu den Linien und Schiffen beginnen. Gegen Jahresende 2017 ist schließlich mit dem sogenannten »closing«, also dem Vollzug der Fusion zu rechnen. Danach könnte feststehen, wie Hamburg Süd bei Maersk integriert wird. Auch in Zukunft dürften weitere M&A- Aktivitäten aus Kopenhagen zu erwarten sein. »Die Industrie erlebt eine Konsolidierungswelle und es wäre nicht überrraschend, wenn dies anhält«, so der Sprecher beim Branchenprimus weiter. Größe werde auch in Zukunft immer wichtiger, um Kosten zu sparen und profitable zu bleiben. M&A sei eine Option, speziell für kleinere Linien. Ob auch Maersk weiter aktiv an der Konsolidierung teilnimmt? »Übernahmen bleiben Teil unserer Wachstumsstrategie. Allerdings ist unser Portfolio mittlerweile recht voll. Wir werden daher morgen oder übermogen wohl keine weitere Übernahme bekanntgeben.« M CC Continental Chartering SHIPBROKERS CHARTERING | SALES & PURCHASE | ANALYSIS & CONSULTANCY | VESSEL VALUATION CONTINENTAL CHARTERING GMBH & CO. KG Ballindamm 17 | 20095 Hamburg | Germany | Tel + 49 (40) 32 33 70 70 | Fax + 49 (40) 32 33 70 79 | office@continental-chartering.de www.continental-chartering.de HANSA International Maritime Journal – 154. Jahrgang – 2017 – Nr. 1 29

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